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Bannwaldallee


Von der Stadt Karlsruhe im Jahr 1898 erbaute Arbeiterwohnhäuser in der Bannwaldallee 26-30, 2009, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigB 71.

Bannwaldallee

Die Bannwaldallee ist eine Straße in den Karlsruher Stadtteilen Grünwinkel und Beiertheim-Bulach. Vor dem Bau der Südtangente begann sie bei der Albbrücke zwischen Mühlburg und Grünwinkel und zog in südöstlicher Richtung durch den Bannwald bis zum Malscher Landgraben in Bulach. Mit dem Bau der Südtangente wurde der nördliche Teil der Straße aufgegeben, so dass sie seit 1975 an der Zeppelinstraße beginnt. Sie verläuft parallel zur Südtangente zwischen deren Abfahrten Kühler Krug und Bulacher Kreuz. Seitenstraßen auf Grünwinkler Gemarkung sind die Griesbachstraße und die Junker-und-Ruh-Straße, die die Grenze zu Bulach bildet. Danach kommen noch eine Behelfsauffahrt auf die Südtangente (ohne Nummer) und der Maienweg. Unter dem Bulacher Kreuz geht sie direkt in die Neue-Anlage-Straße über.

Die Straße wurde 1896 nach dem Bulacher Bannwald benannt. Bannwald ist eine Bezeichnung für gebannten, der öffentlichen Benutzung wenigstens zeitweise entzogenen Wald. In den Spezialakten von Bulach ist 1679 die Rede von "ein Stuckh Waldt und Viehweydt der Banwaldt gen.".

Um 1900 entstand im Bannwaldbezirk um den neuen Westbahnhof ein Industriegebiet. An der Bannwaldallee siedelten sich unter anderen die nicht mehr bestehenden Firmen Vogel & Schnurmann mit dem heute unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Wohngebäude mit integriertem Wasserturm und die traditionsreiche Firma Junker & Ruh an. Die Häuser Nummer 26, 28, 30 sind Arbeiterwohnhäuser, die 1898 von Stadtbaurat Wilhelm Strieder im Auftrag der Stadt Karlsruhe errichtet wurden. Es sind zweigeschossige Mietwohnhäuser mit Krüppelwalmdächern in traufständiger Anordnung, die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen.

Ein paar Häuser weiter (Hausnummern 36 und 38) stehen zwei Gebäude der früheren Metallgießerei Diefenbacher und Mehlem, deren Denkmaleigenschaft geprüft wird. In dem einen Gebäude ist heute ein Squash-Treff eingerichtet, das andere Gebäude gehört zu einer Essigbrauerei. Ansonsten führt die Bannwaldallee heute vorbei an Behörden, Autoverleihfirmen, einem großen Einkaufszentrum und verschiedenen Fabriken. Erst an ihrem südöstlichen Ende, beim Maienweg und vor dem Bulacher Kreuz gibt es wieder eine Bebauung mit Wohnhäusern.

Alfred Becher 2018

Quellen

Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 54 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/index.php?suchstring=Bannwaldallee&Suche+starten=Suche+starten (Zugriff am 10. August 2018).

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Die Karlsruher Industrie bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in: Industriearchitektur in Karlsruhe, Karlsruhe 1987, S. 12-20 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 6); Ernst Schneider: Die Stadtgemarkung Karlsruhe im Spiegel der Flurnamen, Karlsruhe 1965, S. 51 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 1), Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 14. Dezember 2022); Manfred Koch: Arbeiterhäuser an der Bannwaldallee, in: Ders. (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 2008-2013, Karlsruhe 2013, S. 276 f.