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De:Lexikon:bio-0494: Unterschied zwischen den Versionen

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=Ernst Würtenberger=
=Ernst Würtenberger=


Maler, Grafiker, Professor, * 23. Oktober 1868 Steißlingen/Lkr. Konstanz, † 5. Februar 1934 Karlsruhe, kath., ∞ 1902 Lina Schönenberger, 2 Söhne, 1 Tochter.<br /><br />
Maler, Grafiker, Professor, * 23. Oktober 1868 Steißlingen/Lkr. Konstanz, † 5. Februar 1934 Karlsruhe, kath., ∞ 1902 Lina Schönenberger, 2 Söhne, 1 Tochter.<br /><br />
Nach dem Abitur am Gymnasium in Konstanz studierte Würtenberger von 1888-1892 an der Akademie in München, wo er gleichzeitig die Alten Meister in der Alten Pinakothek kopierte. Von 1894-1895 war er Schüler von Arnold Böcklin in Florenz und von 1896-1897 Meisterschüler von Ferdinand Keller an der Badischen Kunstschule in Karlsruhe. Von 1898-1902 lebte er in München. 1899 lernte er Hans Thoma kennen, der neben Böcklin Würtenbergers frühe Bildnismalerei prägte. In seiner Zürcher Zeit von 1902-1921 fand er über das Werk von Ferdinand Hodler zu seiner eigenen Formensprache, die ihn zu einem gefragten Porträtisten im Schweizer und südbadischen Raum machte. Neben der Lehrtätigkeit an der Luise-Stadler-Schule und ab 1914 an der Kunstgewerbeschule fertigte er bis 1921 etwa 200 Porträts von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur an.
Nach dem Abitur am Gymnasium in Konstanz studierte Würtenberger von 1888-1892 an der Akademie in München, wo er gleichzeitig die Alten Meister in der Alten Pinakothek kopierte. Von 1894-1895 war er Schüler von Arnold Böcklin in Florenz und von 1896-1897 Meisterschüler von <lex id="bio-0434">Ferdinand Keller</lex> an der Badischen <lex id="ins-0906">Kunstschule</lex> in Karlsruhe. Von 1898-1902 lebte er in München. 1899 lernte er <lex id="bio-0068">Hans Thoma</lex> kennen, der neben Böcklin Würtenbergers frühe Bildnismalerei prägte. In seiner Zürcher Zeit von 1902-1921 fand er über das Werk von Ferdinand Hodler zu seiner eigenen Formensprache, die ihn zu einem gefragten Porträtisten im Schweizer und südbadischen Raum machte. Neben der Lehrtätigkeit an der Luise-Stadler-Schule und ab 1914 an der <lex id="ins-0931">Kunstgewerbeschule</lex> fertigte er bis 1921 etwa 200 Porträts von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur an.


1921 folgte Würtenberger dem Ruf als Professor für Holzschnitt und Illustration an die Badische Landeskunstschule in Karlsruhe. Als Nachfolger von Gustav Wolf lehrte er bis zu seinem Tod 1934 an der Einrichtung. Zu seinen Schülern gehörten unter anderen Otto Laible, Erwin Spuler und Fritz Klemm. Dass die beiden wichtigen Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe, Karl Hubbuch und Georg Scholz, zunächst als Assistenten und dann als Professoren an der Landeskunstschule tätig waren, ging vor allem auf Würtenbergers Engagement zurück. Zur Erinnerung an sein Wirken in Karlsruhe wurde 1964 die Ernst-Würtenberger-Straße im Stadtteil Knielingen nach ihm benannt.
1921 folgte Würtenberger dem Ruf als Professor für Holzschnitt und Illustration an die <lex id="ins-0906">Badische Landeskunstschule</lex> in Karlsruhe. Als Nachfolger von <lex id="bio-1045">Gustav Wolf</lex> lehrte er bis zu seinem Tod 1934 an der Einrichtung. Zu seinen Schülern gehörten unter anderen <lex id="bio-0445">Otto Laible</lex>, <lex id="bio-0479">Erwin Spuler</lex> und <lex id="bio-0437">Fritz Klemm</lex>. Dass die beiden wichtigen Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe, <lex id="bio-0429">Karl Hubbuch</lex> und <lex id="bio-0467">Georg Scholz</lex>, zunächst als Assistenten und dann als Professoren an der Landeskunstschule tätig waren, ging vor allem auf Würtenbergers Engagement zurück. Zur Erinnerung an sein Wirken in Karlsruhe wurde 1964 die <lex id="top-0671">Ernst-Würtenberger-Straße</lex> im Stadtteil <lex id="top-1577">Knielingen</lex> nach ihm benannt.


<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2014''</div>
<div style="text-align:right;">''Katja Förster 2014''</div>

Version vom 17. November 2015, 04:35 Uhr

Ernst Würtenberger, Falsche Quellenangabe? Städtische Galerie Karlsruhe.

Ernst Würtenberger

Maler, Grafiker, Professor, * 23. Oktober 1868 Steißlingen/Lkr. Konstanz, † 5. Februar 1934 Karlsruhe, kath., ∞ 1902 Lina Schönenberger, 2 Söhne, 1 Tochter.

Nach dem Abitur am Gymnasium in Konstanz studierte Würtenberger von 1888-1892 an der Akademie in München, wo er gleichzeitig die Alten Meister in der Alten Pinakothek kopierte. Von 1894-1895 war er Schüler von Arnold Böcklin in Florenz und von 1896-1897 Meisterschüler von Ferdinand Keller an der Badischen Kunstschule in Karlsruhe. Von 1898-1902 lebte er in München. 1899 lernte er Hans Thoma kennen, der neben Böcklin Würtenbergers frühe Bildnismalerei prägte. In seiner Zürcher Zeit von 1902-1921 fand er über das Werk von Ferdinand Hodler zu seiner eigenen Formensprache, die ihn zu einem gefragten Porträtisten im Schweizer und südbadischen Raum machte. Neben der Lehrtätigkeit an der Luise-Stadler-Schule und ab 1914 an der Kunstgewerbeschule fertigte er bis 1921 etwa 200 Porträts von Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur an.

1921 folgte Würtenberger dem Ruf als Professor für Holzschnitt und Illustration an die Badische Landeskunstschule in Karlsruhe. Als Nachfolger von Gustav Wolf lehrte er bis zu seinem Tod 1934 an der Einrichtung. Zu seinen Schülern gehörten unter anderen Otto Laible, Erwin Spuler und Fritz Klemm. Dass die beiden wichtigen Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe, Karl Hubbuch und Georg Scholz, zunächst als Assistenten und dann als Professoren an der Landeskunstschule tätig waren, ging vor allem auf Würtenbergers Engagement zurück. Zur Erinnerung an sein Wirken in Karlsruhe wurde 1964 die Ernst-Würtenberger-Straße im Stadtteil Knielingen nach ihm benannt.

Katja Förster 2014

Werk

Zeichnung, Holzschnitt und Illustration, Basel 1919; Hans Thoma. Aufzeichnungen und Betrachtungen, Zürich/München 1924; Das Werden eines Malers. Erinnerungen von Ernst Würtenberger, Heidelberg 1936; Franzsepp Würtenberger (Bearb.): Das graphische Werk von Ernst Würtenberger, Karlsruhe 1938 (Schriften der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe; 1).

Literatur

Franzsepp Würtenberger: Ernst Würtenberger 1868–1934, in: Hegau 7, 1959, S. 86-92; Herbert Berner: Würtenberger, Ernst, Maler, in: Badische Biographien NF, Bd.. I, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1982, S. 278-279; Silvia Volkart: Würtenberger, Ernst, in: SIKART. Lexikon und Datenbank zur Kunst in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, hrsg. von SIK ISEA, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1998.