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Karlsruher Ruderverein Wiking von 1879


Traditionelles Anrudern des Karlsruher Ruder-Vereins Wiking 1879, 1975, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A29/120/2/17.
Teilnahme der Rennmannschaft des KRV Wiking an der norwegischen Ruderregatta in Aasungen, 1977, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A33/146/2/19.

Karlsruher Ruderverein Wiking von 1879

Die Geschichte des heute national wie international erfolgreichen Karlsruher Rudervereins Wiking (KRV) geht auf die Rudervereine Salamander und Sturmvogel zurück, die 1879 bzw. 1894 gegründet wurden. In den ersten Jahren seines Bestehens hatte der Ruderverein Salamander sein Bootshaus und seine Trainingsstrecke am Südwestende des Maxauer Hafens, bevor er 1890 an den heute nicht mehr existierenden Lautersee am Gelände des heutigen Bahnhofsvorplatzes umzog. 1902 errichteten beide Vereine am neu angelegten Rheinhafen ein geräumiges Bootshaus und fanden am Stichkanal eine optimale Trainingsstrecke für ihre Rennboote. Zum 40. Vereinsjubiläum des Salamander schlossen sich beide Vereine 1919 zum Karlsruher Ruderverein Wiking zusammen, wobei der neue Verein mehr als 600 Mitglieder zählte. Mit Gründung der Frauenriege 1934 ist der KRV seither für beide Geschlechter offen.

1944 wurde das Bootshaus bei einem Luftangriff zerstört. Die nach Kriegsende verbliebenen 80 Mitglieder errichteten zwischen 1946 und 1948 am Südwestbecken des Rheinhafens ein neues Bootshaus sowie ein neues Vereinsheim.

Die Vereinstätigkeit der 1950er- und 1960er-Jahre war geprägt von der Teilnahme an über 50, meist internationalen, Ruder-Regatten. In den 1970er-Jahren errangen die Ruderer des KRV mehrere deutsche Jugendmeisterschaften sowie Podestplätze bei Junioren-Weltmeisterschaften. Die 1980er-Jahre waren die bislang erfolgreichste Zeit für den Verein, als er jeweils zehn Titel bei den deutschen Jugendmeisterschaften und bei den deutschen Meisterschaften holte. Hinzu kamen vier Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften. Der größte Triumph gelang 1992 bei den Olympischen Spielen in Barcelona, als die für den KRV antretende Birgit Peter im Frauen-Doppelvierer überlegen die Goldmedaille gewann. In den 1990er-Jahren folgte der Gewinn weiterer Weltmeister- und Juniorenweltmeistertitel.

In jüngster Zeit machte besonders der Männer-Achter des KRV von sich reden. So ist er der erfolgreichste Vereinsachter des Landes Baden-Württemberg und bei Landesmeisterschaften seit 2006 ungeschlagen. Im Jahr 2010 nahm er unter dem Namen "Baden-8er" erstmals an der 2009 gegründeten Ruder-Bundesliga teil, wobei ihm der direkte Aufstieg in die erste Bundesliga gelang. Der Verein hat heute rund 250 Mitglieder.

René Gilbert 2016

Literatur

Jürgen Schuhladen-Krämer: Rudern – eine lange Tradition in Karlsruhe, in: Sport in Karlsruhe. Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck, Karlsruhe 2006, S. 315-330 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 28); Hans Schmidt (Red.): 100 Jahre Karlsruher Ruderverein Wiking, Karlsruhe 1979; Karlsruher Ruderverein Wiking v. 1879 e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Karlsruher Ruderverein Wiking, Karlsruhe 2004; Gottfried Ganz/Klaus Wachsmuth: Der Karlsruher Ruderverein Wiking, in: Bürgerverein Daxlanden (Hrsg.): Daxlanden – Die Ortsgeschichte, Karlsruhe 2007, S. 587; Homepage des Vereins: http://www.krv-wiking.de/index.php (Zugriff am 1. Januar 2016); Illustrierte Chroniken der Karlsruher Sportvereine http://web2.karlsruhe.de/sportarchiv/detail.php?verein=KRVW (Zugriff am 3. November 2017).