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Hermann Weick


Hermann Weick

Journalist, Schriftsteller, Komponist, * 30. Dezember 1887 Grötzingen/Stadt Karlsruhe, † 4. Februar 1972 Karlsruhe, ev., ∞ 1. 1924 Jeanne Katharina Virginie Leontine Peiffer († 1934), 2. 1968 Clara Liselotte Schiller, 1 Tochter aus erster Ehe.

Hermann Weick studierte am Munzschen Konservatorium. Anschließend arbeitete er 1910-1925 als Leiter der Feuilletonredaktion für das Karlsruher Tagblatt. Seine Tätigkeit als Kritiker und Theaterfachmann brachte ihn in freundschaftlichen Kontakt mit zahlreichen Karlsruher Künstlern. 1923 wurde Weicks Operette „Die Komödiantin“ am Badischen Landestheater uraufgeführt. Trotz dieses Erfolgs verließ Weick 1925 Karlsruhe und ging nach Berlin, später nach München, wo er als freier Schriftsteller arbeitete. Im Mai 1937 trat Weick in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Bereits seit 1933 war er Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und der Reichsschrifttumskammer gewesen. 1941 wurde Weick mit den Aufgaben eines Blockhelfers betraut und im Juli 1944 mit 56 Jahren trotz eines Herzfehlers eingezogen und als Obergrenadier beim Grenadier-Ersatzbataillon 380 in Heilbronn eingesetzt. Nachdem er im Sommer 1945 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, kehrte Weick wieder nach Karlsruhe zurück. In seinem Entnazifizierungsverfahren wurde er im Februar 1948 von der Spruchkammer Karlsruhe als Mitläufer eingestuft und zur Zahlung einer Geldsühne verpflichtet.

Weicks schriftstellerisches Œuvre umfasst etwa 100 Romane, meist Krimis, die zuerst in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt wurden und später auch als Bücher erschienen. Einige seiner Werke erhielten Übersetzungen ins Englische, Niederländische und Italienische. Nach einem Schlaganfall 1966 musste Weick seine literarische Tätigkeit beenden.

1974 wurde in Grötzingen der Eschenweg in Hermann-Weick-Weg umbenannt.

René Gilbert 2017

Quellen

GLA 465 h/13990, 69 Verlag CFM 1054; StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Weick, Hermann.

Werk

Die Komödiantin. Operette in drei Akten, Karlsruhe 1923 (Text und Musik); Sprung in die Nacht, 1932; Die blonde Sklavin, 1932; Der Silbervogel, 1933; Verschwender des Lebens, 1933; Mario tanzt in den Tod, Leipzig 1933; Der unsichtbare Feind, Berlin 1940; Viola mit den sieben Sternen, Leipzig 1940; Bist du Merlin?, Düsseldorf 1948; Ein Herr namens Thomassin, Bern 1958; Der Mann ohne Gnade, Karlsruhe 1960; Verschlungene Wege, Basel 1961; Wo das Glück hinfällt, Rastatt 1962; Kein Leben ohne dich, Rastatt 1962; Ein Glück ist in Gefahr, Rastatt 1962.

Literatur

Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 104 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).