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De:Lexikon:ort-0058: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Top-3237_8_PBS_XIVb_169.jpg|200px|thumb|left|Aufnahme von 1986, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVb 169.]]
[[Datei:Top-3237_8_PBS_XIVb_169.jpg|200px|thumb|left|Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal, 1986, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVb 169.]]


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=Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal=


Maxau, am Rheindamm südlich der <lex id="top-2292">Rheinbrücke</lex>. <br/ ><br/ >
Maxau, am Rheindamm südlich der <lex id="top-2292">Rheinbrücke</lex>. <br/ ><br/ >
Bei dem 1853 von Markgraf <lex id="bio-1241">Maximilian von Baden</lex> auf seinem am Rhein gelegenen Hofgut (heute <lex id="top-1874">Hofgut Maxau</lex>) errichteten Johann-Gottfried-Tulla- Denkmal handelt es sich um den ersten Gedenkstein für den badischen Ingenieur und „Rheinbegradiger“ überhaupt. <lex id="bio-0175">Tulla</lex>, seit 1803 Oberingenieur in der neu organisierten badischen Wasser- und Straßenbauverwaltung, hatte sich ab 1809 ganz entschieden für die Herstellung eines regulierten, die gesamte Wassermenge des in unzählige Arme geteilten Stroms aufnehmenden Rheinbetts eingesetzt, um die häufig von Überflutungen heimgesuchten Rheingemeinden dauerhaft zu schützen. Der heftige Widerstand aus Fachkreisen, seitens der Staatsbehörden und der Bewohner des Rheintals zögerte die Umsetzung des Projekts, das an der badisch-pfälzischen Grenze im Bereich von Neuenburg bis Dettenheim begonnen wurde, bis 1817 hinaus. 1876 war die <lex id="ereig-0207">Rheinkorrektur</lex> dann nahezu abgeschlossen.
Bei dem 1853 von Markgraf <lex id="bio-1241">Maximilian von Baden</lex> auf seinem am Rhein gelegenen Hofgut (heute <lex id="top-1874">Hofgut Maxau</lex>) errichteten Johann-Gottfried-Tulla- Denkmal handelt es sich um den ersten Gedenkstein für den badischen Ingenieur und "Rheinbegradiger" überhaupt. <lex id="bio-0175">Tulla</lex>, seit 1803 Oberingenieur in der neu organisierten badischen Wasser- und Straßenbauverwaltung, hatte sich ab 1809 ganz entschieden für die Herstellung eines regulierten, die gesamte Wassermenge des in unzählige Arme geteilten Stroms aufnehmenden Rheinbetts eingesetzt, um die häufig von Überflutungen heimgesuchten Rheingemeinden dauerhaft zu schützen. Der heftige Widerstand aus Fachkreisen, seitens der Staatsbehörden und der Bewohner des Rheintals zögerte die Umsetzung des Projekts, das an der badisch-pfälzischen Grenze im Bereich von Neuenburg bis Dettenheim begonnen wurde, bis 1817 hinaus. 1876 war die <lex id="ereig-0207">Rheinkorrektur</lex> dann nahezu abgeschlossen.


Um 1835 erwarb Markgraf Maximilian die ehemals pfälzischen Rheininseln Abtsgründel (mit dem Abtsgrundhof), Langengrund und Katersgrund, die durch die Rheinregulierung rechtsrheinisch und damit badisch geworden waren, verband sie miteinander und machte sie landwirtschaftlich nutzbar. Der Gedenkstein, den er ein Vierteljahrhundert nach Tullas Tod auf dem damals noch „Maximilians-Au“ genannten Hofgut aufstellen ließ, war vor allem eine persönliche Dankesbezeigung an dessen großartige Ingenieurleistung. Daraus resultiert auch die schlichte Form des Ehrenmals: In die Vorderseite eines sich nach oben hin verjüngenden grauen Kappeler Granitblocks ist eine Vertiefung herausgearbeitet, in welche die ehrenden Worte eingemeißelt sind: „Dem großh. badischen Ingenieur Oberst I. G. TULLA dem verdienstvollen Gründer der zum großen Nutzen aller Uferbewohner unter der segensreichen Regierung des Großherzogs Carl Friedrich unternommenen Rhein Rectification zum ehrenden Andenken von Markgraf Max von Baden 1853“. Im Zuge der Verstärkung des Hochwasserdamms XXV in Maxau 1958 erhielt das Tulla-Denkmal, dessen Schauseite zum Rhein hin gewandt ist, eine neue Fundamentierung.
Um 1835 erwarb Markgraf Maximilian die ehemals pfälzischen Rheininseln Abtsgründel (mit dem Abtsgrundhof), Langengrund und Katersgrund, die durch die Rheinregulierung rechtsrheinisch und damit badisch geworden waren, verband sie miteinander und machte sie landwirtschaftlich nutzbar. Der Gedenkstein, den er ein Vierteljahrhundert nach Tullas Tod auf dem damals noch "Maximilians-Au" genannten Hofgut aufstellen ließ, war vor allem eine persönliche Dankesbezeigung an dessen großartige Ingenieurleistung. Daraus resultiert auch die schlichte Form des Ehrenmals: In die Vorderseite eines sich nach oben hin verjüngenden grauen Kappeler Granitblocks ist eine Vertiefung herausgearbeitet, in welche die ehrenden Worte eingemeißelt sind: "Dem großh. badischen Ingenieur Oberst I. G. TULLA dem verdienstvollen Gründer der zum großen Nutzen aller Uferbewohner unter der segensreichen Regierung des Großherzogs Carl Friedrich unternommenen Rhein Rectification zum ehrenden Andenken von Markgraf Max von Baden 1853". Im Zuge der Verstärkung des Hochwasserdamms XXV in Maxau 1958 erhielt das Tulla-Denkmal, dessen Schauseite zum Rhein hin gewandt ist, eine neue Fundamentierung.


<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2015''</div>
<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2015''</div>


==Literatur==
==Literatur==
Gerlinde Brandenburger: Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 253-255 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7) https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/literatur/stadtarchiv/HF_sections/content/ZZmmY1PdXpuoNV/Denkm%C3%A4ler%20Brunnen%20und%20Freiplastiken%20in%20Karlsruhe%201715-1945.pdf (Zugriff am 23. Dezember 2020).
Gerlinde Brandenburger: Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 253-255 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), [https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2NjM1NzIyODMsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluXC91c2VyX3VwbG9hZFwvTWFuZGFudGVuc2VpdGVuXC9TdGFkdGFyY2hpdlwvMDVfU3RhZHRnZXNjaGljaHRlXC8wNF9QdWJsaWthdGlvbmVuXC9WZXJncmlmZmVuZVwvRGVua21hZWxlcl9CcnVubmVuX3VuZF9GcmVpcGxhc3Rpa2VuX2luX0thcmxzcnVoZV8xNzE1LTE5NDVfMS5wZGYiLCJwYWdlIjoyNzgyfQ.VK5Vkxu0a5J2H-zt0nYVjWgAlm8sujATY35V4X2bvkA/Denkmaeler_Brunnen_und_Freiplastiken_in_Karlsruhe_1715-1945_1.pdf Teil 1 (PDF)] und [https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2NjM1NzIyODMsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluXC91c2VyX3VwbG9hZFwvTWFuZGFudGVuc2VpdGVuXC9TdGFkdGFyY2hpdlwvMDVfU3RhZHRnZXNjaGljaHRlXC8wNF9QdWJsaWthdGlvbmVuXC9WZXJncmlmZmVuZVwvRGVua21hZWxlcl9CcnVubmVuX3VuZF9GcmVpcGxhc3Rpa2VuX2luX0thcmxzcnVoZV8xNzE1LTE5NDVfMi5wZGYiLCJwYWdlIjoyNzgyfQ.7H4Rs4npTJmtXauvDnkUDcAW40-ZFfKS52mm2NaaCcY/Denkmaeler_Brunnen_und_Freiplastiken_in_Karlsruhe_1715-1945_2.pdf Teil 2 (PDF) zum Download] (Zugriff am 26. September 2022).

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2023, 14:40 Uhr


Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal, 1986, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVb 169.

Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal

Maxau, am Rheindamm südlich der Rheinbrücke.

Bei dem 1853 von Markgraf Maximilian von Baden auf seinem am Rhein gelegenen Hofgut (heute Hofgut Maxau) errichteten Johann-Gottfried-Tulla- Denkmal handelt es sich um den ersten Gedenkstein für den badischen Ingenieur und "Rheinbegradiger" überhaupt. Tulla, seit 1803 Oberingenieur in der neu organisierten badischen Wasser- und Straßenbauverwaltung, hatte sich ab 1809 ganz entschieden für die Herstellung eines regulierten, die gesamte Wassermenge des in unzählige Arme geteilten Stroms aufnehmenden Rheinbetts eingesetzt, um die häufig von Überflutungen heimgesuchten Rheingemeinden dauerhaft zu schützen. Der heftige Widerstand aus Fachkreisen, seitens der Staatsbehörden und der Bewohner des Rheintals zögerte die Umsetzung des Projekts, das an der badisch-pfälzischen Grenze im Bereich von Neuenburg bis Dettenheim begonnen wurde, bis 1817 hinaus. 1876 war die Rheinkorrektur dann nahezu abgeschlossen.

Um 1835 erwarb Markgraf Maximilian die ehemals pfälzischen Rheininseln Abtsgründel (mit dem Abtsgrundhof), Langengrund und Katersgrund, die durch die Rheinregulierung rechtsrheinisch und damit badisch geworden waren, verband sie miteinander und machte sie landwirtschaftlich nutzbar. Der Gedenkstein, den er ein Vierteljahrhundert nach Tullas Tod auf dem damals noch "Maximilians-Au" genannten Hofgut aufstellen ließ, war vor allem eine persönliche Dankesbezeigung an dessen großartige Ingenieurleistung. Daraus resultiert auch die schlichte Form des Ehrenmals: In die Vorderseite eines sich nach oben hin verjüngenden grauen Kappeler Granitblocks ist eine Vertiefung herausgearbeitet, in welche die ehrenden Worte eingemeißelt sind: "Dem großh. badischen Ingenieur Oberst I. G. TULLA dem verdienstvollen Gründer der zum großen Nutzen aller Uferbewohner unter der segensreichen Regierung des Großherzogs Carl Friedrich unternommenen Rhein Rectification zum ehrenden Andenken von Markgraf Max von Baden 1853". Im Zuge der Verstärkung des Hochwasserdamms XXV in Maxau 1958 erhielt das Tulla-Denkmal, dessen Schauseite zum Rhein hin gewandt ist, eine neue Fundamentierung.

Katja Förster 2015

Literatur

Gerlinde Brandenburger: Johann-Gottfried-Tulla-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 253-255 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), Teil 1 (PDF) und Teil 2 (PDF) zum Download (Zugriff am 26. September 2022).