Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (DHBW Karlsruhe)
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (DHBW Karlsruhe) geht auf die zum 1. Oktober 1979 gegründete Berufsakademie Karlsruhe zurück. Als Alternative zum klassischen Hochschulstudium waren ab 1974 in Baden-Württemberg im Rahmen eines Modellversuchs die ersten Berufsakademien entstanden, die das duale Ausbildungssystem in den tertiären Bildungsbereich übertrugen.
Der Karlsruher Lehrbetrieb startete mit 48 Studierenden in den Studiengängen Maschinenbau und Industrie und 32 kooperierenden Unternehmen. Unterrichts- und Verwaltungsräume wurden im IBM-Geschäftshaus am Rüppurrer Schloss angemietet. Bereits 1980 erweiterte die Karlsruher Berufsakademie das Studienangebot um Elektrotechnik, Versicherung und Strahlenschutz sowie 1981 um Handel, Steuern und Prüfungswesen. Der erfolgreiche Verlauf des dualen Ausbildungskonzepts führte dazu, dass das Land 1982 die Berufsakademien als Berufsakademie Baden-Württemberg zur offiziellen Regeleinrichtung erhob.
Der stetig wachsende Lehrbetrieb in Karlsruhe verlangte nach einem neuen Domizil, das er ab 1986 im neu erbauten Magdeburger Haus in der Kaiserallee 11, wiederum als Untermieter, fand. Erst zum Herbst 1995 konnte die Berufsakademie einen eigenen Neubau in der Erzbergerstraße 121 beziehen. Der monumentale Gebäudekomplex mit vier über einen Längsriegel miteinander verbundenen Westtrakten musste bereits 2002/03 an seinem nördlichen Ende um einen fünften Westtrakt erweitert werden, in dem sich seit 2008 die Bibliothek befindet.
Gemäß dem Koalitionsvertrag des Landtages vom 5. Mai 2006 wurde die Berufsakademie Baden-Württemberg zum 1. März 2009 nach Vorbild des US-amerikanischen State University Systems in die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) umgewandelt. Die bisherige Berufsakademie Karlsruhe wurde als einer von zwölf Standorten zur DHBW Karlsruhe mit Hochschulstatus. Über 3.000 Studierende zählte die DHBW Karlsruhe in diesem wichtigen Jahr 2009, in dem sie im Herbst auch ihr 30-jähriges Jubiläum beging.
Die derzeit 21 Bachelor-Studiengänge am Standort Karlsruhe verteilen sich auf die drei Fakultäten Wirtschaft (11), Technik (7) und Gesundheit (3). Nach dem dreijährigen, praxisintegrierenden Studium sind die Absolventen entweder Bachelor of Arts (B. A.), Bachelor of Engineering (B. Eng.) oder Bachelor of Siences (B. Sc.).
Um den Bachelor-Absolventen der DHBW sowie sämtlicher anderen Hochschularten mit ein- bis zweijähriger Berufserfahrung auch die Möglichkeit eines weiterführenden, berufsintegrierenden Masterstudiengangs in den Bereichen Wirtschaft, Technik und Sozialwesen zu ermöglichen, gründete die DHBW 2014 in Heilbronn das Center für Advanced Studies (CAS). Die Lehrveranstaltungen des zweijährigen dualen Masterstudiums finden sowohl zentral am CAS in Heilbronn als auch dezentral, je nach Kernkompetenz der Standorte, an den DHBW-Lehranstalten statt. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventen den akademischen Grad Master of Arts (M. A.), Master of Engineering (M. Eng.) oder Master of Siences (M. Sc.).
2005 wurde an der DHBW Karlsruhe ein Sinfonieorchester gegründet, in dem neben den Studierenden und Mitarbeitern der Einrichtung auch Angehörige der Partnerunternehmen und andere Instrumentalisten aus der Region Karlsruhe mitwirken. In der Regel tritt das Orchester zweimal jährlich öffentlich auf.
Katja Förster 2021
Quellen
Badische Neueste Nachrichten (BNN) vom 9. Oktober 1979, 6. Oktober 1981, 17. April 1981, 22. Juni 1990; Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe, https://www.karlsruhe.dhbw.de (Zugriff am 13. Februar 2021).