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Robert Bosch GmbH


Richtfest für das neue Vertriebszentrum der Firma Robert Bosch GmbH im Industriegebiet Karlsruhe-Hagsfeld, Mai 1978, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A35/192/1/28.
Luftbild des Industriegebiets im Gewerbegebiet Breit mit der Robert Bosch GmbH aus nordwestlicher Richtung, April 2010, Foto: Roland Helfer, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 488/1405 DO.

Robert Bosch GmbH

Robert Bosch (1861-1942) gründete 1886 in Stuttgart eine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik. Daraus entwickelte sich einer der größten multinationalen Konzerne Deutschlands mit etwa 375.000 Mitarbeitern weltweit, davon in Deutschland an 80 Standorten circa 132.000 (2015). Der Schwerpunkt liegt in der Herstellung von Automobilzubehör, Elektrowerkzeugen, Haushaltsgeräten, Industrie- und Gebäudetechnik sowie in der automatisierten Verpackungstechnik.

Schon 1953 und 1959 hatte die Stadt Karlsruhe vergeblich versucht, ein Bosch-Zweigwerk anzusiedeln. 1969 entschied sich die Firma Bosch nach einem von ihr deutschlandweit betriebenen Bieterwettkampf für den Standort Karlsruhe. Im Dezember 1969 unterzeichneten Firmenleitung und Oberbürgermeister Günther Klotz den Vertrag, in dem die Stadt rund 300.000 Quadratmeter Gelände im neuen Gewerbegebiet Hagsfeld III im Gewann Breit mit Erschließung zu einem äußerst günstigen Preis zur Verfügung stellte.

Die städtische Wirtschaftsförderung ging davon aus, dass Bosch Produktionsbereiche verschiedener Tochterfirmen ansiedeln und schließlich 5.000 bis 6.000 Beschäftigte hier arbeiten würden. Tatsächlich nutzte Bosch das günstig an der Autobahn A5 gelegene Gelände nur für das Zentrallager II, welches 1974 aus Stuttgart-Feuerbach verlagert wurde. So gab es anfangs nur 450 Arbeitsplätze. 1978 wurde zu der bereits bestehenden Lagerhalle von 10.000 Quadratmetern ein hochmodernes großes Vertriebszentrum mit rund 50.000 Quadratmetern und dem 32 Meter hohen, markanten Hochregallager (7.200 Quadratmeter) errichtet. Die Bosch–Gruppe konzentrierte den Geschäftsbereich Kraftfahrzeugausrüstung - Handel in Karlsruhe, der inzwischen als Bereich Automative Aftermarket geführt wird. 1991 arbeiteten hier etwa 1.050 Beschäftigte, 2007 etwa 1.300. Zeitweise hatte Bosch in Rüppurr eine Entwicklungsabteilung für Automatisierungssysteme, die mit ihren 70 hochqualifizierten Mitarbeitern 1990 geschlossen und verlagert wurde.

2002/03 und 2011 wurde das Hochregallager in der Kapazität nahezu verdoppelt und damit zur Drehscheibe für Boschs weltweite Logistik.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2017

Quelle

StadtAK 8/ZGS 78 (Industriebetriebe).