Menü
Suche

De:Lexikon:bio-0319: Unterschied zwischen den Versionen

K (Setzen des DISPLAYTITLEs)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:


Pianist, Direktor des <lex id="ins-1022">Badischen Konservatoriums</lex>, * 12. Oktober 1924 Karlsruhe, † 29. Januar 2013 Karlsruhe.<br/ ><br/ >
Pianist, Direktor des <lex id="ins-1022">Badischen Konservatoriums</lex>, * 12. Oktober 1924 Karlsruhe, † 29. Januar 2013 Karlsruhe.<br/ ><br/ >
Alexander Furtwängler besuchte das <lex id="ins-1429">Helmholtz-Gymnasium</lex> in Karlsruhe. 1939-1942 war er Mitglied der Hitlerjugend und wurde 1943 zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem Abitur begann er ein Klavierstudium bei Elisabeth Moritz an der damaligen <lex id="ins-0908">Badischen Hochschule für Musik</lex>, das er mit Beginn seiner Einberufung zur Wehrmacht unterbrechen musste.
Alexander Furtwängler besuchte das <lex id="ins-1429">Helmholtz-Gymnasium</lex> in Karlsruhe. 1939-1942 war er Mitglied der Hitlerjugend und wurde 1943 zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem Abitur begann er ein Klavierstudium bei Elisabeth Moritz an der damaligen <lex id="ins-0902">Badischen Hochschule für Musik</lex>, das er mit Beginn seiner Einberufung zur Wehrmacht unterbrechen musste.


Nach einigen Monaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft setzte Furtwängler, dessen <lex id="ereig-0099">Spruchkammerverfahren</lex> wegen einer Amnestie-Verordnung eingestellt worden war, 1946 sein Studium fort und legte das Examen zum Privatmusiklehrer ab. Den Gedanken Jazzpianist zu werden, gab Furtwängler mit seiner Anstellung als Repetitor am <lex id="ins-0845">Badischen Staatstheater</lex> auf. 1951 wurde er Musiklehrer bei der Stadt Karlsruhe. Anschließend wechselte Furtwängler als Lehrkraft an das Badische Konservatorium, das er in der Nachfolge von <lex id="bio-1260">Eduard Volbach</lex> 1968-1989 als Direktor leitete. Die Schwerpunkte in Furtwänglers Amtszeit lagen auf der musikalischen Früherziehung, der Begabten- und der Individualförderung. Als Pianist trat er zudem regelmäßig in Kammerkonzerten auf und hatte Solo-Auftritte.
Nach einigen Monaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft setzte Furtwängler, dessen <lex id="ereig-0099">Spruchkammerverfahren</lex> wegen einer Amnestie-Verordnung eingestellt worden war, 1946 sein Studium fort und legte das Examen zum Privatmusiklehrer ab. Den Gedanken Jazzpianist zu werden, gab Furtwängler mit seiner Anstellung als Repetitor am <lex id="ins-0845">Badischen Staatstheater</lex> auf. 1951 wurde er Musiklehrer bei der Stadt Karlsruhe. Anschließend wechselte Furtwängler als Lehrkraft an das Badische Konservatorium, das er in der Nachfolge von <lex id="bio-1260">Eduard Volbach</lex> 1968-1989 als Direktor leitete. Die Schwerpunkte in Furtwänglers Amtszeit lagen auf der musikalischen Früherziehung, der Begabten- und der Individualförderung. Als Pianist trat er zudem regelmäßig in Kammerkonzerten auf und hatte Solo-Auftritte.

Version vom 11. Juni 2020, 16:14 Uhr


Alexander Furtwängler, 1973, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A25/85/4/30.

Alexander Furtwängler

Pianist, Direktor des Badischen Konservatoriums, * 12. Oktober 1924 Karlsruhe, † 29. Januar 2013 Karlsruhe.

Alexander Furtwängler besuchte das Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe. 1939-1942 war er Mitglied der Hitlerjugend und wurde 1943 zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem Abitur begann er ein Klavierstudium bei Elisabeth Moritz an der damaligen Badischen Hochschule für Musik, das er mit Beginn seiner Einberufung zur Wehrmacht unterbrechen musste.

Nach einigen Monaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft setzte Furtwängler, dessen Spruchkammerverfahren wegen einer Amnestie-Verordnung eingestellt worden war, 1946 sein Studium fort und legte das Examen zum Privatmusiklehrer ab. Den Gedanken Jazzpianist zu werden, gab Furtwängler mit seiner Anstellung als Repetitor am Badischen Staatstheater auf. 1951 wurde er Musiklehrer bei der Stadt Karlsruhe. Anschließend wechselte Furtwängler als Lehrkraft an das Badische Konservatorium, das er in der Nachfolge von Eduard Volbach 1968-1989 als Direktor leitete. Die Schwerpunkte in Furtwänglers Amtszeit lagen auf der musikalischen Früherziehung, der Begabten- und der Individualförderung. Als Pianist trat er zudem regelmäßig in Kammerkonzerten auf und hatte Solo-Auftritte.

Ehrenamtlich engagierte sich Furtwängler insbesondere für den Aufbau des Wettbewerbs Jugend musiziert. Darüber hinaus amtierte er als Mitglied im Bundesvorstand des Verbands deutscher Musikschulen sowie seit 1960 als Vorstandsmitglied im Deutschen Tonkünstlerverband (TKV). Als Vorsitzender des Kreisverbands Karlsruhe des TKV gelang es ihm, diesen zum bundesweit zeitweise mitgliederstärksten Verband auszubauen, was im Wesentlichen in der von ihm zustande gebrachten beispielhaften Zusammenarbeit zwischen freien Musiklehrern und dem Konservatorium begründet lag. Für seine Arbeit erhielt Furtwängler 1991 das Bundesverdienstkreuz.

René Gilbert 2016

Quellen

GLA 465h/14877; StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Furtwängler, Alexander; Traueranzeige Alexander Furtwängler, in: Vivace – Hauszeitung des Badischen Konservatoriums Karlsruhe 1/2013, S. 10.

Literatur

Thomas Troge: Souverän und unerschrocken. Zum Tode von Alexander Furtwängler, in: Neue Musikzeitung, 62. Ausgabe 4/2013, http://www.nmz.de/artikel/souveraen-und-unerschrocken (Zugriff am 11. Oktober 2016).