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Wilhelmine Thöne


Wilhelmine Thöne

Schauspielerin, * 4. November 1821 Soest, † 12. Dezember 1885 Karlsruhe, kath., ∞ 1844 Otto Karl Wilhelm Joseph Freiherr von Cornberg (1812-1883), 7 Töchter, 2 Söhne.

Wilhelmine Thöne hatte ihr erstes Engagement in Hannover. Dort lernte sie ihren Mann, einen aus kurhessischem Adel stammenden Offizier in hannoverschen Diensten kennen. 1845 ging Thöne nach Paris und kehrte zu einem nicht bekannten Datum an die Bühne in Braunschweig zurück. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte sie ein äußerst umfangreiches Rollenrepertoire vorweisen. Zu den bekanntesten ihrer mehrere Dutzend umfassenden Darstellungen gehörten insbesondere Schiller-, Goethe- und Shakespeare-Rollen, darunter die Maria in Maria Stuart, die Amalia in Die Räuber, die Königin von Eboli in Don Carlos, das Gretchen in Faust, die Adelheid in Götz von Berlichingen, das Klärchen in Egmont, die Portia in Der Kaufmann von Venedig, die Anna in Richard III., die Cordelia in König Lear, die Julia in Romeo und Julia und die Desdemona in Othello. 1851 erhielt Thöne ein Engagement am Großherzoglichen Hoftheater Karlsruhe, wo sie bis 1860 unter dem neu berufenen Intendanten Eduard Devrient als Heroine auftrat. Bei der Eröffnung des von Heinrich Hübsch entworfenen Neubaus des Großherzoglichen Hoftheaters am 17. Mai 1853 spielte Thöne die Johanna in Die Jungfrau von Orléans von Friedrich Schiller. Wegen Differenzen mit Devrient über ihre künstlerische Leistung wurde Thönes Engagement im Mai 1860 in gegenseitigem Einverständnis beendet.

Thönes ältestes Kind ist die Schriftstellerin Albertine von Freydorf.

René Gilbert 2017

Quelle

GLA 57/306.

Literatur

Wilhelm Kosch (Begr.): Cornberg, Wilhelmine von, in: Deutsches Theater-Lexikon, Bd. 1, Klagenfurt 1953, S. 279; Kristiane Schmalfeld: Freydorf v., Albertine (Alberta), in: Badische Biographien, NF Bd. III, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1990, S. 91 f.