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De:Lexikon:ort-0089: Unterschied zwischen den Versionen

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Von 1874-1914 <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Friedrichsplatz, vor dem Gebäude der Vereinigten Großherzoglichen Sammlungen (heute <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Staatliches Museum für Naturkunde); seit 1915 <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Botanischer Garten.<br/ ><br/ >
Von 1874-1914 <lex id="top-3124">Friedrichsplatz</lex>, vor dem Gebäude der Vereinigten Großherzoglichen Sammlungen (heute <lex id="ins-0837">Staatliches Museum für Naturkunde</lex>); seit 1915 <lex id="ins-1416">Botanischer Garten</lex>.<br/ ><br/ >
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Wie die <lex id="top-3236">Hermann-und-Dorothea-Gruppe</lex> war auch die von <lex id="bio-0483">Carl Johann Steinhäuser</lex> im September 1863 <lex id="bio-0571">Großherzog Friedrich I.</lex> im Entwurf vorgelegte Orest-und-Pylades-Gruppe zunächst als Figurenschmuck für die zwei im inneren <lex id="top-3107">Schlossplatz</lex> projektierten Springbrunnen konzipiert. Während die erstgenannte Gruppe bis zum Sommer 1866 ausgeführt und im <lex id="top-2455">Schlossgarten</lex> aufgestellt worden war, genehmigte der Großherzog erst 1868 die Ausführung der zweiten, ebenfalls aus seinem Privatvermögen finanzierten Figurenkomposition, die auf Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel Iphigenie auf Tauris zurückgeht. Nach der Aufgabe des ursprünglichen Standorts fiel der Orest-und-Pylades-Gruppe die Funktion einer singulären Freiplastik zu, weswegen Steinhäuser noch eine Änderung an der Figurenkomposition vornahm: Statt mit dem badischen Landeswappen bekrönte er die Stele mit der Büste der Göttin Diana, deren Bildnis die beiden Freunde aus dem Tempel auf Tauris rauben wollten.<br/>
1871 war die Skulptur fertig. Nach Beschluss von Großherzog Friedrich I. sollte sie vor dem noch im Bau befindlichen Sammlungsgebäude aufgestellt werden. Der ausführende Architekt des Gebäudes, <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Karl Joseph Berckmüller, der auch für die Gestaltung des Friedrichsplatzes verantwortlich zeichnete, entwarf das Postament für die Figurengruppe, die am 17. Oktober 1874 vor dem Hauptportal innerhalb einer symmetrisch angelegten Grünanlage zur Aufstellung kam. Die vier allegorischen Standbilder, die den Mittelrisalit des Sammlungsgebäudes bekrönen und auf die verschiedenen Abteilungen des Hauses hinweisen, hatte ebenfalls Steinhäuser geschaffen.<br/>
1871 war die Skulptur fertig. Nach Beschluss von Großherzog Friedrich I. sollte sie vor dem noch im Bau befindlichen Sammlungsgebäude aufgestellt werden. Der ausführende Architekt des Gebäudes, <lex id="bio-0195">Karl Joseph Berckmüller</lex>, der auch für die Gestaltung des Friedrichsplatzes verantwortlich zeichnete, entwarf das Postament für die Figurengruppe, die am 17. Oktober 1874 vor dem Hauptportal innerhalb einer symmetrisch angelegten Grünanlage zur Aufstellung kam. Die vier allegorischen Standbilder, die den Mittelrisalit des Sammlungsgebäudes bekrönen und auf die verschiedenen Abteilungen des Hauses hinweisen, hatte ebenfalls Steinhäuser geschaffen.<br/>
Infolge der 1913 begonnenen Umgestaltung des Friedrichsplatzes wurde das Denkmal zwischen Dezember 1914 und Mai 1915 in den Botanischen Garten, vor die Rückseite des <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Hoftheaters, an dessen Stelle heute das <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Bundesverfassungsgericht steht, versetzt.
Infolge der 1913 begonnenen Umgestaltung des Friedrichsplatzes wurde das Denkmal zwischen Dezember 1914 und Mai 1915 in den Botanischen Garten, vor die Rückseite des <lex id="ins-0845">Hoftheaters</lex>, an dessen Stelle heute das <lex id="ins-1127">Bundesverfassungsgericht</lex> steht, versetzt.


<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2012''</div>

Version vom 22. Juli 2015, 16:15 Uhr

Um 1890, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 348.
Modellansicht, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 517.

Orest-und-Pylades-Gruppe

Von 1874-1914 Friedrichsplatz, vor dem Gebäude der Vereinigten Großherzoglichen Sammlungen (heute Staatliches Museum für Naturkunde); seit 1915 Botanischer Garten.

Wie die Hermann-und-Dorothea-Gruppe war auch die von Carl Johann Steinhäuser im September 1863 Großherzog Friedrich I. im Entwurf vorgelegte Orest-und-Pylades-Gruppe zunächst als Figurenschmuck für die zwei im inneren Schlossplatz projektierten Springbrunnen konzipiert. Während die erstgenannte Gruppe bis zum Sommer 1866 ausgeführt und im Schlossgarten aufgestellt worden war, genehmigte der Großherzog erst 1868 die Ausführung der zweiten, ebenfalls aus seinem Privatvermögen finanzierten Figurenkomposition, die auf Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel Iphigenie auf Tauris zurückgeht. Nach der Aufgabe des ursprünglichen Standorts fiel der Orest-und-Pylades-Gruppe die Funktion einer singulären Freiplastik zu, weswegen Steinhäuser noch eine Änderung an der Figurenkomposition vornahm: Statt mit dem badischen Landeswappen bekrönte er die Stele mit der Büste der Göttin Diana, deren Bildnis die beiden Freunde aus dem Tempel auf Tauris rauben wollten.
1871 war die Skulptur fertig. Nach Beschluss von Großherzog Friedrich I. sollte sie vor dem noch im Bau befindlichen Sammlungsgebäude aufgestellt werden. Der ausführende Architekt des Gebäudes, Karl Joseph Berckmüller, der auch für die Gestaltung des Friedrichsplatzes verantwortlich zeichnete, entwarf das Postament für die Figurengruppe, die am 17. Oktober 1874 vor dem Hauptportal innerhalb einer symmetrisch angelegten Grünanlage zur Aufstellung kam. Die vier allegorischen Standbilder, die den Mittelrisalit des Sammlungsgebäudes bekrönen und auf die verschiedenen Abteilungen des Hauses hinweisen, hatte ebenfalls Steinhäuser geschaffen.
Infolge der 1913 begonnenen Umgestaltung des Friedrichsplatzes wurde das Denkmal zwischen Dezember 1914 und Mai 1915 in den Botanischen Garten, vor die Rückseite des Hoftheaters, an dessen Stelle heute das Bundesverfassungsgericht steht, versetzt.

Katja Förster 2012

Literatur

Beatrice Vierneisel: Orest-und Pylades-Gruppe, in: Gerlinde Brandenburger, Manfred Großkinsky, Gerhard Kabierske, Ursula Merkel, Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 267-272 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7).