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Bürgergemeinschaft Nordweststadt


Sommerfest der Bürgergemeinschaft Nordweststadt, 1967, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A14/149/7/13.
Protestaktion der Bürgergemeinschaft gegen eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs auf dem alten Flugplatz, 1975, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A30/164/1/18.

Bürgergemeinschaft Nordweststadt

Die Bürgergemeinschaft Nordweststadt ist die Interessenvertretung der Bewohnerinnen und Bewohner des Karlsruher Stadtteils Nordweststadt. Ihr Zweck besteht laut Satzung in der Förderung der Heimatpflege und des Heimatgedankens, der Jugend-, Familien- und Altenpflege sowie des Umwelt- und Landschaftsschutzes.

Obwohl das Gebiet der heutigen Nordweststadt erst 1972 diesen Namen erhalten hat und erst seit 1975 offiziell ein eigenständiger Karlsruher Stadtteil ist, wurde die Bürgergemeinschaft als Interessengemeinschaft Nordwest bereits am 2. Oktober 1959 in der Gaststätte Kropsburg von 15 Personen gegründet. Hintergrund dieser Maßnahme war, dass die sieben ursprünglich zu Mühlburg, Knielingen und Neureut gehörenden Gründungssiedlungen der Nordweststadt Eigenhandbausiedlung, Weingärtensiedlung, Rennbuckelsiedlung, Binsenschlauchsiedlung, Siemenssiedlung, Flugplatzsiedlung und Lange Richtstatt einen Interessenverband für den Zusammenschluss ihrer Siedlungen zu einem Stadtteil anstrebten. Heute repräsentiert die Bürgergemeinschaft das gesamte Gebiet des Stadtteils Nordweststadt.

In den ersten Jahren ihres Bestehens wirkte die Bürgergemeinschaft bei einer Reihe von Verbesserungen für den Stadtteil mit, darunter der Bau der Rennbuckel-Grundschule (1965) und des Humboldt-Gymnasiums (1969), die Verleihung des Marktrechts bzw. die Etablierung des Wochenmarkts auf dem Walther-Rathenau-Platz (1974), die Anlage von Sport- und Spielplätzen sowie die Erschließung des Stadtteils durch Radwege, eine Buslinie sowie eine Straßenbahnverbindung, die Nordbahn (1975).

In den 1980er- und 1990er-Jahren sind insbesondere die von der Bürgergemeinschaft geforderte Anlage des ersten und zweiten Abschnitts des Friedhofs Nordweststadt (1985, 1995) sowie die sukzessive Verbesserung der Schulraumsituation durch die Verlegung der Hardt-Realschule von Mühlburg in die Nordweststadt (1982) und die Erweiterung der Rennbuckel-Realschule (1996) hervorzuheben. Die Diskussion in den 2000er-Jahren drehte sich bei der Bürgergemeinschaft vor allem um den schließlich 2007 bis 2009 durchgeführten vierspurigen Ausbau der B 36, für den sich der Verein seit mehreren Jahren stark eingesetzt hatte. Außerdem konnten 2008 der Bouleplatz in der Hertzstraße und das Pflegeheim Haus Karlsruher Weg eröffnet werden.

Nach den von der Bürgergemeinschaft 1999 bis 2007 organisierten Straßenfesten veranstaltet der Verein seit 2013 das alle zwei Jahre stattfindende Stadtteilfest „Kultur Nordwest“ mit einem umfangreichen Bühnenprogramm verschiedener Musikrichtungen. Die erste Ausgabe des Mitteilungsblatts der Bürgergemeinschaft “Die Nordweststadt“ erschien im Dezember 1960. Das Informationsorgan erscheint sechsmal im Jahr und wird unentgeltlich an alle Haushalte im Stadtteil verteilt. Erste Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Nordweststadt waren Karl Ott (1960-1994), Herbert Alshut (1994-1998), Gunther Spathelf (1998-2008), Andreas Erlecke (2008-2011) und Raphael Fechler (2011-2018). Seit 2018 hat Konrad Ringle dieses Amt inne.

René Gilbert 2019

Quelle

Homepage des Bürgervereins Nordweststadt, https://www.ka-nordweststadt.de/ (Zugriff am 5. Mai 2019).

Literatur

Bürgergemeinschaft Nordweststadt e. V. (Hrsg.): 50 Jahre Bürgergemeinschaft Nordweststadt, in: Die Nordweststadt 5 (2009), S. 13-39; Edeltraud Götze (Red.): Die Karlsruher Nordweststadt. Geschichte und Geschichten eines Stadtteils, hrsg. von der Bürgergemeinschaft Nordweststadt e. V., Karlsruhe 2015, S. 101-104.