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Brahmsplatz


Der Brahmsplatz im Frühjahr 2002, Foto: Monika Müller-Gmelin, Bildstelle Stadt Karlsruhe.

Brahmsplatz

Der 1.600 Quadratmeter große Platz in Mühlburg entstand in seiner heutigen Form erst 1996. Die Anwohner des weitläufigen Kreuzungsbereichs, der sich durch das Zusammentreffen von Brahms-, Bach- und Philippstraße ergab, hatten in den 1980er-Jahren die Einrichtung eines Quartiersplatzes gefordert. Nachdem erste Planungen 1987 wegen zu hoher Kosten verworfen werden mussten, führte eine Unterschriftenaktion 1994 zu einer weiteren Konzeption, die dann mit finanzieller Unterstützung durch das Landesprogramm „Einfache Stadterneuerung“ auch ihre Umsetzung erfuhr. Der Platz wurde gepflastert, mit Beeten und Bäumen bepflanzt und mit Bänken bestückt. Die Brahmsstraße endet seither als Sackgasse. Um den Platz siedelten sich verschiedene Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleister an.

Bei der Erschließung und Bebauung des Gebietes um 1900 war ein Platz nicht bewusst eingeplant gewesen. Durch die diagonale Einmündung der Brahmsstraße auf die Kreuzung von Bach- und Philippstraße hatte sich aber eine größere Fläche ergeben, die für eine vollständige Überbauung ungeeignet war, da hierfür spitzwinklige Gebäude nötig gewesen wären. Die ersten Häuser am Brahmsplatz wurden dann 1902 errichtet. Es handelte sich um die benachbarten Häuser Bachstraße 42 und Philippstraße 15. Architekt war Theodor Kempermann, der auch das diagonal gegenüberliegende Eckhaus baute. Das zwischen der Brahms- und der Philippstraße gelegene und an den Platz angrenzende Grundstück wurde erst 1926 bebaut. Hier errichtete die Gesellschaft „Wohnungsbau für Industrie und Handel GmbH“, eine Vorläuferin der städtischen Wohnungsbaugesellschaft „Volkswohnung“, eine Anlage mit über 125 Wohnungen. Geschäftsführer und Hausarchitekt des Unternehmens war Hans Zippelius. Teile der Bebauung des Platzes wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der Wiederaufbau der ehemals historistischen Gebäude erfolgte dem damaligen Zeitgeist entsprechend unter weitgehendem Verzicht auf Fassadenschmuck. Seit 2009 veranstaltet das Kulturnetzwerk Mühlburg dort das Brahmsplatzfest.

Meinrad Welker 2011

Literatur

Harald Ringler: Brahmsplatz, in: Manfred Koch (Hrsg.): Stadtplätze in Karlsruhe, S. 346-349 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 26).