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De:Lexikon:ins-0860: Unterschied zwischen den Versionen

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=Amerika-Haus=
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Kaiserstraße 144 / Ecke Karlstraße<br/ ><br/ >
<lex id="top-1431">Kaiserstraße</lex> 144 / Ecke <lex id="top-1485">Karlstraße</lex><br/ ><br/ >
Das Amerika-Haus in den ehemaligen Gaststättenräumen <lex id="ins-0296">„Zum Moninger“</lex> wurde im Februar 1946 eröffnet und am 20. April des Jahres offiziell vom Direktor der US-<lex id="ereig-0091">Militärregierung</lex> für Württemberg-Baden Generalmajor Charles P. Gross, dem Leiter der Amerika-Häuser in Württemberg-Baden Mr. Michael Barjanski und <lex id="ins-1014">Oberbürgermeister</lex> <lex id="bio-0028">Friedrich Töpper</lex> eröffnet. Seit dem 27. August 1946 wurde im Gebäude der <lex id="ins-1106">Staatlichen Münze</lex> in der <lex id="top-2653">Stephanienstraße</lex> 28 eine amerikanische Bücherei mit Lesesaal als so genanntes „Education Service Center“ eingerichtet. In den folgenden Monaten kam noch eine zweite amerikanische Bücherei dazu.
Das Amerika-Haus in den ehemaligen Gaststättenräumen <lex id="ins-0296">„Zum Moninger“</lex> wurde im Februar 1946 eröffnet und am 20. April des Jahres offiziell vom Direktor der US-<lex id="ereig-0091">Militärregierung</lex> für Württemberg-Baden Generalmajor Charles P. Gross, dem Leiter der Amerika-Häuser in Württemberg-Baden Mr. Michael Barjanski und <lex id="ins-1014">Oberbürgermeister</lex> <lex id="bio-0028">Friedrich Töpper</lex> eröffnet. Seit dem 27. August 1946 wurde im Gebäude der <lex id="ins-1106">Staatlichen Münze</lex> in der <lex id="top-2653">Stephanienstraße</lex> 28 eine amerikanische Bücherei mit Lesesaal als so genanntes „Education Service Center“ eingerichtet. In den folgenden Monaten kam noch eine zweite amerikanische Bücherei dazu.


Die kleinere der beiden Bibliotheken, die zur pädagogischen Arbeitsstelle gehörte, bezog Ende Januar 1949 Räume im Erdgeschoss der <lex id="top-1485">Karlstraße</lex> 11, dem ehemaligen <lex id="ins-0264">Bankhaus Veit L. Homburger</lex>. Sie umfasste über 5.000 Bücher und etwa 360 Zeitschriften. Den Grundstock bildete amerikanisch-pädagogische Literatur, daneben gab es aber auch deutsch- und französischsprachige Schriften.
Die kleinere der beiden Bibliotheken, die zur pädagogischen Arbeitsstelle gehörte, bezog Ende Januar 1949 Räume im Erdgeschoss der Karlstraße 11, dem ehemaligen <lex id="ins-0264">Bankhaus Veit L. Homburger</lex>. Sie umfasste über 5.000 Bücher und etwa 360 Zeitschriften. Den Grundstock bildete amerikanisch-pädagogische Literatur, daneben gab es aber auch deutsch- und französischsprachige Schriften.


Die „große Bücherei des Amerikahauses“, über deren Umfang keine genauen Angaben bekannt sind, wechselte im Februar 1949 von der Münze in das mehrgeschossige Eckhaus <lex id="top-1431">Kaiserstraße</lex> 144. Im Erdgeschoss befanden sich ein Zeitschriften- und ein Bücher-Lesesaal; im letzteren konnten sich die Besucher auch Bücher ausleihen.
Die „große Bücherei des Amerikahauses“, über deren Umfang keine genauen Angaben bekannt sind, wechselte im Februar 1949 von der Münze in das mehrgeschossige Eckhaus Kaiserstraße 144. Im Erdgeschoss befanden sich ein Zeitschriften- und ein Bücher-Lesesaal; im letzteren konnten sich die Besucher auch Bücher ausleihen.


Die Amerika-Häuser, von denen es 1953 in der Bundesrepublik Deutschland 36 gab, waren nach dem Ende des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieges</lex> von der US-Militärregierung als interne „Information Centers“ für ihr Personal gegründet worden. Mit ihrer offiziellen Aufnahme in das Re-Education bzw. Re-Orientation-Programm durch eine Besatzungsdirektive im Juli 1947 wurden die Häuser rasch zu zentralen Einrichtungen der US-Besatzungspolitik. Ziel war es, durch eine umfangreiche Bibliothek, ausländische aktuelle Zeitschriften und ein ergänzendes Weiterbildungsprogramm in Form von Vorträgen, musikalischen Darbietungen und Ausstellungen die Deutschen „mit dem Denken anderer Völker vertraut zu machen“ (Charles P. Gross), den Gedanken der Völkerverständigung und des Friedens zu fördern und ihnen die Grundprinzipien der Demokratie näherzubringen.
Die Amerika-Häuser, von denen es 1953 in der Bundesrepublik Deutschland 36 gab, waren nach dem Ende des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieges</lex> von der US-Militärregierung als interne „Information Centers“ für ihr Personal gegründet worden. Mit ihrer offiziellen Aufnahme in das Re-Education bzw. Re-Orientation-Programm durch eine Besatzungsdirektive im Juli 1947 wurden die Häuser rasch zu zentralen Einrichtungen der US-Besatzungspolitik. Ziel war es, durch eine umfangreiche Bibliothek, ausländische aktuelle Zeitschriften und ein ergänzendes Weiterbildungsprogramm in Form von Vorträgen, musikalischen Darbietungen und Ausstellungen die Deutschen „mit dem Denken anderer Völker vertraut zu machen“ (Charles P. Gross), den Gedanken der Völkerverständigung und des Friedens zu fördern und ihnen die Grundprinzipien der Demokratie näherzubringen.

Aktuelle Version vom 10. Februar 2021, 10:25 Uhr


„US-Information Center Karlsruhe – Amerika-Haus“ im Gebäude „Zum Moninger“, Kaiserstraße 144, um 1950, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVe 1039.
Rückseite eines Prospekts des Amerika-Hauses mit einer Außenansicht und einem Blick in die Bibliothek, 1950, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 477/77.

Amerika-Haus

Kaiserstraße 144 / Ecke Karlstraße

Das Amerika-Haus in den ehemaligen Gaststättenräumen „Zum Moninger“ wurde im Februar 1946 eröffnet und am 20. April des Jahres offiziell vom Direktor der US-Militärregierung für Württemberg-Baden Generalmajor Charles P. Gross, dem Leiter der Amerika-Häuser in Württemberg-Baden Mr. Michael Barjanski und Oberbürgermeister Friedrich Töpper eröffnet. Seit dem 27. August 1946 wurde im Gebäude der Staatlichen Münze in der Stephanienstraße 28 eine amerikanische Bücherei mit Lesesaal als so genanntes „Education Service Center“ eingerichtet. In den folgenden Monaten kam noch eine zweite amerikanische Bücherei dazu.

Die kleinere der beiden Bibliotheken, die zur pädagogischen Arbeitsstelle gehörte, bezog Ende Januar 1949 Räume im Erdgeschoss der Karlstraße 11, dem ehemaligen Bankhaus Veit L. Homburger. Sie umfasste über 5.000 Bücher und etwa 360 Zeitschriften. Den Grundstock bildete amerikanisch-pädagogische Literatur, daneben gab es aber auch deutsch- und französischsprachige Schriften.

Die „große Bücherei des Amerikahauses“, über deren Umfang keine genauen Angaben bekannt sind, wechselte im Februar 1949 von der Münze in das mehrgeschossige Eckhaus Kaiserstraße 144. Im Erdgeschoss befanden sich ein Zeitschriften- und ein Bücher-Lesesaal; im letzteren konnten sich die Besucher auch Bücher ausleihen.

Die Amerika-Häuser, von denen es 1953 in der Bundesrepublik Deutschland 36 gab, waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der US-Militärregierung als interne „Information Centers“ für ihr Personal gegründet worden. Mit ihrer offiziellen Aufnahme in das Re-Education bzw. Re-Orientation-Programm durch eine Besatzungsdirektive im Juli 1947 wurden die Häuser rasch zu zentralen Einrichtungen der US-Besatzungspolitik. Ziel war es, durch eine umfangreiche Bibliothek, ausländische aktuelle Zeitschriften und ein ergänzendes Weiterbildungsprogramm in Form von Vorträgen, musikalischen Darbietungen und Ausstellungen die Deutschen „mit dem Denken anderer Völker vertraut zu machen“ (Charles P. Gross), den Gedanken der Völkerverständigung und des Friedens zu fördern und ihnen die Grundprinzipien der Demokratie näherzubringen.

1953 wurde das „US-Information Center Karlsruhe – Amerika-Haus“ geschlossen. Die Bibliothek, die daraufhin als „Deutsch-Amerikanische Bibliothek“ von der Stadt als Leihgabe übernommen wurde, verblieb zunächst noch in den Räumen am heutigen Europaplatz, bevor sie dann 1955 in das Rathaus West verlegt und 1958 durch Schenkung seitens der Amerikaner in den Besitz der Stadt überging.

Katja Förster 2020

Quellen (Auswahl)

Zwei Büchereien zogen um. Education Service Center, in: Badische Neueste Nachrichten vom 25. Februar 1949; Stätte des Friedens und der Demokratie. General Charles P. Gross eröffnete das Karlsruher Amerika-Haus, in: Badische Neueste Nachrichten vom 21. April 1949.