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Maximilian (Max) von Schenkendorf


Max von Schenkendorf, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1952.

Maximilian (Max) von Schenkendorf

Jurist, Dichter * 11. Dezember 1783 Tilsit/Ostpreußen, † 11. Dezember 1817 Koblenz, ev., ∞ 1812 Henriette Elisabeth Dittrich, verw. Barckley.

Geboren als Sohn eines preußischen Kriegs- und Domänenrats begann Max von Schenkendorf bereits als 15-Jähriger ein Studium der Kameral- und Rechtswissenschaften in Königsberg. Während er sein Examen in Kameralwissenschaften im Herbst 1806 erfolgreich abschloss, bestand er sein juristisches Examen nicht. Dennoch erhielt Schenkendorf anschließend eine Anstellung im preußischen Staatsdienst. 1809 forderte er nach einer Schlittenfahrt, bei der er mit einem General zusammenprallte, diesen zu einem Duell heraus und wurde dabei schwer an der rechten Hand verletzt, die er in der Folge nicht mehr bewegen konnte. Zusätzlich machten sich in jener Zeit erste Anzeichen einer Erkrankung bemerkbar. 1812 kam Schenkendorf nach Karlsruhe, wohin er seiner späteren Frau Henriette Elisabeth Barckley gefolgt war. Hier machte er die Bekanntschaft mit Johann Heinrich Jung-Stilling, der ihn in die Freimaurerloge Carl zur Einigkeit einführte.

Als Beobachter im Generalstab nahm Schenkendorf 1813 als Freiwilliger an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. In dieser Zeit verfasste er zahlreiche patriotische Werke, die ihn in ganz Deutschland bekannt machten, wie Tedeum nach der Schlacht bei Leipzig, Freiheit, die ich meine oder Lied für die Badensche Landwehr. 1815 war Schenkendorf kurzzeitig für das Militärgouvernement in Aachen und in Köln tätig, ehe er 1815 als Regierungsrat nach Koblenz berufen wurde. Seit Jahren kränkelnd, starb Schenkendorf an seinem 34. Geburtstag. Er gehört neben Ernst Moritz Arndt und Theodor Körner zu den bedeutendsten Lyrikern der Befreiungskriege. Mehrere seiner Gedichte wurden von Carl Maria von Weber und Johannes Brahms vertont. Freiheit, die ich meine wurde am Verfassungstag der Weimarer Republik (11. August) offiziell gesungen. Mit dem Gedicht Liebes Kirchlein an der Straße hat er 1813 der Nikolauskirche in Rüppurr ein lyrisches Denkmal gesetzt.

René Gilbert 2015

Werk

Freiheitsgesänge 1810; Sämtliche Gedichte, hrsg. von Friedrich Lang, 1837.

Literatur

Fritz Jonas: Schenkendorf, Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried von, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 31, Leipzig 1890, S. 74–82; Christof Dahm: Schenkendorf, Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried von, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 22, Berlin 2005, S. 680 f.