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Trinitatiskirche


Weihe der neuen Trinitatis-Kirche in Durlach-Aue am 20. September 1964, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A11/159/2/24.

Trinitatiskirche

Die Trinitatiskirche ist eine Kirche im Durlacher Ortsteil Aue. Sie gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis Aue und liegt in der Brühlstraße 37. Die Geschichte der Kirche reicht zurück bis in das Jahr 1922. Da die Protestanten von Aue bereits vor dem Ersten Weltkrieg nicht mehr zum Gottesdienst nach Durlach gehen wollten, kauften sie in jenem Jahr das Gasthaus Zum Sternen in der Westmarkstraße 44 und bauten es zu einem Pfarrhaus mit Betsaal um. Nach Ansicht der Gemeindemitglieder entsprach der Bau jedoch keiner vollwertigen Kirche. Die Inflationszeit und der Zweite Weltkrieg verhinderten freilich die Errichtung eines repräsentativen Kirchengebäudes. Erst 1954 konnten Gemeindepfarrer Erwin Schulz und Friedrich Remspecher, ein in Aue geborener Architekt aus Freudenstadt, das Grundstück in der Brühlstraße kaufen. Nach einigen Verzögerungen erfolgten 1962 die Grundsteinlegung und am 20. September 1964 die Weihe der Kirche. 1967 erhielt das Gotteshaus eine neue Orgel.

Das kubusartige Gebäude hat ein niedriges Dach und besteht aus Ziegelmauerwerk. Eine Besonderheit stellen der geräumige Vorplatz und der freistehende Glockenturm (Campanile) an der Straßengabelung dar. Die Kirchendecke ist zeltartig geformt und mit Holzriemen verkleidet. Im Innenraum wird sie von schlanken Stützen getragen. Unterhalb der Decke verläuft ein schmales Lichtband ringsum. Breite Glasflächen, die sich über die gesamte Höhe des Raumes im vorderen linken Bereich erstrecken, ermöglichen durch den Lichteinfall eine natürliche Erhellung des Chorbereichs mit Altar. Die Glasfenster, in denen die Farben Rot, Weiß und Blau dominieren, wurden von dem Maler Klaus Arnold gestaltet. Dabei weist jedes rechteckige Kirchenfenster ein rotes Dreieck auf und nimmt damit Bezug auf den Namen der Kirche. Die Altarwand besteht aus roten Lochziegeln, wobei die Kreuzform ausgespart ist. Farbiges Glas markiert die Kreuzenden und zeigt bei einer nur schemenhaften Andeutung des Leibes Christi die Dornenkrone.

Im Eingangsbereich der Trinitatiskirche erinnert das alte Kreuz vom Giebel des Gasthauses Zum Sternen an den provisorischen Bau in der Westmarkstraße. Alljährlich gestaltet der Künstler Alexander Ringwald die Altarwand mit einem Acrylbild, das die Jahreslosung der Gemeinde in Wort und Bild wiedergibt.

René Gilbert 2017

Quelle

StadtAK 8/ZGS 86.

Literatur

Jürgen Krüger: Kirchen in Karlsruhe und die Synagoge, hrsg. von Günter Frank u. a., Ubstadt-Weiher 2015, S. 221 f.; https://trinitatis-gemeinde-aue.de/ (Zugriff am 8. Dezember 2020).