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De:Lexikon:bio-0583: Unterschied zwischen den Versionen

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Schriftsteller, Lehrer, * 26. August 1929 Karlsruhe, † 20. November 2010 Heidelberg, ev., ∞ 1991(-2006) Evelin Jonker, kinderlos.<br/ ><br/ >
Schriftsteller, Lehrer, * 26. August 1929 Karlsruhe, † 20. November 2010 Heidelberg, ev., ∞ 1991(-2006) Evelin Jonker, kinderlos.<br/ ><br/ >
Als Sohn eines Architekten geboren wuchs Fritz in Waldprechtsweier, Rastatt und ab 1940 Karlsruhe auf. Nach dem Abitur studierte er 1949-1954 Philosophie (bei Hans Georg Gadamer), Literatur und neuere Sprachen in Heidelberg. Danach unterrichtete er Deutsch, Englisch und Französisch bis 1964 an Gymnasien in Karlsruhe, unter anderem am <lex id="ins-1450">Markgrafengymnasium</lex> Durlach. 1964-1987 war er Dozent für Deutsch als Fremdsprache am Studienkolleg der <lex id="ins-0911">Universität</lex> Karlsruhe und zudem 1968-1970 Lektor des S. Fischer Verlags in Frankfurt a. M. Bis 2006 lebte er in Karlsruhe im <lex id="top-2857">Waldring</lex> und in einem Hochhaus in der <lex id="top-2859">Waldstadt</lex>. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Heidelberg.<br/>
Als Sohn eines Architekten geboren wuchs Fritz in Waldprechtsweier, Rastatt und ab 1940 Karlsruhe auf. Nach dem Abitur studierte er 1949-1954 Philosophie (bei Hans Georg Gadamer), Literatur und neuere Sprachen in Heidelberg. Danach unterrichtete er Deutsch, Englisch und Französisch bis 1964 an Gymnasien in Karlsruhe, unter anderem am <lex id="ins-1450">Markgrafengymnasium</lex> Durlach. 1964-1987 war er Dozent für Deutsch als Fremdsprache am Studienkolleg der <lex id="ins-0909">Universität Karlsruhe</lex> und zudem 1968-1970 Lektor des S. Fischer Verlags in Frankfurt a. M. Bis 2006 lebte er in Karlsruhe im <lex id="top-2857">Waldring</lex> und in einem Hochhaus in der <lex id="top-2859">Waldstadt</lex>. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Heidelberg.<br/>

Seine ersten schmalen Gedichtbände erschienen 1956 und 1958, seit 1961 veröffentlichte er weitere 111 Gedichtbände, Romane, Essays, Übersetzungen französischer Autoren (unter anderen Jean Follain, Philippe Jacottet, René Ménard) und andere Texte. Den wesentlichen Teil seines Schaffens nimmt die Lyrik ein (unter anderem: Achtsam sein, 1956; Die Zuverlässigkeit der Unruhe, 1966; Zugelassen im Leben, 1999; Herzschlag. Die Liebesgedichte, 2008). Fritz gilt mit seiner Lyrik und Prosa als „Meister des Leisen und Lakonischen“ (Peter Hamm). Texte von Fritz wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter: englisch, französisch, schwedisch, polnisch, japanisch und türkisch. 1981 war Fritz „writer in residence“ in Oberlin/Ohio und 1983 hatte er die Poetik-Dozentur der Universität Mainz inne. Er war Mitglied des westdeutschen P.E.N-Zentrums, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.<br/>
Seine ersten schmalen Gedichtbände erschienen 1956 und 1958, seit 1961 veröffentlichte er weitere 111 Gedichtbände, Romane, Essays, Übersetzungen französischer Autoren (unter anderen Jean Follain, Philippe Jacottet, René Ménard) und andere Texte. Den wesentlichen Teil seines Schaffens nimmt die Lyrik ein (unter anderem: Achtsam sein, 1956; Die Zuverlässigkeit der Unruhe, 1966; Zugelassen im Leben, 1999; Herzschlag. Die Liebesgedichte, 2008). Fritz gilt mit seiner Lyrik und Prosa als "Meister des Leisen und Lakonischen" (Peter Hamm). Texte von Fritz wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter: englisch, französisch, schwedisch, polnisch, japanisch und türkisch. 1981 war Fritz "writer in residence" in Oberlin/Ohio und 1983 hatte er die Poetik-Dozentur der Universität Mainz inne. Er war Mitglied des westdeutschen P.E.N-Zentrums, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.<br/>
Für sein literarisches Schaffen erhielt Fritz zwischen 1960 und 1995 neun Preise, darunter 1960 den Literaturpreis der Stadt Karlsruhe, 1963 das Villa-Massimo-Stipendium, 1992 den Georg-Trakl-Preis und 1995 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zu seinem 70. Geburtstag veranstaltete die <lex id="ins-0580">Literarische Gesellschaft</lex> Karlsruhe eine Ausstellung im <lex id="ins-1241">Prinz-Max-Palais</lex>.

Für sein literarisches Schaffen erhielt Fritz zwischen 1960 und 1995 neun Preise, darunter 1960 den <lex id="ins-1537">Literaturpreis der Stadt Karlsruhe</lex>, 1963 das Villa-Massimo-Stipendium, 1992 den Georg-Trakl-Preis und 1995 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zu seinem 70. Geburtstag veranstaltete die <lex id="ins-0580">Literarische Gesellschaft</lex> Karlsruhe eine Ausstellung im <lex id="ins-1241">Prinz-Max-Palais</lex>.
<div style="text-align:right;">''Manfred Koch 2014''</div>
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Matthias Kußmann (Hrsg.): Walter Helmut Fritz. Werke in drei Bänden, Hamburg 2009.
Matthias Kußmann (Hrsg.): Walter Helmut Fritz. Werke in drei Bänden, Hamburg 2009.
==Literatur==
==Literatur==
Peter Hamm: Die Provokation des Leisen. Laudatio auf Walter Helmut Fritz, Trakl-Preisträger 1992, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 1988-1993, Karlsruhe 1994, S. 144-148; Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg.): W. H. Fritz – P. Hamm – H. R. Schwab – Augenblicke der Wahrnehmung, Karlsruhe 1999; Theo Breuer: Zwischenbemerkungen – Mensch der leisen Töne. Walter Helmut Fritz zum 80. Geburtstag, INTERNETLINK FOLGT (Zugriff am 24. August 2014).
Peter Hamm: Die Provokation des Leisen. Laudatio auf Walter Helmut Fritz, Trakl-Preisträger 1992, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 1988-1993, Karlsruhe 1994, S. 144-148, [https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2NjY4OTczMjIsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluXC91c2VyX3VwbG9hZFwvTWFuZGFudGVuc2VpdGVuXC9TdGFkdGFyY2hpdlwvMDVfU3RhZHRnZXNjaGljaHRlXC8wNF9QdWJsaWthdGlvbmVuXC9WZXJncmlmZmVuZVwvQmxpY2tfaW5fZGllX0dlc2NoaWNodGVfQmQxX29wdC5wZGYiLCJwYWdlIjoyNzgyfQ.YEkevAcf8HdLrbFHplo0Nha1D9bK27MATkk1H0jrHGE/Blick_in_die_Geschichte_Bd1_opt.pdf Buch zum Download (PDF)] (Zugriff am 28. Oktober 2022); Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg.): W. H. Fritz – P. Hamm – H. R. Schwab – Augenblicke der Wahrnehmung, Karlsruhe 1999; Theo Breuer: Zwischenbemerkungen – Mensch der leisen Töne. Walter Helmut Fritz zum 80. Geburtstag, http://www.poetenladen.de/theo-breuer-walter-helmut-fritz.htm (Zugriff am 24. August 2014).

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2022, 09:48 Uhr


Walter Helmut Fritz, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1493.

Walter Helmut Fritz

Schriftsteller, Lehrer, * 26. August 1929 Karlsruhe, † 20. November 2010 Heidelberg, ev., ∞ 1991(-2006) Evelin Jonker, kinderlos.

Als Sohn eines Architekten geboren wuchs Fritz in Waldprechtsweier, Rastatt und ab 1940 Karlsruhe auf. Nach dem Abitur studierte er 1949-1954 Philosophie (bei Hans Georg Gadamer), Literatur und neuere Sprachen in Heidelberg. Danach unterrichtete er Deutsch, Englisch und Französisch bis 1964 an Gymnasien in Karlsruhe, unter anderem am Markgrafengymnasium Durlach. 1964-1987 war er Dozent für Deutsch als Fremdsprache am Studienkolleg der Universität Karlsruhe und zudem 1968-1970 Lektor des S. Fischer Verlags in Frankfurt a. M. Bis 2006 lebte er in Karlsruhe im Waldring und in einem Hochhaus in der Waldstadt. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Heidelberg.

Seine ersten schmalen Gedichtbände erschienen 1956 und 1958, seit 1961 veröffentlichte er weitere 111 Gedichtbände, Romane, Essays, Übersetzungen französischer Autoren (unter anderen Jean Follain, Philippe Jacottet, René Ménard) und andere Texte. Den wesentlichen Teil seines Schaffens nimmt die Lyrik ein (unter anderem: Achtsam sein, 1956; Die Zuverlässigkeit der Unruhe, 1966; Zugelassen im Leben, 1999; Herzschlag. Die Liebesgedichte, 2008). Fritz gilt mit seiner Lyrik und Prosa als "Meister des Leisen und Lakonischen" (Peter Hamm). Texte von Fritz wurden in viele Sprachen übersetzt, darunter: englisch, französisch, schwedisch, polnisch, japanisch und türkisch. 1981 war Fritz "writer in residence" in Oberlin/Ohio und 1983 hatte er die Poetik-Dozentur der Universität Mainz inne. Er war Mitglied des westdeutschen P.E.N-Zentrums, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Für sein literarisches Schaffen erhielt Fritz zwischen 1960 und 1995 neun Preise, darunter 1960 den Literaturpreis der Stadt Karlsruhe, 1963 das Villa-Massimo-Stipendium, 1992 den Georg-Trakl-Preis und 1995 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zu seinem 70. Geburtstag veranstaltete die Literarische Gesellschaft Karlsruhe eine Ausstellung im Prinz-Max-Palais.

Manfred Koch 2014

Werk

Matthias Kußmann (Hrsg.): Walter Helmut Fritz. Werke in drei Bänden, Hamburg 2009.

Literatur

Peter Hamm: Die Provokation des Leisen. Laudatio auf Walter Helmut Fritz, Trakl-Preisträger 1992, in: Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 1988-1993, Karlsruhe 1994, S. 144-148, Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 28. Oktober 2022); Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg.): W. H. Fritz – P. Hamm – H. R. Schwab – Augenblicke der Wahrnehmung, Karlsruhe 1999; Theo Breuer: Zwischenbemerkungen – Mensch der leisen Töne. Walter Helmut Fritz zum 80. Geburtstag, http://www.poetenladen.de/theo-breuer-walter-helmut-fritz.htm (Zugriff am 24. August 2014).