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Max Graf zu Solms-Sonnenwalde-Rösa


Graf Max zu Solms in Ulanenuniform, Portraitgemälde von Otto Propheter, um 1899, Städtische Galerie Karlsruhe Inv. 60/1145.

Max Graf zu Solms-Sonnenwalde-Rösa

Preußischer Major, Kunstsammler, * 9. Oktober 1846 Schmark-Ellguth/ Kreis Trebnitz/Schlesien/heute Polen, † 23. Juni 1907 Karlsruhe, ∞ 24. April 1884 Marie Doerr, kinderlos.

Graf Max zu Solms wurde auf einem von seinem Vater Otto Theodor Graf zu Solms und Freiherr Eduard von Richthofen 1843 gemeinsam erworbenen Rittergut bei Breslau geboren. Seine Mutter Angelika, geborene von Schmettau, und die Gattin Richthofens Amalie waren Schwestern. Nach dem Verkauf des Ritterguts 1852 wuchs er auf einem weiteren Landgut seiner Eltern in Polgsen, Kreis Wohlau/Schlesien, auf. Er entstammte einer Seitenlinie des alten Adelsgeschlechts der Grafen von Solms, die in Rösa in der preußischen Provinz Sachsen (heute Sachsen-Anhalt) ein Schloss besaßen. Durch eheliche Verbindungen mit schlesischen Adelsgeschlechtern waren Familienmitglieder auch in den Besitz von Landgütern in Schlesien gekommen und nach einer Erbteilung dort ansässig.

Max besuchte zunächst die Ritterakademie in Liegnitz und trat 1865 in den preußischen Militärdienst des 1. Ulanenregiments ein, das in Militsch stationiert war. Im Deutschen Krieg kämpfte er 1866 in Königgrätz gegen Österreich und wurde danach zum Offizier befördert. 1870/71 bewährte er sich im Kriegseinsatz gegen Frankreich und stieg 24jährig zum Rittmeister auf. Nach dem Besuch der Kriegsschule in Erfurt wurde er 1880 zur Landgendarmerie in Berlin versetzt und kam von dort 1889 als Adjutant im Range eines Hauptmanns zur Gendarmeriebrigade in Straßburg. Zwei Jahre später wurde er Distriktoffizier in Metz und damit Leiter der dortigen militärischen Polizeieinheit.

1894 als Major in den Ruhestand versetzt, ließ er sich mit seiner Frau Marie, die er in Worms geheiratet hatte, in Karlsruhe nieder, wo das Paar zunächst eine Wohnung in der Stephanienstraße bezog. 1902 erwarben sie das nunmehr nach ihnen benannte Haus Solms, Bismarckstraße 2, von den Erben des verstorbenen Direktors der Kunstgewerbeschule Hermann Götz. Sie statteten das Gebäude als standesgemäßen Adelssitz mit Mobiliar, Kunst und Kunstgewerbe des 17. bis 19. Jahrhunderts sowie mit Portraitgemälden ihrer Vorfahren und von sich selbst aus. Außerdem waren sie karitativ tätig. Da sie sich in die badische Hofgesellschaft integriert hatten, wurden sie stets zu Jubiläen der großherzoglichen Familie eingeladen. Im Alter von 60 Jahren erlag der Graf einer Sepsis infolge eines Insektenstichs. Er wurde in seiner alten Heimat zunächst in Prausnitz beerdigt und 1926 auf Veranlassung seiner Frau, die ihn um 23 Jahre überlebte, auf den Waldfriedhof in Trebnitz umgebettet.

Peter Pretsch 2022

Quellen

StadtAK 8/Alben 94; Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Gutsarchiv Rösa) H 196 Nr. 1119.

Literatur

Gothaischer Hofkalender, hrsg v. Justus Perthes, Bd. 123, 1892, S. 209; Emil Karl Heinrich von Richthofen: Geschichte der Familie Praetorius von Richthofen: Im Auftrage der Familie verfaßt, Magdeburg 1884 (Reprint von 2011), S. 370.