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Fritz (Friedrich) Plank


Fritz Plank, um 1890, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1218.

Fritz (Friedrich) Plank

Kammersänger (Bass-Bariton), Schauspieler, * 7. November 1848 Wien, † 15. Januar 1900 Karlsruhe, ∞ 1875 Susanna Wollak († 24. Januar 1900), 4 Söhne, 4 Töchter.

Der gebürtige Wiener Fritz Plank arbeitete zuerst als Lithograph, bevor er mit 26 Jahren ein Gesangsstudium bei dem Tenor Friedrich Schmitt und dem bedeutenden Gesanglehrer Josef Gänsbacher am Wiener Konservatorium aufnahm. 1874 gab er sein Debüt an der Komischen Oper Wien. 1875-1884 war Plank am Mannheimer Hof- und Nationaltheater engagiert, an dem er neben August Knapp zum ersten Baritonsänger aufstieg.

Im September 1884 wechselte Plank an das Großherzogliche Hoftheater in Karlsruhe, wo er unter Generalmusikdirektor Felix Mottl zum führenden Bühnendarsteller und gefeierten Star des Publikums avancierte. Planks meisterhaft ausgebildete Stimme im Zusammenspiel mit seiner virtuosen Schauspielkunst machte ihn trotz seines starken und seine Darstellungen zunehmend einschränkenden Übergewichts zu einem hervorragenden Interpreten von Wagner-Rollen nicht nur in Karlsruhe. Von 1889-1897 trat Plank insgesamt sieben Mal als Klingsor im Parsifal bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth auf. Auch in mehrheitlich auf Gesangspartien angelegten Rollen (Amonasro in Giuseppe Verdis Aida, Graf de Saint-Bris in Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten) brillierte Plank.

Daneben trat er als Oratoriensänger in der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach und als Liedsänger auf. An der ersten Gesamtaufführung der Oper Les Troyens von Hector Berlioz 1890 in Karlsruhe war er ebenso beteiligt wie bei den Uraufführungen der Oper Fürst und Sänger von Mottl (1893), dem musikalischen Märchen Der Rubin von Eugen d' Albert (1893) sowie von Franz Schuberts Oper Fierrabras (1897) und Anton Urspruchs komischer Oper Das Unmöglichste von allem (1897). Gastspiele gab er in München 1895 und 1897, in Leipzig 1897 und in Amsterdam.

Am 21. Dezember 1899 stürzte Plank bei der Probe zur Oper Der Freischütz in eine versehentlich nicht geschlossene Bodenöffnung. Er erlag kurze Zeit später den dabei erlittenen inneren Verletzungen. Seine psychisch labile Frau starb wenige Tage nach ihm. Die Kinder erhielten nach einer außergerichtlichen Einigung vom damaligen Intendanten Albert Bürklin und der Großherzoglichen Hofverwaltung 40.000 Mark Entschädigung.

René Gilbert 2015

Quellen

GLA 56/289, 375-376, 57/197, 57a/1542.

Literatur

Eugen Kilian: Plank, Fritz, in: Badische Biographien Bd. V, hrsg. von Friedrich von Weech und Albert Krieger, Heidelberg 1906, S. 590-592 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Karl J. Kutsch: Großes Sängerlexikon, 4., erweit. und aktual. Aufl. Bd. 5: Menni - Rappold, München 2003, S. 3690.