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De:Lexikon:bio-1059: Unterschied zwischen den Versionen

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Architekt, * 5. August 1897 Karlsruhe, † 3. August 1957 Hambrücken/Lkr. Karlsruhe, ev., ∞ 1923 Susanna Anna Wagner.<br/ ><br/ >
Architekt, * 5. August 1897 Karlsruhe, † 3. August 1957 Hambrücken/Lkr. Karlsruhe, ev., ∞ 1923 Susanna Anna Wagner.<br/ ><br/ >
Karl Brannath, Sohn des Architekten Emil Brannath, legte 1920 die Werkmeisterprüfung am Badischen Staatstechnikum (heute <lex id="ins-0900">Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft</lex>) ab und eröffnete anschließend ein eigenes Architekturbüro in Karlsruhe. 1928 trat er in das technische Büro des <lex id="ins-1322">Mieter- und Bauvereins</lex> ein. Für diesen realisierte er 1929 die Wohnblöcke <lex id="top-1250">Hirschstraße</lex> 117-123 und <lex id="top-1983">Nebeniusstraße</lex> 1-9. Ab 1930 arbeitete Brannath mit seinem Vater am Bau der Wohneinheiten Gottesauer Block (1930-1933) und Meidinger Block (1935). Als Emil Brannath im Oktober 1936 in den Ruhestand trat, verließ auch Karl Brannath den Mieter- und Bauverein und arbeitete wieder als freier Architekt.
Karl Brannath, Sohn des Architekten <lex id="bio-2053">Emil Brannath</lex>, legte 1920 die Werkmeisterprüfung am Badischen Staatstechnikum (heute <lex id="ins-0900">Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft</lex>) ab und eröffnete anschließend ein eigenes Architekturbüro in Karlsruhe. 1928 trat er in das technische Büro des <lex id="ins-1322">Mieter- und Bauvereins</lex> ein. Für diesen realisierte er 1929 die Wohnblöcke <lex id="top-1250">Hirschstraße</lex> 117-123 und <lex id="top-1983">Nebeniusstraße</lex> 1-9. Ab 1930 arbeitete Brannath mit seinem Vater am Bau der Wohneinheiten Gottesauer Block (1930-1933) und Meidinger Block (1935). Als Emil Brannath im Oktober 1936 in den Ruhestand trat, verließ auch Karl Brannath den Mieter- und Bauverein und arbeitete wieder als freier Architekt.


Nach Kriegsende kehrte er - unter Beibehaltung seiner Selbstständigkeit - zum Mieter- und Bauverein zurück und übernahm 1947 die Leitung der Bauabteilung einschließlich der Einkaufsabteilung und der Bauleitung für Neubauten. Als Chefarchitekt zeichnete Brannath 1954/55 für den Bau des Wohnhochhauses und des Ring-Cafés sowie 1953-1955 für das umfangreiche "Bauprojekt <lex id="top-1046">Schmiederplatz</lex>" verantwortlich. Bei letzterem entstanden entlang der <lex id="top-1878">Mathystraße</lex> vier fünfgeschossige Wohnhäuser mit 40 Drei-Zimmer-Wohnungen und einem dahinter liegenden Garagenhof mit 37 Garagen. Längs der <lex id="top-1485">Karlstraße</lex> wurden ein zweigeschossiges Gebäude für Verkaufs- und Büroräume sowie für ein Café und ein 35 Meter hohes und 77 Meter langes Hochhaus mit 90 Zwei-Zimmer- und 140 Ein-Zimmer-Wohnungen errichtet. Die Gesamtkosten für das "Bauprojekt Schmiederplatz" betrugen 6,8 Millionen DM.
Nach Kriegsende kehrte er - unter Beibehaltung seiner Selbstständigkeit - zum Mieter- und Bauverein zurück und übernahm 1947 die Leitung der Bauabteilung einschließlich der Einkaufsabteilung und der Bauleitung für Neubauten. Als Chefarchitekt zeichnete Brannath 1954/55 für den Bau des Wohnhochhauses und des Ring-Cafés sowie 1953-1955 für das umfangreiche "Bauprojekt <lex id="top-1046">Schmiederplatz</lex>" verantwortlich. Bei letzterem entstanden entlang der <lex id="top-1878">Mathystraße</lex> vier fünfgeschossige Wohnhäuser mit 40 Drei-Zimmer-Wohnungen und einem dahinter liegenden Garagenhof mit 37 Garagen. Längs der <lex id="top-1485">Karlstraße</lex> wurden ein zweigeschossiges Gebäude für Verkaufs- und Büroräume sowie für ein Café und ein 35 Meter hohes und 77 Meter langes Hochhaus mit 90 Zwei-Zimmer- und 140 Ein-Zimmer-Wohnungen errichtet. Die Gesamtkosten für das "Bauprojekt Schmiederplatz" betrugen 6,8 Millionen DM.

Aktuelle Version vom 26. Mai 2020, 10:09 Uhr


Karl Brannath auf einer Baustelle, Foto: Mieter- und Bauverein eG, Karlsruhe, aus: Susanne Richter (Hrsg.): Spuren in der Stadt, Karlsruhe 2003, S. 108.

Karl Brannath

Architekt, * 5. August 1897 Karlsruhe, † 3. August 1957 Hambrücken/Lkr. Karlsruhe, ev., ∞ 1923 Susanna Anna Wagner.

Karl Brannath, Sohn des Architekten Emil Brannath, legte 1920 die Werkmeisterprüfung am Badischen Staatstechnikum (heute Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft) ab und eröffnete anschließend ein eigenes Architekturbüro in Karlsruhe. 1928 trat er in das technische Büro des Mieter- und Bauvereins ein. Für diesen realisierte er 1929 die Wohnblöcke Hirschstraße 117-123 und Nebeniusstraße 1-9. Ab 1930 arbeitete Brannath mit seinem Vater am Bau der Wohneinheiten Gottesauer Block (1930-1933) und Meidinger Block (1935). Als Emil Brannath im Oktober 1936 in den Ruhestand trat, verließ auch Karl Brannath den Mieter- und Bauverein und arbeitete wieder als freier Architekt.

Nach Kriegsende kehrte er - unter Beibehaltung seiner Selbstständigkeit - zum Mieter- und Bauverein zurück und übernahm 1947 die Leitung der Bauabteilung einschließlich der Einkaufsabteilung und der Bauleitung für Neubauten. Als Chefarchitekt zeichnete Brannath 1954/55 für den Bau des Wohnhochhauses und des Ring-Cafés sowie 1953-1955 für das umfangreiche "Bauprojekt Schmiederplatz" verantwortlich. Bei letzterem entstanden entlang der Mathystraße vier fünfgeschossige Wohnhäuser mit 40 Drei-Zimmer-Wohnungen und einem dahinter liegenden Garagenhof mit 37 Garagen. Längs der Karlstraße wurden ein zweigeschossiges Gebäude für Verkaufs- und Büroräume sowie für ein Café und ein 35 Meter hohes und 77 Meter langes Hochhaus mit 90 Zwei-Zimmer- und 140 Ein-Zimmer-Wohnungen errichtet. Die Gesamtkosten für das "Bauprojekt Schmiederplatz" betrugen 6,8 Millionen DM.

Im März 1955 wurde Brannath vom Aufsichtsrat zum Vorstandsmitglied des Mieter- und Bauvereins gewählt. Als Angestellter wurde ihm die technische Geschäftsführung des Vereins übertragen, die unter anderem den Neu- und Wiederaufbau, die Instandhaltungen, Planungen, Entwurfs- und Bauzeichnungen sowie die Leitung des Baubüros umfasste.

René Gilbert 2016

Literatur

Fritz Ehret: Sozial bauen – Gesund wohnen. 100 Jahre Mieter- und Bauverein Karlsruhe eG, Karlsruhe 1996, S. 57, S. 86, S. 103-105; Isolde Brunner: Baudenkmale nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Susanne Richter (Hrsg.): Spuren in der Stadt: Beiträge der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik zur Karlsruher Stadtentwicklung 1878-2003, Karlsruhe 2003, S. 107-113, hier S. 108.