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Robert Hilgers


Robert Hilgers, Bild aus: Badische Neueste Nachrichten vom 1. Oktober 1977.

Robert Hilgers

Architekt, * 22. September 1912 Düsseldorf, † 29. September 1977 Karlsruhe, kath., ∞ 1942 Maria Trautes, 3 Kinder.

Robert Hilgers absolvierte 1927-1931 eine Lehre im Düsseldorfer Architekturbüro K. Lammers und belegte parallel fünf Semester Abendkurse an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. 1930/31 arbeitete er als Maurer und Betonbauer in einer Düsseldorfer Baufirma. 1931-1935 studierte Hilgers Architektur am Bauhaus Dessau und an der Hochschule für Gestaltung Berlin bei Ludwig Mies van der Rohe, dessen Mitarbeiter er 1933-1935 war. Nach dem Studium hatte Hilgers 1935/36 eine Anstellung als Entwurfsarchitekt beim Sonderbauamt des Heeres in Berlin. 1936 wurde er Mitarbeiter im Architekturbüro von Egon Eiermann in Berlin. Seinen ersten eigenen Auftrag, ein Werftneubau in Bremen, verantwortete er 1940/41.

Nach Kriegsende folgte Hilgers Eiermann nach Karlsruhe, wo beide 1946-1966 ein gemeinsames Architekturbüro betrieben. Bauwerke, an denen Hilgers unter der Leitung von Eiermann mitarbeitete, waren unter anderen die Taschentuchweberei Blumberg (1949/50), das Versuchskraftwerk der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe (1951-1956, 1959-1962), das Verwaltungsgebäude der Essener Steinkohlenbergwerke (1955-1960), die Matthäuskirche Pforzheim (1957-1963), die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin (1957-1963), die Verwaltung der Stahlbauwerke Müller in Offenburg (1958-1961), das Wohnhaus Hilgers in der Waldstadt (1958-1961 und 1963), die Raffinerieanlagen der DEA-Scholven (heute MiRO – Mineralölwerke Oberrhein GmbH & Co. KG) (1961-1963) sowie die Erweiterung der Verwaltung der Stahlbauwerke Müller im Offenburg (1962-1965).

Nach dem Ausscheiden Eiermanns führte Hilgers das Büro ab 1966 allein weiter. An Bauten, die Hilgers eigenständig realisierte, sind der Umbau der Fiat-Vertretung Hatzner in Karlsruhe (1968), die Werkserweiterung der Sylvia Bekleidung GmbH Karlsruhe (1968-1970), das Verwaltungs- und Sozialgebäude der Badischen Maschinenfabrik Durlach (1968-1970), die Erweiterung der Raffinerieanlagen DEA-Scholven (OMW) Karlsruhe (1970-1974), das Büro- und Lagergebäude für das Transportunternehmen Alfred Paetz in Karlsruhe (1975) sowie das Kaufhaus Merkur in Pirmasens (1975) erwähnenswert.

1946-1966 hatte Hilgers die stellvertretende Leitung der staatlichen Bauberatung für Nordbaden sowie ab 1962 einen Lehrauftrag an der TH Karlsruhe inne. 1971 folgte seine Ernennung zum Honorarprofessor an der TH.

René Gilbert 2016

Quellen

Teilwerkarchiv im saai; N.N: Honorarprofessor Hilgers †, in: Badische Neueste Nachrichten vom 1. Oktober 1977, StadtAK 8/Ze 15.