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Flugplatz Forchheim


Großflugtag des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe auf dem Flugplatz Karlsruhe-Forchheim, 1965, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A12/148/7/3.
Großflugtag des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe auf dem Flugplatz Karlsruhe-Forchheim, 1965, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A12/148/7/8.
Ansicht des Flugplatzes Karlsruhe-Forchheim, 1966, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A13a/144/3/6.

Flugplatz Forchheim

Der Flugplatz Karlsruhe-Forchheim war der Flugplatz der Stadt Karlsruhe für die zivile Luftfahrt. Er befand sich auf Forchheimer Gemarkung (heute zu Rheinstetten) zwischen der Heidenstückersiedlung (Grünwinkel) im Norden und dem Epplesee im Süden.

Der Flugbetrieb auf dem Flugplatz begann am 12. September 1954 mit der Freigabe für den Segelflugverkehr des Flugsportvereins 1910 Karlsruhe. Der Eröffnung vorangegangen waren Verhandlungen, die der damalige Karlsruher Oberbürgermeister Günther Klotz mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat von Forchheim seit Juli 1952 bezüglich einer Verpachtung des 24 Hektar großen, früheren Truppenübungs- und Exerzierplatzes geführt hatte. Das Ergebnis dieser Verhandlungen bestand in einem Pachtvertrag zwischen der Gemeinde Forchheim und dem Flugsportverein 1910 Karlsruhe, der im Februar 1954 unterzeichnet wurde.

Bereits nach einem Jahr Segelflugbetrieb wurden Pläne der Karlsruher Stadtverwaltung bekannt, die 1.000 Meter lange Start- und Landepiste auf 1.665 Meter zu verlängern, um auf dem Gelände auch den Motorflug zu ermöglichen. Hierfür wurde die Karlsruher Flughafen GmbH gegründet, in deren Verantwortung der Flugplatz am 22. September 1957 mit einem Großflugtag eröffnet wurde.

In den folgenden Jahren entstand auf dem Areal eine zweite Startbahn, sodass ab 1962 der Motor- und Segelflug parallel stattfinden konnte. Günther Klotz strebte jedoch an, das Gelände zu einem zivilen Verkehrsflughafen auszubauen, wofür die Umwandlung der bisherigen Graspiste in eine asphaltierte Start- und Landebahn erforderlich war. Nach weiteren Verhandlungen mit Vertretern der Gemeinde Forchheim konnte am 26. Juni 1966 die für die zivile Luftfahrt geeignete Start- und Landebahn in Betrieb genommen werden. Als Gegenleistung wurde Forchheim an die Karlsruher Wasserversorgung im Mörscher Wald angeschlossen.

Zum Jahresende 1991 kündigte die Stadt Karlsruhe den Vertrag zum Betrieb des Flugplatzes. Am 20. Oktober 1992 stimmte der Karlsruher Gemeinderat für den Neubau eines Regionalflughafens bei Söllingen (Baden-Airpark). Als das Karlsruher Landgericht im Oktober 1999 die Klage des baden-württembergischen Luftfahrtverbands zur Weiternutzung des Fluggeländes für den Flugsportverein abgewiesen hatte, war damit nicht nur das Ende für den zivilen Flugverkehr in Karlsruhe besiegelt, sondern auch für den vereinsmäßigen Flugsport. Am 30. September 2000 wurde der Flugplatz Karlsruhe-Forchheim für den allgemeinen motorbetriebenen Flugverkehr geschlossen. Auf dem nun ungenutzten Gelände entstand die Messe Karlsruhe, die 2003 fertig gestellt und eröffnet wurde.

Der Flugsportverein 1910 Karlsruhe erhielt unterdessen für seine Vereinstätigkeit ein neues, freilich stark verkleinertes Gelände östlich des Flugplatzes am Waldrand im Bereich der ehemaligen Landesanstalt für Schweinezucht.

René Gilbert 2016

Quellen

StadtAK 1/H-Reg 2353, 2354, 8227, 9757.

Literatur

Manfred Koch: Vom Exerzierfeld zur Landepiste. Die Flugplätze Karlsruhe und Forchheim, in: Von Graspisten zum Baden-Airport. Luftfahrt in Mittelbaden, hrsg. von Manfred Koch und Jürgen Morlock, Karlsruhe 1999, S. 63-124; Roland Helfer (Bearb.): Flugsportverein 1910 Karlsruhe – der Flugsportverein von 1909 bis heute, der Flugplatz Karlsruhe-Forchheim, das Segelfluggelände Rheinstetten, die Luftsportgemeinschaft Rheinstetten e.V., hrsg. vom Flugsportverein Karlsruhe e.V., Karlsruhe 2010; Manfred Heil: Geschichte des Flugplatzes Karlsruhe-Forchheim: http://www.heilsbeste.de/historisches/historie%20flugplatz%2001.html (Zugriff am 20. Februar 2016).