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St. Thomas in Grünwettersbach


Kirche St. Thomas, 1957, Foto: Willi Berger, Stadtarchiv Karlsruhe 7/PS Berger 506.
Luftbildaufnahme von St. Thomas, 1972, Foto: Willi Berger, Stadtarchiv Karlsruhe 7/PS Berger 258.
Einholung der Glocken von St. Thomas, 1962, Foto: Willi Berger, Stadtarchiv Karlsruhe 7/PS Berger 515.

St. Thomas in Grünwettersbach

Die Ursprünge der katholischen Kirche bzw. Gemeinde St. Thomas in Grünwettersbach liegen im Dunklen. Erstmals erwähnt wurde die Kirche 1278, die damals gleichzeitig die Mutterkirche für die umliegenden Dörfer, darunter Stupferich, Busenbach und Hohenwettersbach war. Durch die Reformation und die damit einhergehende Aufhebung des Klosters Herrenalb kam Grünwettersbach 1534 zum Herzogtum Württemberg, dessen Landesherr Ulrich das neue Bekenntnis einführte, sodass Grünwettersbach bis Ende des 19. Jahrhunderts rein evangelisch blieb. Ab 1895 gehörte die aus drei Familien bzw. etwa 20 Personen bestehende winzige katholische Gemeinde zur Pfarrei Busenbach, ab 1937 zu Durlach. Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Deutschland kamen, stieg die Zahl der Katholiken in Grünwettersbach im Jahr 1946 auf knapp 700. Diese feierten in der Folgezeit ihre Messe in der evangelischen Kirche Grünwettersbach. Ab 1949 gehörte die katholische Gemeinde zur Expositur Hohenwettersbach, die 1954 zur Kuratie erhoben wurde.

Die weiter steigende Zahl von Gemeindemitgliedern in Grünwettersbach führte Mitte der 1950er-Jahre zum Entschluss, ein eigenes Gotteshaus für die katholische Gemeinde zu bauen. Der Entwurf von Kirche, Campanile und Pfarrhaus stammt von Rainer Disse, das Kruzifix hinter dem Altar von Heinz Barth, der Grundstein, die Kommunionbank, das Kieselsteinmosaik vor dem Altar und die Glasfenster von Emil Wachter. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit fand am 1. Mai 1958 die Weihe der neuen Kirche nach dem Apostel Thomas statt. 1958 erhielt die Gemeinde den Status einer Kuratie, der die St. Konrad-Gemeinde Hohenwettersbach angegliedert wurde. 1962 folgte die Glockenweihe. 2011/12 fanden umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten an St. Thomas statt, bei denen unter anderem die Zelebrationsinsel entfernt, der Altar verkleinert und hinter dem Altarkreuz eine von der Heidelberger Künstlerin Christiane Grimm gestaltete Glasplatte montiert wurden.

Seit 2015 gehört St. Thomas mit St. Peter und Paul (Durlach), den Pfarreien St. Johannes Baptista (Aue) und Heilig-Kreuz (Grötzingen), St. Cyriakus (Stupferich) und St. Margaretha (Wolfartsweier) zur Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer.

René Gilbert 2019

Literatur

Wilhelm Sprengel/Heinz-Theo Krahl: Wettersbacher Heimatbuch, Karlsruhe 1974, S. 197-200; Thomas Würtz (Red.): Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. 25jähriges Kirchweihjubiläum der Pfarrei St. Thomas Grünwettersbach 1. Mai 1983, Karlsruhe 1983; Jürgen Krüger: Kirchen in Karlsruhe und die Synagoge, hrsg. von Günter Frank u. a., Ubstadt-Weiher 2015, S. 246 f.; Katja Förster: Wettersbach, Grünwettersbach und Palmbach von den Anfängen bis zur Gegenwart, Karlsruhe 2019, S. 200-202 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 34); Homepage der Kirche St. Thomas: http://www.kath-durlach-bergdoerfer.de/ueber-uns/unsere-kirchen/st-thomas-gruenwettersbach/die-kirche-st-thomas/ (Zugriff am 14. Juli 2019).