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Theodor (Theo) Albert Strack


Theo Strack, Repro eines Fotos um 1925, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 1085.
Theo Strack als Siegfried, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 963.

Theodor (Theo) Albert Strack

Kammersänger (Tenor), * 3. Oktober 1881 Wien, † 19. Februar 1947 Großgmain bei Salzburg/Österreich, kath., später konfessionslos, ∞ 1919 Anna Emma Christiane Katharine (Käte) Müller, kinderlos.

Theo Strack war der Sohn eines im damaligen Königreich Ungarn geborenen Buchbinders. Wie sein Vater besaß er dadurch nach dem Untergang der Donaumonarchie die ungarische Staatsbürgerschaft. Sein erstes Engagement hatte Strack von 1909 bis 1912 an der Wiener Volksoper. In der Spielzeit 1912/13 sang er am Stadttheater Graz, 1913/14 am Stadttheater Augsburg und in den Jahren des Ersten Weltkriegs am Hoftheater Hannover. Von 1920 bis 1923 wurde Strack vom Nationaltheater in Weimar verpflichtet, 1923 bis 1925 folgte ein Engagement an der Staatsoper Dresden. Erwähnenswert hierbei ist seine Beteiligung an der Uraufführung der Oper Intermezzo von Richard Strauss am 4. November 1924. Ein gutes halbes Jahr später, am 21. Mai 1925, übernahm Strack den Part des Mephisto in der Uraufführung der Oper Doktor Faust von Ferruccio Busoni.

Im selben Jahr folgte er einem Ruf als Ensemblemitglied an das Badische Landestheater in Karlsruhe, dem er bis zum Herbst 1944 angehörte. Hier wirkte er unter anderem an der Uraufführung der Oper Der Friedensengel von Siegfried Wagner, dem Sohn Richard Wagners, mit. Nachdem das Theater im September 1944 bei einem Bombenangriff stark beschädigt worden war und deswegen geschlossen werden musste, siedelte Strack ins österreichische Großgmain über. Neben seinen Auftritten in der badischen Landeshauptstadt nahm Strack mehrere internationale Gastspiele, darunter in Barcelona, Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Chicago, Paris und Salzburg, wahr.

Stracks Bühnenrepertoire umfasste Helden- und dabei insbesondere Wagner-Rollen. Seinem Stimmfach gemäß sang er den Siegmund, den Siegfried und den Loge im Ring des Nibelungen, den Samson in Samson et Dalila von Camille Saint-Saëns, den Kaiser in der Frau ohne Schatten von Richard Strauss und Giovanni Pierluigi Palestrina in Hans Pfitzners Hauptwerk Palestrina. Von Stracks Auftritten existieren keine Tonaufnahmen. Neben seiner Sangeskunst trat Strack auch als Konzertsolist auf.

René Gilbert 2015

Quelle

GLA 57 a Nr. 1885.

Literatur

Karl J. Kutsch: Großes Sängerlexikon, 3., erweit. Aufl., Band 5: Seidemann – Zysset, München 1997, S. 3364.