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De:Lexikon:bio-0566: Unterschied zwischen den Versionen

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Amalie sah eine Verbindung ihres Sohnes mit der bayerischen Prinzessin Auguste vor. Die Verlobung wurde aber auf Napoleons Drängen gelöst, der Karl als Erbprinz, und damit Baden, durch eine Ehe mit seiner Adoptivtochter Stéphanie de Beauharnais enger an Frankreich binden wollte. In dieser anfänglich schwierigen Verbindung fanden die Ehegatten erst auf Druck Napoleons zusammen. <br/ >
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Schon 1808 trat Karl dem greisen Großherzog Karl Friedrich als Mitregent zur Seite. Unter seiner Regierung seit 1811 kämpften badische Truppen in den Armeen Napoleons, so 1812 etwa 6.800 Soldaten im verlustreichen Feldzug gegen Russland, bis sich Karl 1813 als letzter der Rheinbundfürsten den Gegnern Napoleons anschloss. Trotz seiner nachlässigen Haltung auf dem <lex id="ereig-0236">Wiener Kongress</lex> blieb Baden bei der Neuordnung Mitteleuropas, auch dank der Fürsprache seines Schwagers, des russischen Zaren, die Abspaltung des Breisgaus und der Kurpfalz erspart. <br/ >
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Da die Söhne von Karl das Kindesalter nicht überlebten, sorgte er dafür, dass die Kinder aus der zweiten Ehe seines Großvaters Erbnachfolger werden sollten (zuerst Großherzog <lex id="bio-0569">Leopold</lex>), was auf dem Fürstenkongress von Aachen 1818 bestätigt wurde. Zu den Erfolgen seiner Regierungszeit ist neben dem Beginn der Rheinkorrektur durch Oberst <lex id="bio-0175">Johann Gottfried Tulla</lex> seit 1817 die Unterzeichnung einer liberalen <lex id="ereig-0238">Verfassung</lex> am 22. August 1818 zu zählen, die in erster Linie seinem Beamten <lex id="bio-0091">Karl Friedrich Nebenius</lex> zu verdanken ist. Der schon länger erkrankte Großherzog starb, bevor die erste Landtagssitzung 1819 stattfand.<br/ >


In Karlsruhe sind nach ihm seit 1818 die <lex id="top-1485">Karlstraße</lex> und das später errichtete <lex id="top-3116">Karlstor</lex> benannt. 1832 wurde das <lex id="top-3228">Großherzog-Karl-Denkmal</lex> auf dem <lex id="top-3109">Rondellplatz</lex> fertiggestellt.
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Großherzog, * 6. August 1786 Karlsruhe, † 8. Dezember 1818 Rastatt, ev., ∞ 1806 <lex id=”bio-0567”>Stéphanie de Beauharnais</lex>, 5 Kinder.

Nach dem Unfalltod seines Vaters, des Erbprinzen <lex id=”XX”>Karl Ludwig</lex>, sorgten für den 15-Jährigen sein Großvater Großherzog <lex id=”XX”>Karl Friedrich</lex> und die Mutter <lex id=”XX”>Amalie</lex>. Karl geriet so unter den Einfluss seines leichtlebigen Onkels <lex id=”XX”>Ludwig</lex> und genoss eine unzureichende Erziehung.
Amalie sah eine Verbindung ihres Sohnes mit der bayerischen Prinzessin Auguste vor. Die Verlobung wurde aber auf Napoleons Drängen gelöst, der Karl als Erbprinz, und damit Baden, durch eine Ehe mit seiner Adoptivtochter Stéphanie de Beauharnais enger an Frankreich binden wollte. In dieser anfänglich schwierigen Verbindung fanden die Ehegatten erst auf Druck Napoleons zusammen.
Schon 1808 trat Karl dem greisen Großherzog Karl Friedrich als Mitregent zur Seite. Unter seiner Regierung seit 1811 kämpften badische Truppen in den Armeen Napoleons, so 1812 etwa 6.800 Soldaten im verlustreichen Feldzug gegen Russland, bis sich Karl 1813 als letzter der Rheinbundfürsten den Gegnern Napoleons anschloss. Trotz seiner nachlässigen Haltung auf dem Wiener Kongress blieb Baden bei der Neuordnung Mitteleuropas, auch dank der Fürsprache seines Schwagers, des russischen Zaren, die Abspaltung des Breisgau und der Kurpfalz erspart. Da die Söhne von Karl das Kindesalter nicht überlebten, sorgte er dafür, dass die Kinder aus der zweiten Ehe seines Großvaters Erbnachfolger werden sollten (zuerst Großherzog <lex id=”XX”>Leopold</lex>), was auf dem Fürstenkongress von Aachen 1818 bestätigt wurde. Zu den Erfolgen seiner Regierungszeit ist neben dem Beginn der Rheinkorrektur durch Oberst <lex id=”XX”>Johann Gottfried Tulla</lex> seit 1817 die Unterzeichnung einer liberalen Verfassung am 22. August 1818 zu zählen, die in erster Linie seinem Beamten <lex id=”XX”>Karl Friedrich Nebenius</lex> zu verdanken ist. Der schon länger erkrankte Großherzog starb, bevor die erste Landtagssitzung 1819 stattfand.
In Karlsruhe sind nach ihm seit 1818 die <lex id=”XX”>Karlstraße</lex> und das später errichtete <lex id=”XX”>Karlstor</lex> benannt. 1832 wurde das <lex id=”XX”>Großherzog-Karl-Denkmal</lex> auf dem <lex id=”XX”>Rondellplatz</lex> fertiggestellt.
<div style="text-align:right;">''Leonhard Müller 2012''</div>
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==Literatur==
==Literatur==

Aktuelle Version vom 14. November 2018, 14:01 Uhr


Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oI 86.

Karl Ludwig Friedrich von Baden

Großherzog, * 6. August 1786 Karlsruhe, † 8. Dezember 1818 Rastatt, ev., ∞ 1806 Stéphanie de Beauharnais, 5 Kinder.

Nach dem Unfalltod seines Vaters, des Erbprinzen Karl Ludwig, sorgten für den 15-Jährigen sein Großvater Großherzog Karl Friedrich und die Mutter Amalie. Karl geriet so unter den Einfluss seines leichtlebigen Onkels Ludwig und genoss eine unzureichende Erziehung.

Amalie sah eine Verbindung ihres Sohnes mit der bayerischen Prinzessin Auguste vor. Die Verlobung wurde aber auf Napoleons Drängen gelöst, der Karl als Erbprinz, und damit Baden, durch eine Ehe mit seiner Adoptivtochter Stéphanie de Beauharnais enger an Frankreich binden wollte. In dieser anfänglich schwierigen Verbindung fanden die Ehegatten erst auf Druck Napoleons zusammen.

Schon 1808 trat Karl dem greisen Großherzog Karl Friedrich als Mitregent zur Seite. Unter seiner Regierung seit 1811 kämpften badische Truppen in den Armeen Napoleons, so 1812 etwa 6.800 Soldaten im verlustreichen Feldzug gegen Russland, bis sich Karl 1813 als letzter der Rheinbundfürsten den Gegnern Napoleons anschloss. Trotz seiner nachlässigen Haltung auf dem Wiener Kongress blieb Baden bei der Neuordnung Mitteleuropas, auch dank der Fürsprache seines Schwagers, des russischen Zaren, die Abspaltung des Breisgaus und der Kurpfalz erspart.

Da die Söhne von Karl das Kindesalter nicht überlebten, sorgte er dafür, dass die Kinder aus der zweiten Ehe seines Großvaters Erbnachfolger werden sollten (zuerst Großherzog Leopold), was auf dem Fürstenkongress von Aachen 1818 bestätigt wurde. Zu den Erfolgen seiner Regierungszeit ist neben dem Beginn der Rheinkorrektur durch Oberst Johann Gottfried Tulla seit 1817 die Unterzeichnung einer liberalen Verfassung am 22. August 1818 zu zählen, die in erster Linie seinem Beamten Karl Friedrich Nebenius zu verdanken ist. Der schon länger erkrankte Großherzog starb, bevor die erste Landtagssitzung 1819 stattfand.

In Karlsruhe sind nach ihm seit 1818 die Karlstraße und das später errichtete Karlstor benannt. 1832 wurde das Großherzog-Karl-Denkmal auf dem Rondellplatz fertiggestellt.

Leonhard Müller 2012

Literatur

Friedrich von Weech: Karl Ludwig Friedrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 15 (1882), S. 248-250; Uwe A. Oster: Die Großherzöge von Baden 1806-1918, Regensburg 2007.