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De:Lexikon:bio-0542

Prinz Max von Baden um 1915, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oI 125.

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Max(imilian) Alexander Friedrich Wilhelm, Prinz von Baden

Thronfolger, Reichskanzler, * 10. Juli 1867 Baden-Baden, † 6. November 1929 Konstanz, ev., ∞ 1900 Marie Luise Prinzessin von Cumberland, 2 Kinder.

Nach dem Abitur in einer eigens eingerichteten Gymnasialklasse unter Leitung des Pädagogen Gustav Wendt 1888-1889 Studium der Rechtswissenschaften; 1890-1911 militärische Laufbahn; mit dem Regierungsantritt von Großherzog Friedrich II. 1907 infolge dessen Kinderlosigkeit offizieller Thronfolger.
Prinz Max von Baden war ein sprachgewandter Kunstliebhaber und pflegte intensive Kontakte zu Künstlern, unter anderen zu Richard Wagner und dessen auch antisemitisch geprägten Kreis in Bayreuth. Darüber hinaus förderte er auch den Sport, speziell den Karlsruher Fußballverein, dessen Protektorat er 1905 übernahm. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs übernahm er den Ehrenvorsitz des Badischen Landesvereins vom Roten Kreuz. Mit seinem Einsatz für Kriegsgefangene, Kritik an der Kriegspropaganda und Klagen über die Gräuel des Krieges galt der „Versöhnungspolitiker“ seit 1917 als Verhandlungspartner für Friedensgespräche. Am 3. Oktober 1918 wurde Prinz Max von Baden Reichskanzler, nachdem die Oberste Heeresleitung mit der Forderung nach einem deutschen Waffenstillstandsangebot eine politische Krise ausgelöst hatte. Die von ihm eingeleiteten Verfassungsreformen waren aber nicht tief greifend genug und kamen zu spät, um die Monarchie zu retten. Am 9. November 1918 machte er die Abdankung des Kaisers bekannt und übergab das Reichskanzleramt an Friedrich Ebert.
In Baden zurück vermietete er sein Karlsruher Domizil, das Prinz-Max-Palais, und zog sich nach Schloss Salem zurück. Unterstützt von seinem Berater Kurt Hahn, dem Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie aus Berlin, gründete er 1920 die Internatsschule Salem und bereitete die 1927 erschienene Publikation „Erinnerungen und Dokumente“ vor. Kurz vor seinem Tod wurde er im August 1928 nach dem Ableben von Großherzog Friedrich II. Chef des Hauses Baden.

Manfred Koch 2012

Literatur

Die Regierung des Prinzen Max von Baden (1918), bearb. von Erich Matthias und Rudolf Morsey, (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Reihe 1, Bd. 2), Düsseldorf 1962.