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Leopold Hauck


Leopold Hauck, Pfinzgaumuseum Durlach U II 478/8.

Leopold Hauck

Stadtbaumeister, * 29. Oktober 1870 Neckarbischofsheim/Rhein-Neckar-Kreis, † 18. September 1922 Durlach, ev., ∞ 1896 Ida Göhrig (1871-1948), 1 Sohn, 1 Tochter.

Leopold Hauck, Sohn eines Hauptlehrers, besuchte 1882-1886 die Realschule Neckarbischofsheim und ab 1887 die Baugewerkeschule (heute Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft) sowie die technische Wiesenbauschule in Karlsruhe. Parallel zu seiner beruflichen Ausbildung war er in den Semesterferien als Kulturgehilfe bei den Kulturinspektionen Heidelberg (1887/88,1891), Freiburg (1889) und Karlsruhe (1890) tätig. Nach dem Militärdienst (1891-1893) arbeitete Hauck ab November 1894 als Beamter für die Stadt Karlsruhe bei der Kulturinspektion, Wasser- und Straßenbauamt. 1896/97 erhielt er die Beaufsichtigung über den Neubau der Wasserleitung und des Wasserwerks in der Pfinztalstraße in Durlach. Haucks dabei überzeugende fachliche Leistungen führten dazu, dass er 1897 vom Durlacher Gemeinderat abgeworben wurde und zum Juli desselben Jahres die Stelle des Stadtbaumeisters in Durlach übertragen bekam. In seinem Amt – ab 1. Januar 1908 als Vorstand des Stadtbauamts Durlach – hatte er die Aufsicht über das Hoch- und Tiefbauwesen und das städtische Wasserwerk inne.

Unter Haucks Leitung wurden in der Folgezeit mehrere für die Stadtentwicklung Durlachs bedeutsame Projekte realisiert. Zu diesen gehörten der Bau des städtischen Wasserwerks, die Fassung der Lußbrunnenquelle, der Bau des Schwimm- und Sonnenbads (seit 1955 Turmbergbad), die Dürrbach-Korrektion, die Verlegung der Wasser- und Gasleitungen nach Aue und Grötzingen, die Verlegung einer Gesamtkanalisation für Durlach, die Ausarbeitung von Plänen zur Stadterweiterung sowie der Bau mehrerer Straßen und Gehwege. Darüber hinaus erwarb sich Hauck Verdienste um das Pfinzgaumuseum, dem er bei Bauarbeiten entdeckte historische Funde für dessen Sammlung überließ. Ende 1921 führte ein bei Hauck diagnostiziertes Herzleiden zu dessen dauerhafter Arbeitsunfähigkeit.

1950 wurde die Goethestraße in Durlach in Hauckstraße umbenannt. Hauck ist auf dem Friedhof Durlach bestattet (Feld 21). Im Dezember 2015 stimmte der Karlsruher Gemeinderat dafür, sein Grab in das Verzeichnis der Ehrengräber aufzunehmen.

René Gilbert 2016

Quellen

StadtAK 1/POA 1/1088 a +b.

Literatur

Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 98 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Sitzungen des Gemeinderats, der Ortschaftsräte und der Ausschüsse, http://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/bi/vo0050.php?__kvonr=34420 (Zugriff am 24. Oktober 2016).