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Karl Wilhelm Gabler


Karl Wilhelm Gabler

Kaufmann, Stadtrat, * 21. August 1868 Bönnigheim/Lkr. Ludwigsburg, † 8. Oktober 1938 Karlsruhe, ev., ∞ 1893 Regina Pfeiffer (1867-1931), 1 Tochter, 2 Söhne.

Über die Schul- und Berufsausbildung von Karl Wilhelm Gabler, Sohn eines Flaschners (Klempners), ist nichts bekannt. Er zog aus dem Schwäbischen nach Elsass-Lothringen, gründete dort eine Familie und arbeitete vermutlich als Kaufmann, bevor er von 1902 bis 1914 zwölf Jahre Dienstzeit in Straßburg beim ehemaligen 8. württembergischen Infanterieregiment 126 „Großherzog Friedrich von Baden“ ableistete. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er seine Wahlheimat Lothringen verlassen, verlegte seine Firma nach Durlach und meldete sich freiwillig als 46jähriger als Soldat an die Front.

Zusammen mit seiner Frau Regina ließ er zum 1. Januar 1921 die Firma Gabler & Komp. Durlach beim Amtsgericht eintragen, mit der er im Handel mit Lebensmitteln tätig war – „Großhandlung und Spezereiwaren“ – mit zeitweise mehreren Filialen in Durlach und Aue. Über Jahre hinweg gab es viele Werbeanzeigen in verschiedenen Zeitungen über das Angebot der Firma.

Als sich 1923 die Ortsgruppe Durlach der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) gründete, war er bald Mitglied und führte sie später auch zeitweise an. Im Dezember 1930 wurde er zum Stadtrat in Durlach für die NSDAP gewählt. Im Oktober 1935 ernannte ihn Bürgermeister Dr. Lingens zum Zweiten (ehrenamtlichen) Beigeordneten im Ratsherrengremium von Durlach. Dieses Amt erlosch 1938 nach der Eingemeindung von Durlach nach Karlsruhe.

Gabler war jahrzehntelang Mitglied der Schützengesellschaft Karlsruhe-Durlach, der Ortsgruppe Karlsruhe des Bundes der Elsass-Lothringer im Reich und der Landsmannschaft Schwaben.

Alfred Becher 2020

Quellen

Badische Presse, Nr. 281 vom 12. Oktober 1938 StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2021); Durlacher Tageblatt, Nr. 282 vom 3. Dezember 1930, Nr. 285 vom 15. Oktober 1935, Nr. 237 vom 10. Oktober 1938, Nr. 239 vom 12. Oktober 1938 StadtAK 8/Ze 52).

Literatur

Susanne Asche: Die Bürgerstadt, in: Susanne Asche und Olivia Hochstrasser: Durlach. Staufergründung, Fürstenresidenz, Bürgerstadt, Karlsruhe 1996, S. 147-444, S. 397-430 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 17), Buch zum Download (PDF) (Zugriff am 19. Oktober 2022).