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Gaststätte Krone


Das Gasthaus "Krone" in Knielingen, Foto aus: Bürgerverein Knielingen (Hrsg.): 1200 Jahre Knielingen 786-1986, Karlsruhe 1985, S. 66.

Gaststätte Krone

Die Krone ist nach der Gaststätte Zum Adler die zweitälteste Gaststätte in Knielingen. Sie wurde 1710 eröffnet, als der Küfer und Bierbrauer Michael Hans Federlechner bei der markgräflichen Verwaltung den Antrag auf Genehmigung einer Straußenwirtschaft zur Krone stellte. Zur Versorgung der Truppen, die sich während des Spanischen Erbfolgekriegs in Baden aufhielten, erhielt der Wirt 1711 die Erlaubnis, für die Dauer des Krieges das Bier selbst zu brauen. Federlechner, der die Krone 1728 käuflich erworben und damit die Schildgerechtigkeit erhalten hatte, versuchte von 1723-1747 die Genehmigung zu erlangen, das Bierbrauergewerbe in Knielingen dauerhaft ausüben zu dürfen. Diese Versuche scheiterten jedoch am Veto des Markgrafen, der durch die Genehmigung einen Rückgang der Einkünfte aus seiner Markgräflichen Brauerei in Gottesaue befürchtete.

Die erneute Anwesenheit von Soldaten führte dazu, dass Federlechner in den Jahren 1736, 1738, 1746 und 1750 mit jährlicher Befristung und unter Auflagen dennoch Bier brauen durfte. Die Auflagen besagten, dass der Ausschank nur als Maßbier erlaubt sei, kein Verkauf an Dritte erfolgen dürfe, und diejenige Menge, die über den Eigenverbrauch hinausgehe, im Ausland, das heißt in der Pfalz abgesetzt werden müsse. In einem Pachtvertrag vom 17. Juli 1838 wurde der Kronesaal erstmals erwähnt. Dieser Saal diente nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lange Zeit als Turnhallenraum für die alte Schule in Knielingen. 1967 erwarb der Boxring 46 e. V. Knielingen die Krone und renovierte das Gebäude. Seither werden in der Gaststätte und ihrem Saal gesellschaftliche Veranstaltungen durchgeführt.

René Gilbert 2014

Literatur

Bürgerverein Knielingen (Hrsg.): 1200 Jahre Knielingen 786-1986, Karlsruhe 1985, S. 65-67.