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De:Lexikon:top-1390: Unterschied zwischen den Versionen

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=Jahnstraße=
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Die 1882 angelegte kurze Wohn- und Villenstraße verläuft von Osten nach Westen, verbindet die <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Fichtestraße mit der <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Riefstahlstraße und wird von der nordsüdlich verlaufenden <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Reinhold-Frank-Straße geschnitten. Ihren Name hat die Straße nach dem Begründer der deutschen Turnerbewegung Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) erhalten. Anfang der 1880er-Jahre dehnte sich die Stadt nach Westen aus, dabei entwickelte sich südlich der <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Moltkestraße bis zum <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Haydnplatz ein Wohngebiet mit Villen, großbürgerlichen Wohnungen, prächtigen landesherrlichen Bauten und großen Kasernen, das laut Bauordnung von 1898 frei von gewerblicher Nutzung bleiben sollte. Während der östliche Teil der Jahnstraße bis zur Reinhold-Frank-Straße in den 1880er-Jahren erschlossen wurde, ist die Fortsetzung der Straße bis zur Riefstahlstraße erst etwa zehn Jahre später angelegt und bebaut worden. Die Wohnbebauung wird auf der südlichen Straßenseite durch den von 1888-1892 als Grünanlage gestalteten <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Scheffelplatz aufgelockert. Hier befindet sich das von <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Hermann Volz geschaffene Denkmal des Karlsruher Dichters <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Joseph Victor von Scheffel.<br/>
Die 1882 angelegte kurze Wohn- und Villenstraße verläuft von Osten nach Westen, verbindet die <lex id="top-0758">Fichtestraße</lex> mit der <lex id="top-2315">Riefstahlstraße</lex> und wird von der nordsüdlich verlaufenden <lex id="top-2274">Reinhold-Frank-Straße</lex> geschnitten. Ihren Name hat die Straße nach dem Begründer der deutschen Turnerbewegung Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) erhalten. Anfang der 1880er-Jahre dehnte sich die Stadt nach Westen aus, dabei entwickelte sich südlich der <lex id="top-1940">Moltkestraße</lex> bis zum <lex id="top-3136">Haydnplatz</lex> ein Wohngebiet mit Villen, großbürgerlichen Wohnungen, prächtigen landesherrlichen Bauten und großen Kasernen, das laut Bauordnung von 1898 frei von gewerblicher Nutzung bleiben sollte. Während der östliche Teil der Jahnstraße bis zur Reinhold-Frank-Straße in den 1880er-Jahren erschlossen wurde, ist die Fortsetzung der Straße bis zur Riefstahlstraße erst etwa zehn Jahre später angelegt und bebaut worden. Die Wohnbebauung wird auf der südlichen Straßenseite durch den von 1888-1892 als Grünanlage gestalteten <lex id="top-3125">Scheffelplatz</lex> aufgelockert. Hier befindet sich das von <lex id="bio-0490">Hermann Volz</lex> geschaffene <lex id="top-3239">Denkmal</lex> des Karlsruher Dichters <lex id="bio-0292">Joseph Victor von Scheffel</lex>.<br/>
Bemerkenswert sind die prächtigen historistischen Villen am östlichen Teil der Straße, wie das Palais Chrismar (Ecke <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Schirmerstraße), das 1882 durch den Architekten <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Gustav Ziegler für den Major a. D. Heinrich Hübsch errichtet wurde. Am westlichen Ende der Straße entstanden um 1900 Villen und Doppelwohnhäuser, darunter frühe Bauten der Architekten <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Hermann Billing und <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Curjel & Moser. Hier sticht die mit Wandmalereien geschmückte und im Stile toskanischer Landsitze gestaltete Villa für den Landschaftsmaler und Akademieprofessor <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Gustav Schönleber hervor, die 1888/89 nach Plänen von <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Otto Tafel gebaut wurde. Die Jahnstraße ist eine der wenigen von Karlsruhe, die im <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Zweiten Weltkrieg vergleichsweise wenig zerstört wurde.
Bemerkenswert sind die prächtigen historistischen Villen am östlichen Teil der Straße, wie das Palais Chrismar (Ecke <lex id="top-2436">Schirmerstraße</lex>), das 1882 durch den Architekten <lex id="bio-1018">Gustav Ziegler</lex> für den Major a. D. Heinrich Hübsch errichtet wurde. Am westlichen Ende der Straße entstanden um 1900 Villen und Doppelwohnhäuser, darunter frühe Bauten der Architekten <lex id="bio-0196">Hermann Billing</lex> und <lex id="ins-1529">Curjel & Moser</lex>. Hier sticht die mit Wandmalereien geschmückte und im Stile toskanischer Landsitze gestaltete Villa für den Landschaftsmaler und Akademieprofessor <lex id="bio-0468">Gustav Schönleber</lex> hervor, die 1888/89 nach Plänen von <lex id="bio-1019">Otto Tafel</lex> gebaut wurde. Die Jahnstraße ist eine der wenigen von Karlsruhe, die im <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> vergleichsweise wenig zerstört wurde.
<div style="text-align:right;">''Antje Gillich 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Antje Gillich 2012''</div>

Version vom 16. Juli 2015, 10:54 Uhr

Postkarte mit Blick von der Südendstraße in die Jahnstraße, um 1885, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 395/477.

Jahnstraße

Die 1882 angelegte kurze Wohn- und Villenstraße verläuft von Osten nach Westen, verbindet die Fichtestraße mit der Riefstahlstraße und wird von der nordsüdlich verlaufenden Reinhold-Frank-Straße geschnitten. Ihren Name hat die Straße nach dem Begründer der deutschen Turnerbewegung Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) erhalten. Anfang der 1880er-Jahre dehnte sich die Stadt nach Westen aus, dabei entwickelte sich südlich der Moltkestraße bis zum Haydnplatz ein Wohngebiet mit Villen, großbürgerlichen Wohnungen, prächtigen landesherrlichen Bauten und großen Kasernen, das laut Bauordnung von 1898 frei von gewerblicher Nutzung bleiben sollte. Während der östliche Teil der Jahnstraße bis zur Reinhold-Frank-Straße in den 1880er-Jahren erschlossen wurde, ist die Fortsetzung der Straße bis zur Riefstahlstraße erst etwa zehn Jahre später angelegt und bebaut worden. Die Wohnbebauung wird auf der südlichen Straßenseite durch den von 1888-1892 als Grünanlage gestalteten Scheffelplatz aufgelockert. Hier befindet sich das von Hermann Volz geschaffene Denkmal des Karlsruher Dichters Joseph Victor von Scheffel.
Bemerkenswert sind die prächtigen historistischen Villen am östlichen Teil der Straße, wie das Palais Chrismar (Ecke Schirmerstraße), das 1882 durch den Architekten Gustav Ziegler für den Major a. D. Heinrich Hübsch errichtet wurde. Am westlichen Ende der Straße entstanden um 1900 Villen und Doppelwohnhäuser, darunter frühe Bauten der Architekten Hermann Billing und Curjel & Moser. Hier sticht die mit Wandmalereien geschmückte und im Stile toskanischer Landsitze gestaltete Villa für den Landschaftsmaler und Akademieprofessor Gustav Schönleber hervor, die 1888/89 nach Plänen von Otto Tafel gebaut wurde. Die Jahnstraße ist eine der wenigen von Karlsruhe, die im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise wenig zerstört wurde.

Antje Gillich 2012

Literatur

Susanne Asche: Stadtbild, Stadtplanung und Verkehrswesen, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 309-312; Manfred Koch: Auf dem Weg zur Großstadt. Karlsruhe in Plänen, Karten und Bildern 1834-1915 (Ausstellungskatalog), Karlsruhe 1997, S. 36 f.