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LBS Südwest


Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes der Badischen Landesbausparkasse im Beiertheimer Feld, 1974, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A27/156/6/20.

LBS Südwest

Mit der Fusion der Landesbausparkassen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2016 zur LBS Südwest 2016 entstand die größte unter den noch acht Landesbausparkassen in Deutschland. Bereits 2000 hatten sich die Landesbausparkassen von Baden und Württemberg zusammengeschlossen. Ihr Kerngeschäft ist das Bausparen und die Baufinanzierung für Privatkunden. Ihr Vorläufer auf badischer Seite wurde am 27. April 1929 in Pforzheim als Badische Landesbausparkasse gegründet und nahm am 1. November desselben Jahres im Haus des Badischen Sparkassen- und Giroverbands in der Mannheimer Augusta-Anlage 33 ihren Geschäftsbetrieb auf. Auch die Landesbausparkasse Württemberg hatte ihren Anfang 1929.

Die zunächst positive Entwicklung der Badischen Landesbausparkasse mit zahlreich abgeschlossenen Bausparverträgen wurde durch die rückläufige Zahl an Bausparern während der Weltwirtschaftskrise unterbrochen. Die mangelnde Kapitalausstattung führte dazu, dass die laufende Geschäftsführung nicht mehr aufrechterhalten werden konnte und die Badische Landesbausparkasse 1934 still liquidiert wurde. Das bedeutete zum einen das Verbot jeder werbenden Tätigkeit, zum anderen die ordnungsgemäße Abwicklung des vorhandenen Vertragsbestands in den folgenden sechs Jahren (Zuteilung der Verträge an die Bausparer entsprechend der vereinbarten Bedingungen). Durch die Einführung eines neuen Tarifsystems 1939 wurde das Bausparen auf eine neue Grundlage gestellt, sodass am 1. November 1940 die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs erfolgen konnte. Nachdem 1941 der Abschluss von Bausparverträgen im Elsass ermöglicht wurde, kam es 1942 auch zur Ausdehnung des Geschäftsbereichs auf die Rheinpfalz.

Die Kriegsschäden am Verwaltungsgebäude in Mannheim führten 1945 zur Verlegung des Geschäftssitzes nach Karlsruhe, zunächst ins Haus der Brauerei Moninger, 1954-1957 ins Haus Hiecke am Europaplatz. 1957 wurde ein neues Verwaltungsgebäude in der Karlstraße 223 bezogen, ehe man im Juni 1974 in den Neubau im Beiertheimer Feld umzog. Ebenfalls 1974 kam es zur Abtrennung des Teilgeschäftsgebiets Pfalz an die neu gegründete Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz. 1979 wurde die LBS Immobilien GmbH gegründet.

Die Badische Landesbausparkasse hatte 1965 200.000 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 3,7 Milliarden DM im Bestand, 1974 belief sich die Bausparsumme auf 10 Milliarden DM, 1996 auf 30 Milliarden DM. 2015 wies die Bilanz eine Bausparsumme von rund 14,2 Milliarden Euro und 2,2 Millionen Verträge aus. 1947 beschäftigte die Badische Bausparkasse 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1951 waren es bereits 91, 1979 stieg ihre Zahl auf 615. 2015 waren bei der Landesbausparkasse Baden-Württemberg fast 900 Menschen beschäftigt, 2016 arbeiteten für die LBS Südwest vorerst noch 1.150 Beschäftigte. Sitz mit der Fusion wurde Stuttgart, Mainz und Karlsruhe fungieren als Standorte.

René Gilbert 2016

Quelle

StadtAK 1/H-Reg 8616.

Literatur

Badische Landesbausparkasse (Hrsg.): 50 Jahre Badische Landesbausparkasse, Karlsruhe 1979; Sabine Lehmkühler: Der Zukunft ein Zuhause geben. 75 Jahre Landesbausparkasse Baden-Württemberg, Stuttgart 2004.