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Karl Hoechstetter


Karl Hoechstetter, 1922, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/60a.

Karl Hoechstetter

Postbeamter, Stadtrat, * 8. Juni 1867 Eberbach, † 23. August 1947 Karlsruhe, ev., ∞ 1901 Hedwig Wittmer (1880-1962), 1 Sohn, 1 Tochter.

Karl Hoechstetter war das einzige Kind des Pfarrers und späteren Dekans und Kirchenrats Wilhelm Carl Hoechstetter und seiner Frau Marie. Er machte Karriere bei der Kaiserlichen Reichspost und wurde im Juni 1901 vom Postinspektor in Eberbach zum Oberpostinspektor bei der Oberpostdirektion in Karlsruhe und im Mai 1905 zum Telegrapheninspektor beim Telegraphenamt in Freiburg befördert. Nach seiner Zeit als Obertelegrapheninspektor in Metz kam er im Januar 1914 als Telegraphendirektor beim Telegraphenamt nach Karlsruhe. Ab dem 1. November 1925 war er Oberpostdirektor in Halle a. d. Saale und bekleidete dieses Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1932. Karl und Hedwig Hoechstetter zogen dann zuerst nach Pforzheim (gelistet im dortigen Adressbuch von 1935), seit 1938 wohnten sie wieder in Karlsruhe (Sophienstraße 120).

1919 war Hoechstetter einer der Gründer der Ortsgruppe Karlsruhe der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) und ihr erster Vorsitzender bis 1921, als er von Karl Schmidt abgelöst wurde. Bei den Kommunalwahlen im November 1922 wurde er in den Bürgerausschuss als Stadtverordneter für die DNVP und Anfang Dezember zum Stadtrat gewählt. Im März 1925 sorgte er für einen Skandal im Stadtrat, als er zusammen mit seinen DNVP-Stadtratskollegen Heinrich von der Heydt und Hans Reiff und dem kommunistischen Stadtrat Karl Bauer der Trauerkundgebung für den verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert fern blieb.

Aufgrund seiner Versetzung nach Halle im November 1925 gab er sein Stadtratsmandat ab. Wegen eines bestehenden Abkommens wurde ein Mitglied der Deutschen Volkspartei – Oberpostrat Kaspar Löffler – sein Nachfolger.

Alfred Becher 2020

Quellen

Badische Presse, Nr. 152, 1. April 1914, Nr. 540, 21. November 1925 StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2020); Karlsruher Tagblatt, Nr. 193, 14. Juli 1901, Nr. 132, 13. Mai 1905, Nr. 540, 20. November 1925 StadtAK 8/Ze 2 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411037 (Zugriff am 19. Januar 2021); Karlsruher Zeitung, Nr. 225, 18. August 1907 StadtAK 8/Ze 17 https://digital.blb-karlsruhe.de/6357904 (Zugriff am 19. Januar 2021); Der Volksfreund, Nr. 53, 4. März 1925 StadtAK 8/Ze 16 https://digital.blb-karlsruhe.de/6357964 (Zugriff am 19. Januar 2021).

Literatur

Viktor Fichtenau: "Bei der nationalen Revolution nach Kräften mitarbeiten": Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) in Karlsruhe, in: Ernst Otto Bräunche/Frank Engehausen/Jürgen Schuhladen-Krämer (Hrsg.): Aufbrüche und Krisen. Karlsruhe 1918-1933, Karlsruhe 2020, S. 141-161 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 35).