Karnevalsgesellschaft West Die Krautköpfler
Die Karnevalsgesellschaft West wurde 1947 durch karnevalsbegeisterte Weststadt-Bürger gegründet. Erste Präsidentin war die Festwirtin Maria Anselm, genannt Wild-West-Mary, die auch die Festgäste des Lindenblütenfestes auf dem Gutenbergplatz bewirtete. Seit 1949 fanden die ersten Damen- und Fremdensitzungen der KGW im heute noch bestehenden Heim des Keglervereins, dem früheren Promenadenhaus, Kaiserallee 13, statt. Der Saal war häufig überfüllt, der Eintritt preiswert und die Veranstaltungen endeten meist erst 5 Uhr morgens. 1961 wurde der Krautkopf auf dem Brunnen auf dem Gutenbergplatz Wahrzeichen der Gesellschaft und der Verein bekam den Beinamen Die Krautköpfler.
Die KGW gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Festausschusses Karlsruher Fastnacht und wurde alsbald Mitglied der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine, im Bund Deutscher Karnevalsvereine und kooperatives Mitglied des Bürgervereins Weststadt. 1964 wurde eine Satzung erstellt und die ersten Orden wurden verliehen. Es gab einen Frauenorden und alle Mitglieder bekamen Mitgliedsausweise. Danach fanden Ordensbälle und Prunksitzungen häufig im Kühlen Krug statt.
Die Gesellschaft gewann an Ansehen und verlieh ihren Presse-Enteneiorden und den Krautkopf-Olympiaorden an verdiente Persönlichkeiten der Medien und des Sports sowie ihren Freundschaftsorden an aktive Karnevalisten und Personen des öffentlichen Lebens. 1963 bekam die KGW eine Tanzgarde. Im Laufe der Zeit kamen Tanzmariechen, Tanzpaare und Kinder- und Jugendgarden hinzu. Die Krautkopfgarde und die Fidelitasgarde bestehen noch heute bzw. wurden neu aufgestellt. Aus ihren Reihen wurden Gardemädchen auch häufig beim Lindenblütenfest zu Königinnen und Prinzessinnen gewählt. Mit rund 250 Mitgliedern zählte die Gesellschaft zu den größeren Vereinen, die auch bei den Fastnachtsumzügen in Karlsruhe und Durlach mit eigenen Motivwagen mitwirkte.
Peter Pretsch 2022
Quelle
Homepage des Vereins http://www.karlsruhe-kgw.de/ (Zugriff am 23. April 2022).
Literatur
Werner Hill: Fasnacht. Ein Porträt des Narrenspiels in badisch-pfälzischen Landen, Speyer 1998.