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De:Lexikon:bio-0033: Unterschied zwischen den Versionen

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Das freiherrliche Adelsgeschlecht der Berckheims stammte ursprünglich aus dem Elsass. Karl Christian Freiherr von Berckheim ging aus dem jüngeren, im 17. Jahrhundert entstandenen, Rappoltsweiler Zweig hervor. Die später bekanntere Berckheimsche Familie in Weinheim stammt aus der älteren Jebsheimer Linie. Die Berckheimer waren zahlreich in französischen wie in badischen Staats- und Militärdiensten vertreten.
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Berckheim trat nach staatsrechtlichen Studien 1797 in die markgräflichen badischen Staatsdienste, wurde 1800 Hofratsassessor und stieg bis 1803 zum Geheimen Hofrat auf. 1801-1802 war er für Markgraf <lex id="bio-0564">Karl Friedrich</lex> auf Sondergesandtschaftsreise in Russland und Schweden.
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1806 wechselte Berckheim als Oberhofmeister in den Dienst der Markgräfin-Witwe <lex id="bio-0573">Amalie</lex>. 1812 kehrte er in den Staatsdienst zurück und wurde 1813 Minister des Inneren und begleitete Großherzog <lex id="bio-0566">Karl</lex> auf den Wiener Kongress 1815. Berckheim hatte dabei die territorialen Ansprüche Österreichs und Bayerns auf ihre früheren Gebiete in Baden abzuwehren. 1817 wurde Berckheim badischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt a. M. Bei den Beratungen über die <lex id="ereig-0238">Badische Verfassung</lex> von 1818 opponierte er gegen die aufgeklärt-konstitutionellen Positionen im Entwurf von <lex id="bio-0091">Karl Friedrich Nebenius</lex>. Nach den so genannten Karlsbader Beschlüssen von 1819, die Berckheim mitberaten hatte, setzte er deren konservative Bestrebungen gegen den badischen Liberalismus als Innenminister 1821-1830 konsequent um. Unter dem liberaleren Großherzog <lex id="bio-0569">Leopold</lex> verlor er sein Amt und wurde 1831 in den Ruhestand versetzt.


Berckheim erhielt mit Minister <lex id="bio-0034">Wilhelm Ludwig Freiherr von Berstett</lex> 1821 als erster die neu geschaffene Ehrenbürgerwürde von Karlsruhe.
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=Berckheim, Karl Christian Freiherr von=

Minister, Oberhofmeister, Mitglied der I. Kammer, Ehrenbürger, * 12. August 1774 Lörrach, † 1. März 1849 Karlsruhe, kath., ∞ 1804 Pauline Sofie Louise Wurmser von Vendenheim, 2 Kinder.
Das freiherrliche Adelsgeschlecht der Berckheims stammte ursprünglich aus dem Elsass. Karl Christian Freiherr von Berckheim ging aus dem jüngeren, im 17. Jahrhundert entstandenen, Rappoltsweiler Zweig hervor. Die später bekanntere Berckheimsche Familie in Weinheim stammt aus der älteren Jebsheimer Linie. Die Berckheimer waren zahlreich in französischen wie in badischen Staats- und Militärdiensten vertreten.<br>
Berckheim trat nach staatsrechtlichen Studien 1797 in die markgräflichen badischen Staatsdienste, wurde 1800 Hofratsassessor und stieg bis 1803 zum Geheimen Hofrat auf. 1801-1802 war er für Markgraf <lex id="bio-11009">Karl Friedrich</lex> auf Sondergesandtschaftsreise in Russland und Schweden.<br>
1806 wechselte Berckheim als Oberhofmeister in den Dienst der Markgräfin-Witwe <lex id="bio-0573">Amalie</lex>. 1812 kehrte er in den Staatsdienst zurück und wurde 1813 Minister des Inneren und begleitete <lex id="bio-11020">Großherzog Karl</lex> auf den Wiener Kongress 1815. Berckheim hatte dabei die territorialen Ansprüche Österreichs und Bayerns auf ihre früheren Gebiete in Baden abzuwehren. 1817 wurde Berckheim badischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt a. M. Bei den Beratungen über die Badische <lex id="ereig-11006">Verfassung</lex> von 1818 opponierte er gegen die aufgeklärt-konstitutionellen Positionen im Entwurf von <lex id="bio-0091">Karl Friedrich Nebenius</lex>.<br> Nach den so genannten Karlsbader Beschlüssen von 1819, die Berckheim mitberaten hatte, setzte er deren konservative Bestrebungen gegen den badischen Liberalismus als Innenminister 1821-1830 konsequent um. Unter dem liberaleren <lex id="bio-11021">Großherzog Leopold</lex> verlor er sein Amt und wurde 1831 in den Ruhestand versetzt.<br>
Berckheim erhielt mit Minister <lex id="bio-0034">Wilhelm Ludwig Freiherr von Berstett</lex> 1821 als erster die neu geschaffene Ehrenbürgerwürde von Karlsruhe.
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2011''</div>
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2011''</div>
==Quelle==
==Quelle==
GLA, Dienerakten 76/658-661.
GLA, Dienerakten 76/658-661.
==Werke==
==Werk==
Briefe über den politischen, bürgerlichen und natürlichen Zustand der Schweiz, Augsburg 1797;
Briefe über den politischen, bürgerlichen und natürlichen Zustand der Schweiz, Augsburg 1797;
Lettres sur Paris, ou correspondance de M. dans les années 1806 et 1807, Heidelberg 1809.
Lettres sur Paris, ou correspondance de M. dans les années 1806 et 1807, Heidelberg 1809.

==Literatur==
==Literatur==
Karl Bartsch: Karl Christian Freiherr von Berckheim, in: Badische Biographien, Bd. 1, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1881, S. 73-75; Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 2.
Karl Bartsch: Karl Christian Freiherr von Berckheim, in: Badische Biographien, Bd. 1, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1881, S. 73-75 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 2.

Aktuelle Version vom 11. November 2023, 20:49 Uhr


Freiherr von Berckheim 1846, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 14/5.

Karl Christian Freiherr von Berckheim

Minister, Oberhofmeister, Mitglied der I. Kammer der Badischen Ständeversammlung, Ehrenbürger, * 12. August 1774 Lörrach, † 1. März 1849 Karlsruhe, kath., ∞ 1804 Pauline Sofie Louise Wurmser von Vendenheim, 2 Kinder.

Das freiherrliche Adelsgeschlecht der Berckheims stammte ursprünglich aus dem Elsass. Karl Christian Freiherr von Berckheim ging aus dem jüngeren, im 17. Jahrhundert entstandenen, Rappoltsweiler Zweig hervor. Die später bekanntere Berckheimsche Familie in Weinheim stammt aus der älteren Jebsheimer Linie. Die Berckheimer waren zahlreich in französischen wie in badischen Staats- und Militärdiensten vertreten.

Berckheim trat nach staatsrechtlichen Studien 1797 in die markgräflichen badischen Staatsdienste, wurde 1800 Hofratsassessor und stieg bis 1803 zum Geheimen Hofrat auf. 1801-1802 war er für Markgraf Karl Friedrich auf Sondergesandtschaftsreise in Russland und Schweden.

1806 wechselte Berckheim als Oberhofmeister in den Dienst der Markgräfin-Witwe Amalie. 1812 kehrte er in den Staatsdienst zurück und wurde 1813 Minister des Inneren und begleitete Großherzog Karl auf den Wiener Kongress 1815. Berckheim hatte dabei die territorialen Ansprüche Österreichs und Bayerns auf ihre früheren Gebiete in Baden abzuwehren. 1817 wurde Berckheim badischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt a. M. Bei den Beratungen über die Badische Verfassung von 1818 opponierte er gegen die aufgeklärt-konstitutionellen Positionen im Entwurf von Karl Friedrich Nebenius. Nach den so genannten Karlsbader Beschlüssen von 1819, die Berckheim mitberaten hatte, setzte er deren konservative Bestrebungen gegen den badischen Liberalismus als Innenminister 1821-1830 konsequent um. Unter dem liberaleren Großherzog Leopold verlor er sein Amt und wurde 1831 in den Ruhestand versetzt.

Berckheim erhielt mit Minister Wilhelm Ludwig Freiherr von Berstett 1821 als erster die neu geschaffene Ehrenbürgerwürde von Karlsruhe.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2011

Quelle

GLA, Dienerakten 76/658-661.

Werk

Briefe über den politischen, bürgerlichen und natürlichen Zustand der Schweiz, Augsburg 1797; Lettres sur Paris, ou correspondance de M. dans les années 1806 et 1807, Heidelberg 1809.

Literatur

Karl Bartsch: Karl Christian Freiherr von Berckheim, in: Badische Biographien, Bd. 1, hrsg. von Friedrich von Weech, Karlsruhe 1881, S. 73-75 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 2.