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Hans Hofmann


Proben für die Oper "Wozzeck", von links Hans Hofmann, Willy Ferenz und Horst Ruether, 1962, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A9a/158/2/2.

Hans Hofmann

Kammersänger (Bass), * 20. November 1908 Wachenheim/Lkr. Alzey-Worms, † 25. Mai 1991 Karlsruhe, ev., ∞ 1937 Erna Anna Katharina Korsten, 2 Söhne.

Johann (Hans) Philipp Hofmann war gelernter Bäcker und arbeitete als solcher. Nachdem er Anfang der 1930er-Jahre arbeitslos geworden war, erkannte ein Gesangslehrer 1934 Hofmanns außergewöhnliche Stimme und vermittelte ihm eine zweijährige Gesangsausbildung an der Musikhochschule Mannheim bei Emma Wolf-Dengel. Für die Spielzeit 1936/37 erhielt Hofmann ein erstes Engagement am Stadttheater Guben. Anschließend wechselte er ans Stadttheater Osnabrück. 1939 ging Hofmann an die Volksoper Berlin, an der er während der Kriegsjahre arbeitete. Nach Kriegsende holte ihn der damalige Intendant Michael Bohnen an das Städtische Opernhaus Berlin (heute Deutsche Oper Berlin), wo Hofmann insbesondere mit seinen Wagner-Partien das Publikum begeisterte.

1950 folgte er einem Angebot als erster Bassist an das Badische Staatstheater Karlsruhe, wo er 1952 zum Kammersänger ernannt wurde. Auch hier überzeugte Hofmann vor allem in der Verkörperung von Wagner-Rollen, namentlich als Gralsritter Gurnemanz im „Parsifal“, als Landgraf von Thüringen in „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“, als Heinrich der Vogler in „Lohengrin“ und als Hunding in „Die Walküre“. Weitere wichtige Rollen Hofmanns waren der Sarastro in „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, der Hohepriester Zaccaria in der Oper „Nabucco“ und der General Banquo in der Oper „Macbeth“ (beide von Giuseppe Verdi) sowie der Heiratsvermittler Kezal in „Die verkaufte Braut“ von Bedřich Smetana und der Kerkermeister Rocco in der Beethoven-Oper „Fidelio“.

In den 1950er und 1960er-Jahren gehörte Hofmanns Stimme zu den besten Bassstimmen Deutschlands. Gastspiele führten ihn an die Staatsoper Hamburg, das Maggio musicale und das Teatro Comunale in Florenz, die Oper in Rom, das Teatro Fenice in Venedig, das Teatro San Carlos in Lissabon, das Teatro Carlo Felice in Genua sowie nach Südamerika nach Rio de Janeiro, Montevideo und Santiago de Chile. 1973 zum Ehrenmitglied des Badischen Staatstheaters ernannt, trat Hofmann im Folgejahr in den Ruhestand.

René Gilbert 2016

Quelle

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Hofmann, Hans.

Literatur

Karl J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, 4., erw. und aktual. Aufl., Bd. 3: Franc – Kaidanoff, München 2003, S. 2113 f.