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Karnevalsgesellschaft Humoristika


Die fünf "Schwiegermütter" der KG Humoristika traten 1978 im Bonifatiussaal auf, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A35/12/7/21.

Karnevalsgesellschaft Humoristika

Am 1. November 1928 gründeten mehrere junge Männer und zwei Mädchen eine Laientheatergruppe in dem Altstadtlokal Stuttgarter Hof. Da er noch nicht volljährig war, musste dem ersten Vorstand Otto Kuhn ein erwachsener Geschäftsführer beigegeben werden. Die Gesellschaft Humoristika, wie sie sich damals nannte, hatte dann ihren ersten großen Auftritt am 15. Februar 1930 im Saalbau der Oststadt unter dem Motto "Ein Abend im Reiche Karneval", nachdem ihre Mitglieder an Fastnacht schon in mehreren Gasthäusern der Kaiserstraße in kleinen Gruppen Sketche zum Vortrag gebracht hatten. Später bereicherten sie Kappenabende und Sitzungen der heute nicht mehr bestehenden Karnevalsgesellschaften Alt-Karlsruhe, Fidele Geister und des Bürgervereins Altstadt mit ihren Beiträgen und feierten mit einem bunten Abend im Friedrichshof am 4. Dezember 1938 ihr zehnjähriges Bestehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Gesellschaft schon 1946 ihre Tätigkeit wieder aufnehmen und feierte im Saal der Firma Haid & Neu in diesem und im nächsten Jahr bunte Abende. 1948 konnte der aus französischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Otto Kuhn den Vereinsvorsitz wieder übernehmen und übte dieses Amt mit einer Unterbrechung bis 1962 aus. In dieser Zeit wurde ein Elferrat gebildet und der Verein in Karnevalsgesellschaft Humoristika umbenannt. Zahlreiche Damen- und Fremdensitzungen fanden nun zunächst im Elefanten und später im Zieglersaal und im Bonifatiussaal statt. Außerdem stellte die Humoristika nun zu fast allen Durlacher und Karlsruher Fastnachtsparaden einen Umzugswagen. Von 1987 bis 2007 war Rainer Obert Präsident des Vereins. Sein Bruder Michael Obert, bis 2018 Baubürgermeister der Stadt Karlsruhe, tritt bis heute als Spiegelnarr mit Büttenreden auch bei Veranstaltungen befreundeter Vereine auf. Die KG Humoristika zählt derzeit 100 Mitglieder und verfügt über ein Männerballett.

Peter Pretsch 2022

Quelle

Homepage des Vereins, http://humoristika.de (Zugriff am 7. April 2022).

Literatur

Werner Hill: Fasnacht. Ein Porträt des Narrenspiels in badisch-pfälzischen Landen, Speyer 1998; Festschrift zum 80jährigen Bestehen der KG Humoristika gegr. 1928 e. V., Redaktion Michael Obert/Rainer Obert/Heidi Lottbrajn, Karlsruhe o. J. (2007); KA-News 3.3.2019, https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/karlsruhes-fastnachter-nummer-1-ex-buergermeister-michael-obert-meine-mutter-war-gebuertige-mainzerin-da-kam-ich-schon-frueh-mit-der-fastnacht-in-beruehrung-art-2346923 (Zugriff am 7.4.2022).