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Hugo Slevogt


Hugo Slevogt

Architekt, * 28. Oktober 1857 Karlsruhe, † 16. Dezember 1926 Karlsruhe, ev., ∞ 1902 Marie Sofie Therese Volk, 2 Kinder.

Hugo Karl Heinrich Slevogt war der Sohn des Hoftheatermalers Adolf Slevogt. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe. Nach zweijähriger praktischer Tätigkeit beim erzbischöflichen Bauamt unter Adolf Williard ging Slevogt nach Paris, wo er sein Studium an der École des Beaux-Arts abschloss. Parallel dazu beteiligte er sich am Bau des Kaufhauses Le Bon Marché und am Gambetta-Denkmal bei Boileau sowie an praktischen Bauvorhaben in Karlsruhe. Nach vierjährigem Aufenthalt in Paris arbeitete Slevogt kurze Zeit bei Franz von Hoven in Frankfurt am Main, bevor er sich als selbstständiger Architekt in Karlsruhe niederließ.

In Karlsruhe und in der Region zeichnete Slevogt ab 1885 für zahlreiche Bauten verschiedener Art wie Kirchen, Schulhäuser, Rathäuser und Wohngebäude verantwortlich. 1887-1897 baute er mit Theodor Kempermann 32 Mietshäuser, 1898 ein Einfamilienhaus in der Grötzinger Str. 33 in Durlach sowie 1892/93 die Kirche in Busenbach. Zugeordnet werden können ihm zwischen 1896 und 1905 erbaute 21 Mietshäuser, die meist in der Karlsruher Südweststadt liegen. Außerdem übernahm Slevogt die Innengestaltung des 1887 eröffneten Café Bauer in der Lammstraße.

Wohngebäude, die nach Plänen Slevogts entstanden, sind beispielsweise die Häuser Südendstraße 7 (1885), Hirschstraße 92 (1888, mit Kempermann), Gartenstraße 54-56 (1896), Karlstraße 89 (1897, mit Kempermann), Bahnhofstraße 14 (1898), Hirschstraße 97 (1901), Hirschstraße 113 (1903) sowie die Villa für Emma von Lindenau in der Hirschstraße 103 (1898), die 1919 zum Säuglingskrankenheim umgebaut wurde und seit 1990 als Studentenwohnheim genutzt wird.

Weitere Bauwerke Slevogts sind das 1905 fertig gestellte Bulacher Rathaus in der Grünwinkler Straße 10, in dem später die Volksschule Bulach untergebracht war, sowie die Schillerschule in Ettlingen und das Rathaus in Weingarten. Slevogt gilt als einer der charakteristischsten Vertreter der Architektur der Gründerzeit und des Jugendstils in Karlsruhe.

René Gilbert 2016

Literatur

N.N.: Hugo Slevogt †, in: Die Baugilde, 9 (6/1927) S. 330; Monika Bachmayer/Robert Dreikluft: Jugendstil in Karlsruhe – Formen, Vielfalt, Fantasien, Karlsruhe 2002, S. 164.