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Kaspar Löffler


Kaspar Löffler, 1925, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/67a.

Kaspar Löffler

Postbeamter, Stadtrat, * 5. Januar 1870 Kreenheinstetten, † 13. Oktober 1957, ev., ∞ 1902 Helene Kuhlmey, 1 Tochter, 1 Sohn.

Nach seinem Umzug nach Karlsruhe im Jahr 1902 wurde Kaspar Löffler 1903 Oberpostpraktikant bei der Oberpostdirektion Karlsruhe. Im Dezember 1904 erfolgte die Beförderung vom Oberpostpraktikant zum Oberpostsekretär und Versetzung zum Postamt in Villingen. Zum 1. Januar 1909 kehrte er nach Karlsruhe mit der Ernennung zum Postinspektor beim Karlsruher Postamt 2 zurück. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm er das Bahnpostamt Karlsruhe und leitete die große Feldpostsammelstelle. Im Oktober 1915 wurde er nach Warschau versetzt, um den Feldpostdienst nach Osten und den Heimatpostdienst des Heeres zu organisieren.

Nach Ende des Krieges war er als Kraftpostdirektor zuständig für den Ausbau der Buslinien der Post in Baden, Schwarzwald und Odenwald. Er machte weiter Karriere bei der Oberpostdirektion und war dort als Oberpostrat bis zu seiner Pensionierung 1934 beschäftigt. 1945 zogen er und seine Frau nach Radolfzell um und kehrten 1950 nach Karlsruhe zurück.

Löffler wurde am 5. Dezember 1925 Stadtrat für die Deutsche Volkspartei (DVP) als Nachfolger von Karl Hoechstetter von der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), der aus beruflichen Gründen nach Halle verzog. Nach der Wahl von 1926 konnte er seine Tätigkeit als Stadtrat fortsetzen. Im November 1930 wurde er zum Stadtverordneten gewählt, verlor aber sein Stadtratsmandat. Im Februar 1932 verließ er die DVP und musste deswegen sein Stadtverordnetenmandat abgeben. Nachfolger wurde der Bildhauer Hugo Kromer (DVP).

Als Stadtrat bemühte er sich besonders um ein gutes Einvernehmen zwischen Beamtentum und Bürgerschaft. Die DVP sah er aber nicht als Beamtenpartei, sondern als eine Partei des Mittelstandes. Jahrelang war er Vorsitzender des Ortsbeamtenausschusses und des Postsportvereins. Zwischenzeitlich war er auch Vorsitzender der DVP Karlsruhe. Von einer weiteren politischen Tätigkeit Löfflers ist nichts bekannt.

Alfred Becher 2020

Quellen

Badische Presse, Nr. 597, 23. Dezember 1908, Nr. 306, 6. Juli 1914, Nr. 540, 21. November 1925, Nr. 85, 20. Februar 1932 StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2021); Badischer Beobachter, Nr. 467, 8. Oktober 1915 StadtAK 8/Ze 5 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/6340802 (Zugriff am 19. Januar 2021); Karlsruher Tagblatt, Nr. 567, 6. Dezember 1925, Nr. 92, 24. Februar 1926, Nr. 5, 5. Januar 1930 StadtAK 8/Ze 2 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411037 (Zugriff am 19. Januar 2021); Sterbeurkunde StadtAK 2489/1957.

Werk

Geschichte des Verkehrs in Baden von der Römerzeit bis 1872, Heidelberg 1912.