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De:Lexikon:bio-2014: Unterschied zwischen den Versionen

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=Hermann Franz=
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Gymnasiallehrer, <lex id="ins-1095">Stadtrat</lex>, * 16. März 1885 Karlsruhe, † 6. Dezember 1957 Karlsruhe, kath., ∞ 1919 Emma Maria Bender, 3 Kinder. <br/ ><br/ >
Gymnasiallehrer, <lex id="ins-1095">Stadtrat</lex>, * 16. März 1885 Karlsruhe, † 6. Dezember 1957 Karlsruhe, kath., ∞ 1919 Emma Maria Bender, 3 Kinder. <br/ ><br/ >
Hermann Franz, Sohn eines Eisenbahnschaffners, bestand 1903 das Abitur. Das Lehramtsstudium (deutsche Philologie, Geschichte, Latein) schloss er 1907 ab und 1908 wurde er promoviert. Nach Ableistung seines Militärdienstes wurde er 1912 zum Professor am Lehrerseminar in Heidelberg ernannt. 1917 erfolgte die Versetzung an das Gymnasium in Baden-Baden, ein Jahr später an das <lex id="ins-0936">Prinzessin-Wilhelm-Stift</lex> in Karlsruhe und 1924 an die <lex id="ins-1420">Fichteschule</lex>. Dort wurde er ein Jahr später zum Direktor und 1931 an der <lex id="ins-1444">Lessingschule</lex> zum Oberstudiendirektor und Schulleiter ernannt. 1934 enthob ihn die <lex id="ereig-0016">nationalsozialistische</lex> Regierung von diesem Posten und stufte ihn zum einfachen Professor zurück.
Hermann Franz, Sohn eines Eisenbahnschaffners, bestand 1903 das Abitur. Das Lehramtsstudium (deutsche Philologie, Geschichte, Latein) schloss er 1907 ab und 1908 wurde er promoviert. Nach Ableistung seines Militärdienstes wurde er 1912 zum Professor am Lehrerseminar in Heidelberg ernannt. 1917 erfolgte die Versetzung an das Gymnasium in Baden-Baden, ein Jahr später an das <lex id="ins-0936">Prinzessin-Wilhelm-Stift</lex> in Karlsruhe und 1924 an die <lex id="ins-1420">Fichteschule</lex>. Dort wurde er 1925 zum Direktor und 1931 an der <lex id="ins-1444">Lessingschule</lex> zum Oberstudiendirektor und Schulleiter ernannt. 1934 enthob ihn die <lex id="ereig-0016">nationalsozialistische</lex> Regierung von diesem Posten und stufte ihn zum einfachen Professor zurück.


Im Mai 1919 zog Franz für die <lex id="ins-0339">Zentrumspartei</lex> in den Stadtrat ein, dem er bis zur <lex id="ereig-0111">Machtübernahme</lex> durch die Nationalsozialisten 1933 angehörte. Als Stadtrat war er unter anderem Mitglied der Kassen- und Rechnungskommission, der Personalkommission, Beirat der Mädchenrealschule und Verwaltungsrat für das <lex id="ins-0845">Badische Landestheater</lex>. Für das Zentrum saß er auch im Kreisrat. Jahrzehntelang gehörte er dem Gesamtvorstand der <lex id="ins-1390">St. Vincentiuskliniken</lex> an.
Im Mai 1919 zog Franz für die <lex id="ins-0339">Zentrumspartei</lex> in den Stadtrat ein, dem er bis zur <lex id="ereig-0111">Machtübernahme</lex> durch die Nationalsozialisten 1933 angehörte. Als Stadtrat war er unter anderem Mitglied der Kassen- und Rechnungskommission, der Personalkommission, Beirat der Mädchenrealschule und Verwaltungsrat für das <lex id="ins-0845">Badische Landestheater</lex>. Für das Zentrum saß er auch im Kreisrat. Jahrzehntelang gehörte er dem Gesamtvorstand der <lex id="ins-1390">St. Vincentiuskliniken</lex> an.


Nach Ende des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> beauftragte ihn die <lex id="ereig-0091">Militärregierung</lex> mit dem Wiederaufbau des badischen Unterrichtswesens. 1946 erfolgte seine Ernennung zum Ministerialrat und stellvertretenden Landesdirektor für Kultus und Unterricht. 1947 wurde er ins württembergisch-badische Kultusministerium nach Stuttgart berufen. 1950, im Alter von 65 Jahren, wurde er mit der Führung der Geschäfte des Landesbezirksdirektors für Kultus und Unterricht in Karlsruhe betraut. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand erhielt er 1952 das Bundesverdienstkreuz.
Nach Ende des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> beauftragte ihn die <lex id="ereig-0091">Militärregierung</lex> mit dem Wiederaufbau des badischen Unterrichtswesens. 1946 erfolgte seine Ernennung zum Ministerialrat und stellvertretenden Landesdirektor für Kultus und Unterricht. 1947 wurde er ins württembergisch-badische Kultusministerium nach Stuttgart berufen. Drei Jahre später wurde er im Alter von 65 Jahren mit der Führung der Geschäfte des Landesbezirksdirektors für Kultus und Unterricht in Karlsruhe betraut. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand erhielt er 1952 das Bundesverdienstkreuz.


<div style="text-align:right;">''Alfred Becher 2020''</div>
<div style="text-align:right;">''Alfred Becher 2020''</div>


==Quellen==
==Quellen==
BNN, Nr. 285 vom 7. Dezember 1957; Badischer Beobachter, Nr. 243 vom 27. Mai 1919, Nr. 76 vom 6. April 1921; Sterberegister StadtAK Nr. 3001/1957; StadtAK 1/POA 3953; GLA N Franz.
Badische Neueste Nachrichten (BNN), Nr. 285 vom 7. Dezember 1957, StadtAK 8/Ze 15; Badischer Beobachter, Nr. 243 vom 27. Mai 1919, Nr. 76 vom 6. April 1921 StadtAK 8/Ze 5 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/6340802 (Zugriff am 19. Januar 2021); Sterberegister StadtAK Nr. 3001/1957; StadtAK 1/POA 3953; GLA N Franz.

==Werk==
==Werk==
Studien zur kirchlichen Reform Joseph II., Freiburg/Br. 1908; Die Kirchenbücher in Baden, Heidelberg 1912, Karlsruhe 1938, Karlsruhe 1957.
Studien zur kirchlichen Reform Joseph II., Freiburg/Br. 1908; Die Kirchenbücher in Baden, Heidelberg 1912, Karlsruhe 1938, Karlsruhe 1957.

Aktuelle Version vom 2. Februar 2021, 09:06 Uhr


Hermann Franz, 1919, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/61b.

Hermann Franz

Gymnasiallehrer, Stadtrat, * 16. März 1885 Karlsruhe, † 6. Dezember 1957 Karlsruhe, kath., ∞ 1919 Emma Maria Bender, 3 Kinder.

Hermann Franz, Sohn eines Eisenbahnschaffners, bestand 1903 das Abitur. Das Lehramtsstudium (deutsche Philologie, Geschichte, Latein) schloss er 1907 ab und 1908 wurde er promoviert. Nach Ableistung seines Militärdienstes wurde er 1912 zum Professor am Lehrerseminar in Heidelberg ernannt. 1917 erfolgte die Versetzung an das Gymnasium in Baden-Baden, ein Jahr später an das Prinzessin-Wilhelm-Stift in Karlsruhe und 1924 an die Fichteschule. Dort wurde er 1925 zum Direktor und 1931 an der Lessingschule zum Oberstudiendirektor und Schulleiter ernannt. 1934 enthob ihn die nationalsozialistische Regierung von diesem Posten und stufte ihn zum einfachen Professor zurück.

Im Mai 1919 zog Franz für die Zentrumspartei in den Stadtrat ein, dem er bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 angehörte. Als Stadtrat war er unter anderem Mitglied der Kassen- und Rechnungskommission, der Personalkommission, Beirat der Mädchenrealschule und Verwaltungsrat für das Badische Landestheater. Für das Zentrum saß er auch im Kreisrat. Jahrzehntelang gehörte er dem Gesamtvorstand der St. Vincentiuskliniken an.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beauftragte ihn die Militärregierung mit dem Wiederaufbau des badischen Unterrichtswesens. 1946 erfolgte seine Ernennung zum Ministerialrat und stellvertretenden Landesdirektor für Kultus und Unterricht. 1947 wurde er ins württembergisch-badische Kultusministerium nach Stuttgart berufen. Drei Jahre später wurde er im Alter von 65 Jahren mit der Führung der Geschäfte des Landesbezirksdirektors für Kultus und Unterricht in Karlsruhe betraut. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand erhielt er 1952 das Bundesverdienstkreuz.

Alfred Becher 2020

Quellen

Badische Neueste Nachrichten (BNN), Nr. 285 vom 7. Dezember 1957, StadtAK 8/Ze 15; Badischer Beobachter, Nr. 243 vom 27. Mai 1919, Nr. 76 vom 6. April 1921 StadtAK 8/Ze 5 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/6340802 (Zugriff am 19. Januar 2021); Sterberegister StadtAK Nr. 3001/1957; StadtAK 1/POA 3953; GLA N Franz.

Werk

Studien zur kirchlichen Reform Joseph II., Freiburg/Br. 1908; Die Kirchenbücher in Baden, Heidelberg 1912, Karlsruhe 1938, Karlsruhe 1957.