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Verkehrsmuseum Karlsruhe


Eröffnung des Verkehrsmuseums durch Bürgermeister Walther Wäldele (rechts), 1969, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Bildstelle I 1975/2.
Oldtimer-Ausstellung im Verkehrsmuseum, 1969, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A18/134/3/11.

Verkehrsmuseum Karlsruhe

Das Verkehrsmuseum Karlsruhe in der Südstadt bietet einen Überblick über rund 200 Jahre Verkehrsgeschichte. Ein erstes Verkehrsmuseum wurde 1924 auf dem Campus der Technischen Hochschule (TH) im ehemaligen Zeughaus auf Initiative Otto Ammanns, dem damaligen Direktor für Eisenbahn- und Straßenbau an der TH, eröffnet. Ammann beabsichtigte damit in erster Linie, den Studierenden neben der theoretischen auch eine praktische Ausbildung zu ermöglichen. Nachdem das Gebäude mitsamt den meisten Exponaten - die Modelleisenbahnen waren ausgelagert worden - im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, erfolgte 1955 unter der Leitung von Ammanns Nachfolger Friedrich Raab der Wiederaufbau des Zeughauses als Sitz des Verkehrstechnischen Instituts. Raab gelang es in den folgenden Jahren, ein Eisenbahnmuseum in seinem Institut aufzubauen.

Konkrete Schritte hinsichtlich der Errichtung eines für die Allgemeinheit zugänglichen Verkehrsmuseums in Karlsruhe wurden 1965 mit der Gründung der Förderungsgemeinschaft Carl-Benz-Verkehrsmuseum e. V. unternommen. 1966 kam es in der an der Ecke Adler-/Zähringerstraße gelegenen Adlergarage zur ersten Ausstellung historischer Fahrzeuge. Die Exponate stammten aus der Privatsammlung der Brüder Emil und Bernhard Reichert, die über Jahre einen umfangreichen Bestand an Fahrzeugen zusammengetragen hatten.

Nachdem Pläne, die Markthalle an der Kriegsstraße oder das Schloss Gottesaue als dauerhaften Standort für ein Verkehrsmuseum zu nutzen, nicht verwirklicht wurden, bot die Karlsruher Stadtverwaltung dem Verkehrsmuseum im Frühjahr 1969 das frei gewordene Gebäude in der Werderstraße 63 mietfrei an. Am 25. November 1969, dem 125. Geburtstag von Carl Benz, wurde das Verkehrsmuseum Karlsruhe offiziell eröffnet. Heute präsentiert es Autos mit einem Schwerpunkt Kleinwagen aus der Wirtschaftswunderzeit, Fahrräder und Motorräder sowie Modellbau (unter anderem eine 80 Quadratmeter große Modelleisenbahnanlage sowie Lokmodelle). Seit 1971 befindet sich das Museum in der Trägerschaft der Deutschen Verkehrswacht im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. 1983/84 kam es zu einem Umbau des Museums, wobei das Keller- und das als Werkstatt genutzte zweite Obergeschoss als Ausstellungsflächen hergerichtet wurden.

Bei seiner Wiedereröffnung am 14. Juli 1984 bot das neu konzipierte Museum eine erweiterte Ausstellungsfläche von 1.200 Quadratmetern. Seit 2005 beteiligt sich das Verkehrsmuseum an der Karlsruher Museumsnacht (KAMUNA). 2009 arbeiteten 25 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Museum.

René Gilbert 2014

Literatur

Verkehrsmuseum Karlsruhe (Hrsg.): 40 Jahre Vorschau auf das Verkehrsmuseum Karlsruhe 1969-2009, Karlsruhe 2009.