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Braunsche Universitätsbuchhandlung


Ansicht des Gebäudes der G. Braun Druckerei und Buchhandlung in der Karl-Friedrich-Straße 14, um 1955, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVf 3.

Braunsche Universitätsbuchhandlung

Am 7. Oktober 1813 erhielt der frühere Lehrer Gottlieb Braun (1783-1835) aus Böblingen die Erlaubnis, seine Heidelberger Buchhandlung nach Karlsruhe zu verlegen. In der Anfangszeit konzentrierte sich Braun mit seinem Buchsortiment besonders auf die Repräsentation Badens und seiner Hauptstadt. So gab er 1815 das Buch Statistisches Gemälde der Residenzstadt Karlsruhe und ihrer Umgebungen von Theodor Hartleben, 1816 die Alemannischen Gedichte von Johann Peter Hebel und 1817 die Badische Geschichte von Aloys Schreiber heraus.

Dieses Vorgehen zahlte sich wenig später aus, als Braun, der bis dahin nur als Buchhändler und Verleger zugelassen war, 1820 durch Großherzog Ludwig die Genehmigung bekam, nun auch selbst Bücher zu drucken. Ab 1824 durfte Braun zudem fremde Druckaufträge annehmen und war damit den örtlichen Buchdruckereien gleichgestellt. Außerdem verlieh ihm Großherzog Ludwig durch ein Reskript vom 21. November 1828 die Eigenschaft des Karlsruher Hofbuchdruckers und Hofbuchhändlers. In diese privilegierte Stellung gelangt, verlegte Braun im selben Jahr seine Druckerei und Buchhandlung in die Karl-Friedrich-Straße 14.

Im Jahr 1900 erfolgte die Trennung von Verlag und Buchhandlung, die den Namen Braunsche Hofbuchhandlung erhielt. 1934 übernahm Adolf Kellner die mittlerweile in der Kaiserstraße 58 befindliche Buchhandlung, die nun Braunsche Hofbuchhandlung und Antiquariat hieß. Nach der Zerstörung des Hauses im Zweiten Weltkrieg baute Kellner mit einem Bestand von noch etwa 400 Büchern in einem Notquartier in der Herrenstraße 22 das Geschäft wieder auf. 1949 folgte der Umzug in das erste sechsstöckige Gebäude der Stadt in der Kaiserstraße 120. 1965 eröffnete Kellner die an der Universität gelegene Filiale, die Kellner + Moessner Universitätsbuchhandlung GmbH in der Kaiserstraße 18 (heute Buchhandlung am Kronenplatz).

Nach dem Rückzug Kellners im selben Jahr übernahm dessen Sohn Thomas die Geschäftsleitung und vergrößerte das Filialnetz. Infolge der 2006 angemeldeten Insolvenz der Braunschen Universitätsbuchhandlung wurden die Filialen in der Kaiserstraße 120 (Stammhaus) und das Antiquariat in der Waldstraße 17 geschlossen. Die übrigen Filialen in der Rheinstraße 32 und in der Diakonissenstraße 29a sowie diejenige in Ettlingen (Schillingsgasse 3) wurden bereits 2005 an die BIB GmbH verkauft.

René Gilbert 2014

Quelle

GLA 357/3050.

Literatur

Georg Richter: 150 Jahre G. Braun 1813-1963. Festschrift des Hauses G. Braun (vormals G.-Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag) GmbH Karlsruhe, Karlsruhe 1963.