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Am Fasanengarten


Informatikgebäude des KIT, Foto: Roland Feitenhansl 2015.
Botanischer Garten des KIT, Foto: Roland Feitenhansl 2015.
Blick nach Osten, nahe der Parkstraße, Foto: Roland Feitenhansl 2015.

Am Fasanengarten

Die Straße Am Fasanengarten in der Oststadt verbindet als östliche Fortsetzung der Richard-Willstätter-Allee den Adenauerring mit der Parkstraße und ist damit Teil des Karlsruher Fächers. Weiter nach Osten geht sie in die Edelsheimstraße über, nach Süden gehen von ihr die Hansjakobstraße und die Emil-Gött-Straße ab.

Die Straße trägt seit 1927 diesen Namen. Er nimmt Bezug auf die Fasanenzucht, die seit der Stadtgründung 1715 östlich des Schlosses betrieben wurde. Hier war das Jagdrevier der Markgrafen von Baden-Durlach. Darin wurden noch vor der Stadtgründung 110 Hektar Wald umzäunt und nach französischem Vorbild in einen Fasanengarten und Wildpark umgestaltet. Auf der „Bocksblöße“, einer Waldlichtung, entstand 1714 im nördlichen Bereich ein Jagdhaus und 1765 dann das heute noch bestehende Fasanenschlösschen mit den Feldhühnerhäuschen.

Um 1850 erlebte die Fasanerie ihren Höhepunkt mit mehreren Tausend Tieren. Doch bereits 1866 wurde die unrentable und nicht mehr zeitgemäße Fasanenzucht aufgelöst. Seit 1923 wird der Fasanengarten als Teil des Staatswaldes von der staatlichen Forstverwaltung betreut. 1967 war er in die Bundesgartenschau einbezogen.

Von den ursprünglich 110 Hektar sind heute noch 45 Hektar übrig geblieben. Die größten Flächenverluste verursachte dabei ab 1825 die Ausbreitung der Universität (heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Campus Süd). Die Restfläche des Fasanengartens wird heute noch von der Richard-Willstätter-Allee durchzogen, während sich jenseits des Adenauerrings die Straße Am Fasanengarten bereits außerhalb befindet.

Hier ist zunächst auf der Südseite der Botanische Garten des KIT gelegen (Nr. 2). Die nächste Adresse im Norden gehört dem Informatik-Hauptgebäude des KIT (Nr. 5). Die dort nach Norden anschließenden KIT-Gebäude der Fakultät für Bau-, Geo- und Umweltwissenschaften haben Adressen in der Gotthard-Franz-Straße. Auch die übrige Bebauung auf der Südseite besteht aus Wohnhäusern, die zur Hansjakobstraße, Emil-Gött-Straße und Parkstraße gehören.

Roland Feitenhansl 2015

Literatur

Karl Gustav Fecht: Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe, Karlsruhe 1887, S. 39 ff., 174 ff. und 412 ff. https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/titleinfo/264898 (Zugriff am 2. Mai 2023); Gustav Rommel: Der Karlsruher Hardtwald mit Wildpark, Fasanengarten und Stutensee. Historisch-topographische Studien, Karlsruhe 1933; Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).