Menü
Suche

Karnevalsgesellschaft Ost


Prunksitzung der KGO im Studentenhaus im Februar 1968 mit Verleihung des Pfannenstielordens an Landtagspräsident Dr. Franz Gurk, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A15/92/7/36.

Karnevalsgesellschaft Ost

1925 gaben Karl Reis, Gustaf Maasch und Otto Lohner den Anstoß zur Gründung eines Dreier Rates im Karlsruher Männergesangverein Sängerlust. 1934 wurde aus dem Dreierrat ein Siebenerrat und 1937 folgte die Gründung der Karnevals-Gesellschaft Ost (KGO), was in einer großen Prunksitzung im ausverkauften Burghof geschah. Dies war einer der letzten Höhepunkte im Vereinsleben der Gesellschaft vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. 1947 veranstalteten die alten Karnevalisten der Vorkriegszeit die erste Sitzung in der Nachkriegszeit und die KGO beteiligte sich seit 1951 an den Fastnachtsumzügen sowie an der Gründung des Festausschusses Karlsruher Fastnacht 1952. 1955 wurde der Pfannenstielorden erstmals verliehen, der bis heute für verdiente Karnevalisten eine besondere Auszeichnung darstellt und an die Anfänge der durch den Narrenverein von Pfannenstielhausen ins Leben gerufenen Karlsruher Fastnacht erinnern soll.

Der erste Büttenredner der KGO war gleichzeitig deren erster Präsident. Gustaf Maasch trat in der Gestalt eines armen, von Wanzen geplagten, aber liebenswerten Daniel Knochenberger auf. In den 1960er-Jahren folgten ihm andere Büttenredner der KGO und wurden Stars in den Sitzungen.

Als Symbolfigur der KGO kam seit den 1950er-Jahren der Till auf den Plan, der die Gesellschaft über mehrere Jahrzehnte hinweg über Karlsruhe hinaus bekannt gemacht hat und Anfang der 1980er-Jahre vom damaligen Vizepräsidenten Rolf Hennrich verkörpert wurde. Dabei wurde in seinen Büttenreden alles glossiert, was in der Stadt, insbesondere im Stadtrat, geschehen war. An die Stelle des Till trat im Jahre 1984 die Oststadtschlapp in der Person von Marilyn Kalesse, die bis heute der KGO erhalten ist. Zu den Höhepunkten der Sitzungen in den Jahren 1955 bis 1975 gehörten die Drei Hobby´s. Mit ihren Gesangsparodien zogen sie immer wieder das KGO-Publikum in ihren Bann. 1967 gründete Erich Eichsteller die Oststadt-Singers. Durch ihren Erfolgsschlager Karlsruh hat e´ Bohnestang wurden sie sehr populär, besonders zur Zeit der Bundesgartenschau.

1971 wurde Hardi Vogel, der mit einem besonderen Humor begabt war, Mitglied der KGO und trat auch als Büttenredner hervor, später wurde er Präsident der Gesellschaft und danach langjähriger Sitzungs- und Ehrenpräsident, der bis in die jüngste Zeit stets souverän durch das Programm der KGO führte. Seit über 20 Jahren ergänzen die Dodderdabber, eine Guggemusikgruppe nach Schweizer Vorbild, die Karlsruher Fastnacht um eine nicht zu überhörende Attraktion.

Peter Pretsch 2022

Quellen

Homepage http://kgo-karlsruhe.de/, http://www.dodderdabber.de/ (Zugriff 23. April 2022).

Literatur

Werner Hill: Fasnacht. Ein Narrenspiel in badisch-pfälzischen Landen, Speyer 1998.