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De:Lexikon:ereig-0234: Unterschied zwischen den Versionen

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=Theaterbrand 1847=
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Am 28. Januar 1847 ereignete sich einer der größten und verheerendsten Brände der Karlsruher Stadtgeschichte. Durch eine unvorsichtig gezündete Gaslampe geriet im <lex id="ins-0845">Großherzoglichen Hoftheater</lex> während einer Vorstellung eine Draperie in Brand und setzte das Haus in Flammen. 65 Menschen fanden den Tod. Dass die Zahl der Toten nicht noch höher war, lag an dem beherzten Eingreifen von <lex id="bio-0660">Moritz Reutlinger</lex>, der einen verschlossenen Ausgang aufbrach und so 36 Menschen das Leben rettete.
Am 28. Februar 1847 ereignete sich einer der größten und verheerendsten Brände der Karlsruher Stadtgeschichte. Durch eine unvorsichtig gezündete Gaslampe geriet im <lex id="ins-0845">Großherzoglichen Hoftheater</lex> während einer Vorstellung eine Draperie in Brand und setzte das Haus in Flammen. 65 Menschen fanden den Tod. Dass die Zahl der Toten nicht noch höher war, lag an dem beherzten Eingreifen von <lex id="bio-0660">Moritz Reutlinger</lex>, der einen verschlossenen Ausgang aufbrach und so 36 Menschen das Leben rettete.


Das Ereignis erschütterte die Stadt, deren Einwohner ohnehin schon seit einigen Wochen, nachdem Ende Januar 1847 ein Magazin und die Hintergebäude in der <lex id="top-1485">Karl-</lex> und <lex id="top-0165">Amalienstraße</lex> abgebrannt waren, in der Furcht vor Feuerbränden lebten. Die Beisetzung der Unglücksopfer am 4. März fand unter der Teilnahme fast der gesamten Einwohnerschaft statt. Das Unglück führte zur Gründung der <lex id="ins-1411">Freiwilligen Feuerwehr</lex> nach dem Vorbild der im Jahr zuvor durch <lex id="bio-0622">Christian Hengst</lex> gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Durlach, die beim Löschen des Brandes mitgeholfen hatte. Die Stadt ließ zum Andenken an die Opfer des Unglücks 1848 ein <lex id="top-3217">Denkmal</lex> auf dem <lex id="ins-1358">Friedhof</lex> an der <lex id="top-1452">Kapellenstraße</lex> errichten.
Das Ereignis erschütterte die Stadt, deren Einwohner ohnehin schon seit einigen Wochen, nachdem Ende Januar 1847 ein Magazin und die Hintergebäude in der <lex id="top-1485">Karl-</lex> und <lex id="top-0165">Amalienstraße</lex> abgebrannt waren, in der Furcht vor Feuerbränden lebten. Die Beisetzung der Unglücksopfer am 4. März fand unter der Teilnahme fast der gesamten Einwohnerschaft statt. Das Unglück führte zur Gründung der <lex id="ins-1411">Freiwilligen Feuerwehr</lex> nach dem Vorbild der im Jahr zuvor durch <lex id="bio-0622">Christian Hengst</lex> gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Durlach, die beim Löschen des Brandes mitgeholfen hatte. Die Stadt ließ zum Andenken an die Opfer des Unglücks 1848 ein <lex id="top-3217">Denkmal</lex> auf dem <lex id="ins-1358">Friedhof</lex> an der <lex id="top-1452">Kapellenstraße</lex> errichten.

Version vom 9. Mai 2016, 13:24 Uhr

Ansicht des Theaters vor dem Brand, Lithographie von H. Straub, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVa 599.
Ansicht des Theaters nach dem Brand, Lithographie von H. Straub, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVa 602.
Blick in den Zuschauerraum bei Ausbruch des Brandes, Lithographie von H. Straub, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVa 600.

Theaterbrand 1847

Am 28. Februar 1847 ereignete sich einer der größten und verheerendsten Brände der Karlsruher Stadtgeschichte. Durch eine unvorsichtig gezündete Gaslampe geriet im Großherzoglichen Hoftheater während einer Vorstellung eine Draperie in Brand und setzte das Haus in Flammen. 65 Menschen fanden den Tod. Dass die Zahl der Toten nicht noch höher war, lag an dem beherzten Eingreifen von Moritz Reutlinger, der einen verschlossenen Ausgang aufbrach und so 36 Menschen das Leben rettete.

Das Ereignis erschütterte die Stadt, deren Einwohner ohnehin schon seit einigen Wochen, nachdem Ende Januar 1847 ein Magazin und die Hintergebäude in der Karl- und Amalienstraße abgebrannt waren, in der Furcht vor Feuerbränden lebten. Die Beisetzung der Unglücksopfer am 4. März fand unter der Teilnahme fast der gesamten Einwohnerschaft statt. Das Unglück führte zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Vorbild der im Jahr zuvor durch Christian Hengst gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Durlach, die beim Löschen des Brandes mitgeholfen hatte. Die Stadt ließ zum Andenken an die Opfer des Unglücks 1848 ein Denkmal auf dem Friedhof an der Kapellenstraße errichten.

Susanne Asche 2015

Quelle

Das traurige Ereigniß des Theaterbrandes zu Karlsruhe am 28. Februar 1847, Karlsruhe 1847.

Literatur

Susanne Asche: Residenzstadt - Bürgerstadt - Großstadt. Auf dem Weg von der Residenz zum Industrie- und Verwaltungszentrum 1806-1914, in: Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 191-353, S. 264-266; Ute Grau/Barbara Guttmann: Gegen Feuer und Flamme. Das Löschwesen in Karlsruhe und die Berufsfeuerwehr, Karlsruhe 2001 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 23).