Volksbank Durlach
Die Volksbank Durlach wurde 1877 auf Initiative von Gaswerkdirektor Leopold Straub gegründet. Es war eine Bank für den Mittelstand, der die Idee der Kreditgenossenschaften zugrunde lag. Offen war sie allerdings für alle Schichten, so befanden sich auch Fabrikarbeiter und Handwerker unter den Mitgliedern. Vorstand und Aufsichtsrat bestanden aus bekannten Durlacher Familien, die Führung der Bank wurde nebenamtlich durch einen Kassier betrieben, in dessen Haus sich das Kontor befand. 1908 erfolgte der Bau eines eigenen Gebäudes Ecke Badener- und Karl-Weysser-Straße (zuvor Sophienstraße). 1911 vergab die Volksbank einen Kredit an den Verschönerungsverein zur Finanzierung einer Fahrstraße über den Turmberg, 1935 wurde die Stadt Durlach Mitglied der Volksbank, mit der sie vorher nur Geschäftsbeziehungen unterhielt.
Von den 1950er- bis in die 1970er-Jahre richtete die Volksbank Zweig- bzw. Zahlstellen in Aue, Berghausen, Stupferich, Grünwettersbach, Grötzingen, Wolfartsweier, Bergwald, Wöschbach, Hohenwettersbach, Palmbach sowie in der Richt-Wohnanlage ein. Dazu gehörte auch eine Stadtzweigstelle in der Pfinztalstraße. 1961 wurde ein Neubau an die Hauptstelle angebaut, 1975 kam die Raiffeisenbank Turmberg eG mit Sitz in Grötzingen zur Volksbank, die 1991 einen Neubau an der Pfinzstraße erhielt. 2008 fusionierte die Volksbank Durlach mit der Volksbank Karlsruhe und trägt seitdem den Namen "Volksbank Durlach - Filialdirektion der Volksbank Karlsruhe eG". Anstelle des nicht mehr benötigten Hauptsitzes ist nach dessen Abriss 2017 der Bau von Wohnungen vorgesehen.
Anke Mührenberg 2017
Quelle
Ernst Schneider/Horst Fischer: Jubiläumsschrift aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Volksbank Durlach, 1977.