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Karl Freiherr von Neuenstein


Denkmal für Karl von Neuenstein in Durlach, Foto einer Tuschefederzeichnung, Pfinzgaumuseum Durlach U I 32,7.

Karl Freiherr von Neuenstein

Offizier, * 27. Oktober 1767 Donaueschingen, † 15. Februar 1838 Durlach/Stadt Karlsruhe, kath., ∞ Anna Gräfin von Sauenberg.

Der Sohn eines fürstlich-fürstenbergischen Oberstallmeisters erhielt an der Landesakademie Stuttgart seine militärische Ausbildung und wurde 1782 Hauptmann im Schwäbischen Kreisinfanterieregiment Fürstenberg. 1806 trat Neuenstein als Oberstleutnant in badische Dienste und übernahm bereits 1807 die Führung des badischen Leibregiments. In dieser Funktion errang er am 21. Februar 1808 einen militärischen Erfolg beim Gefecht bei Stargard in Pommern, woraufhin Neuenstein zum Oberst befördert wurde und 1809 als Kommandeur des Regiments von Harrant, des Leibregiments sowie der badischen Feldbrigade am Feldzug gegen Österreich beteiligt war. Anschließend wurde Neuenstein im August 1809 als Ersatz für den in der Schlacht bei Talavera (28. Juli 1809) gefallenen Oberst Heinrich von Porbeck als Generalmajor nach Spanien berufen, wo er fünf Jahre das auf Anordnung Napoleons dorthin entsandte badische Kontingent befehligte.

Zunächst kämpfte Neuenstein mit seinen Truppen noch auf französischer Seite gegen die englisch-portugiesisch-spanische Allianz unter dem Oberfehl Wellingtons in der Schlacht bei Vitoria (21. Juni 1813). Nachdem sich Baden der Koalition aus Russland, Preußen und Österreich angeschlossen hatte und Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig am 12. Dezember 1813 geschlagen worden war, wurde Neuensteins Einheit in Bayonne entwaffnet und bis nach Abschluss des ersten Pariser Friedens gefangen gehalten. Nach fünfmonatiger Kriegsgefangenschaft kehrte Neuenstein 1814 nach Karlsruhe zurück und wurde zum Generalleutnant befördert. Als Kommandant der zweiten badischen Infanteriebrigade und des badischen Reservekorps nahm er 1814/15 an weiteren Kampfhandlungen teil, darunter an der Blockade von Straßburg im Juli 1815. Nach dem Wiener Kongress erhielt Neuenstein 1815 das Kommando über die zweite Militärdivision. 1817 wurde er zum Generaladjutanten der Infanterie ernannt, was ihn bis zu seiner Pensionierung 1832 in diplomatischem Auftrag mehrfach an auswärtige Höfe führte.

Im Zuge der Eingemeindung Durlachs nach Karlsruhe wurde 1938 die Werderstraße in Durlach 1938 in Neuensteinstraße umbenannt.

René Gilbert 2016

Quelle

GLA 390/2131 (Bild 178).

Literatur

Ludwig Löhlein: Karl Freiherr von Neuenstein, in: Badische Biographien, Bd. 2, hrsg. von Friedrich von Weech, Heidelberg 1875, S. 109 f., https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/152106 (Zugriff am 10. August 2017); Friedrich von Weech: Neuenstein, Karl Freiherr von, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 23, Leipzig 1886, S. 489.