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Bergwaldstraße


Blick von Norden auf die Abzweigung der Bergwaldstraße (rechts) von der Rittnertstraße, 1944, Pfinzgaumuseum Durlach U I 1338.
Blick entlang der Bergwaldstraße, links ein Eiskeller, um 1955, Pfinzgaumuseum Durlach U I 234.

Bergwaldstraße

Die Bergwaldstraße im Karlsruher Stadtteil Durlach zweigt von der Rittnertstraße ab und führt auf den Geigersberg. Dort geht sie in die Straße Im Oberen Dechantsberg über. Benannt wurde sie vor 1905 nach dem Bergwald, einem südlich von Durlach gelegenen Wald mit einer Fläche von 96 Hektar. In einem Berain von 1722 ist "über den Weeg uf den Berg Wald stoßend" der Bergwald schon benannt, ebenso in einem Gemarkungsplan von 1879.

Zu Beginn der Straße (Nummer 2) bei der Kreuzung Rittnertstraße steht eine Villa, ein ein- bis zweigeschossiger Massivbau, einschließlich eines Treppenturmes mit Glockendach, Mansard- und Mansardwalmdächern und einem Garten mit Gartenmauer. Sie wurde 1909 von dem Architekten Adolf Semmler für Carl Ruckstuhl erbaut. Nur zwei Häuser weiter (Nummer 6) steht ein Wohnhaus mit Garten, das 1924 von dem Architekten Gustav Dünkel für den Bauunternehmer Franz Aicher erbaut wurde. Es ist ein zweigeschossiger Massivbau mit Walmdach, Putzrustika an den Gebäudeecken, neubarocken Zierformen über den Fenstern und sehr gut erhaltener Innenausstattung. An der Straßenseite befindet sich eine Einfriedung, auf der Gartenseite eine Stützmauer.

Hausnummer 10, ein zweigeschossiger und giebelständiger Massivbau in neoklassizistischen Formen und einem Dach mit Wiederkehr, hat einen portikusartigen Eingang. Es wurde 1925 von dem Architekten Gustav Dünkel für Sophie Charlotte Leichtlin erbaut. Nummer 11, ein eingeschossiger Massivbau in Hanglage, wurde 1908 von dem Architekten Rudolf Meeß für den Chemiker Hugo Meeß erbaut. Es hat ein Mansarddach mit Krüppelwalm, Erker und einen Treppenhausturm mit Zierfachwerk.

In der Bergwaldstraße gibt es Bier- und Eiskeller in den Häusern 14, 14a, 16, 18, 20, 22, 23 und 26. Sie wurden meist Mitte des 19. Jahrhunderts von Bierbrauereien angelegt und dienten im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzkeller.

Alfred Becher 2018

Quellen

Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 57 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/index.php?stadtteil=Durlach&vid=190 (Zugriff am 19. Februar 2018).

Literatur

Ernst Schneider: Die Stadtgemarkung Karlsruhe im Spiegel der Flurnamen, Karlsruhe 1965, S. 52 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 1), Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 14. Dezember 2022).