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L-Bank (Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank)


Ansicht des Gebäudes der Badischen Landeskreditanstalt am Schlossplatz, 1972, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A23/67/3/22.

L-Bank (Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank)

1934 wurden die Badischen Wohnungsfürsorgekassen zur Badischen Landesfürsorgeanstalt für Wohnungsbauförderung vereint. Ein Jahr später erfolgte die Umbenennung in Badische Landeskreditanstalt für Wohnungsbau (BLK). Die Förderung des Wohnungsbaus vor allem für einkommensschwache und/oder kinderreiche Familien, junge Ehepaare sowie nach 1945 für Heimatvertriebene und Flüchtlinge auch aus der damaligen DDR stellte in den folgenden Jahrzehnten den zentralen Tätigkeitsbereich für die Bank dar. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude der BLK am Schlossplatz stark beschädigt, sodass der operative Geschäftsbetrieb vorläufig nach Bretten und Bonndorf (Schwarzwald) ausweichen musste. Nachdem die Bank in Karlsruhe auch nach Kriegsende noch einige Zeit in Behelfsunterkünften arbeiten musste, konnte 1957 das neue Dienstgebäude am Schlossplatz 12 bezogen werden.

1972 kam es zur Fusion der Badischen mit der Württembergischen Landeskreditanstalt zur Landeskreditbank Baden-Württemberg mit Sitz in Karlsruhe. Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums übernahm die Landeskreditbank 1973 zusätzlich die Wirtschaftsförderung. Ihre Schwerpunkte lagen dabei in erster Linie auf der Förderung von mittelständischen Unternehmen, Existenzgründern und neuen Technologien. In den folgenden Jahren kamen weitere Förderbereiche hinzu. 1982 eröffnete die Landeskreditbank den Neubau am Schlossplatz 10.

Nach der deutschen Wiedervereinigung war die Landeskreditbank Baden-Württemberg die erste Bank, die mit der Gründung der Sächsischen Aufbaubank als rechtlich unselbständiger Zweiganstalt wichtige Aufbauhilfe in Ostdeutschland leistete. 1993 erwarb die Landeskreditbank das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach am Durlacher Turmberg, im folgenden Jahr begannen die Planungen für den Technologiepark Karlsruhe, den die Landeskreditbank ins Leben gerufen hat. 1998 übernahm die Bank einen Großteil der Aufgaben der Staatsschuldenverwaltung Baden-Württemberg sowie die Arbeit für die Europäischen Strukturfonds, der 1988 gegründete Marktteil der Landeskreditbank wurde der Landesbank Baden-Württemberg zugeschlagen. Seitdem ist die Bank wieder eine reine Förderbank, die unter dem Namen L-Bank firmiert. 2008 wurde der neue Verwaltungssitz der L-Bank am Schlossplatz 21 fertig gestellt und bezogen. Das sanierte Haus am Schlossplatz 12 wurde im Frühjahr 2013 als Bürogebäude wiedereröffnet. Die L-Bank beschäftigte 2013 bei einer Bilanzsumme von rund 70 Milliarden Euro etwa 1.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie versteht sich als Förderbank für Wirtschaft, Kommunen und Menschen in Baden-Württemberg.

René Gilbert 2014

Literatur

L-Bank (Hrsg.): 20 Jahre L-Bank. Ziel und Zukunft, Karlsruhe 1992; Geschichte der Badischen Landeskreditanstalt bzw. der Landeskreditbank Baden-Württemberg (L-Bank) https://www.l-bank.de/lbank/inhalt/nav/ueber-die-l-bank/unternehmen/geschichte-der-l-bank.xml?ceid=113822 (Zugriff am 10. November 2014).