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De:Lexikon:bio-0546: Unterschied zwischen den Versionen

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Emil Mangler begann seine Laufbahn bei der Stadt Karlsruhe am 1. September 1912 als Volontär beim <lex id="ins-1059">Rechnungsamt</lex>. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung als Freiwilliger beim Feldartillerieregiment Nr. 50 vom 2. September 1914 bis 10. August 1917 waren das <lex id="ins-1391">Städtische Krankenhaus</lex> und die <lex id="ins-1465">Stadtwerke</lex> weitere Stationen. 1925 übernahm er die Stelle eines artistischen Direktionssekretärs beim <lex id="ins-0845">Badischen Landestheater</lex>, womit er erstmals im Kulturbereich tätig wurde, dem er mit einer fünfjährigen Unterbrechung treu bleiben sollte. Vor dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> leitete er lange Jahre die Verwaltung der von ihm mitaufgebauten <lex id="ins-0902">Badische Hochschule für Musik</lex> im <lex id="top-2120">Palais Bürklin</lex>. Nach den Zwischenstationen <lex id="ins-1053">Rechnungsprüfungsamt</lex> und <lex id="ins-1558">Wirtschaftsamt</lex> fand er 1944 den Weg schließlich zurück zur Kultur als Leiter des <lex id="ins-1039">Kulturamts</lex>.
Emil Mangler begann seine Laufbahn bei der Stadt Karlsruhe am 1. September 1912 als Volontär beim <lex id="ins-1059">Rechnungsamt</lex>. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung als Freiwilliger beim Feldartillerieregiment Nr. 50 vom 2. September 1914 bis 10. August 1917 waren das <lex id="ins-1391">Städtische Krankenhaus</lex> und die <lex id="ins-1465">Stadtwerke</lex> weitere Stationen. 1925 übernahm er die Stelle eines artistischen Direktionssekretärs beim <lex id="ins-0845">Badischen Landestheater</lex>, womit er erstmals im Kulturbereich tätig wurde, dem er mit einer fünfjährigen Unterbrechung treu bleiben sollte. Vor dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> leitete er lange Jahre die Verwaltung der von ihm mitaufgebauten <lex id="ins-0902">Badische Hochschule für Musik</lex> im <lex id="top-2120">Palais Bürklin</lex>. Nach den Zwischenstationen <lex id="ins-1053">Rechnungsprüfungsamt</lex> und <lex id="ins-1558">Wirtschaftsamt</lex> fand er 1944 den Weg schließlich zurück zur Kultur als Leiter des <lex id="ins-1039">Kulturamts</lex>.


Nach Kriegsende wurde er auf Anweisung der Militärregierung wegen seiner Mitgliedschaft in der <lex id="ins-0324">Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)</lex> seit 1. Mai 1933 zunächst entlassen, im ersten Organisationsplan der Stadt nach dem Krieg vom 3. Mai 1945 wird er allerdings noch als Leiter des Kulturamts aufgeführt. Nach seiner Einstufung als Mitläufer und der Einstellung des Berufungsverfahrens wurde er 1947 bei der Musikhochschule wiedereingestellt und 1949 mit den Aufgaben des Stadtarchivars betraut. In dieser Zeit und von 1954-1963 als Amtsleiter von Archiv, Büchereien (<lex id="ins-0809">Stadtbibliothek</lex>) und Sammlungen erwarb er sich unter anderem große Verdienste bei der Neuordnung des im Kriege ausgelagerten <lex id="ins-0806">Stadtarchivs</lex> und der Wiedereinrichtung der <lex id="ins-1503">Stadtgeschichtlichen Sammlungen</lex> im <lex id="ins-0266">Sparkassengebäude</lex> am Marktplatz.<br/>
Nach Kriegsende führen ihn die ersten Organisationsplän der Stadt nach dem Krieg noch bis August 1945 als Leiter des Kulturamts und der Hauptverwaltung auf. Auf Anweisung der Militärregierung wurde er dann aber wegen seiner Mitgliedschaft in der <lex id="ins-0324">Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)</lex> entlassen, Nach seiner Einstufung als Mitläufer und der Einstellung des Berufungsverfahrens wurde er 1947 bei der Musikhochschule wiedereingestellt und 1949 mit den Aufgaben des Stadtarchivars betraut. In dieser Zeit und von 1954-1963 als Amtsleiter von Archiv, Büchereien (<lex id="ins-0809">Stadtbibliothek</lex>) und Sammlungen erwarb er sich unter anderem große Verdienste bei der Neuordnung des im Kriege ausgelagerten <lex id="ins-0806">Stadtarchivs</lex> und der Wiedereinrichtung der <lex id="ins-1503">Stadtgeschichtlichen Sammlungen</lex> im <lex id="ins-0266">Sparkassengebäude</lex> am Marktplatz.<br/>


Auch nach seiner Pensionierung blieb er der Kultur verbunden und ging seinen vielfältigen Hobbys und Interessen nach: Malerei und Musik, Sprachen und Literatur, Botanik und Geologie waren fester Bestandteil seines Alltags. Bekannt wurde Mangler auch als passionierter Schmetterlingssammler und Orchideenzüchter. Auch sportlich war er aktiv, 1929 hatte er zu den Pionieren des <lex id="ereig-0188">Ringtennis</lex> gehört, die Karlsruhe den Ruf der Geburtsstadt dieser Sportart verschafften. Zur Geschichte seiner Heimatstadt Karlsruhe verfasste Mangler zahlreiche kleinere Beiträge.
Auch nach seiner Pensionierung blieb er der Kultur verbunden und ging seinen vielfältigen Hobbys und Interessen nach: Malerei und Musik, Sprachen und Literatur, Botanik und Geologie waren fester Bestandteil seines Alltags. Bekannt wurde Mangler auch als passionierter Schmetterlingssammler und Orchideenzüchter. Auch sportlich war er aktiv, 1929 hatte er zu den Pionieren des <lex id="ereig-0188">Ringtennis</lex> gehört, die Karlsruhe den Ruf der Geburtsstadt dieser Sportart verschafften. Zur Geschichte seiner Heimatstadt Karlsruhe verfasste Mangler zahlreiche kleinere Beiträge.

Version vom 8. März 2022, 16:34 Uhr


Stadtarchiv Karlsruhe 1/POA 1/5769.

Emil Mangler

Verwaltungsbeamter, * 5. Dezember 1896 Beiertheim, † 8. April 1995 Karlsruhe, ∞ Regina Gedde, 3 Kinder.

Emil Mangler begann seine Laufbahn bei der Stadt Karlsruhe am 1. September 1912 als Volontär beim Rechnungsamt. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung als Freiwilliger beim Feldartillerieregiment Nr. 50 vom 2. September 1914 bis 10. August 1917 waren das Städtische Krankenhaus und die Stadtwerke weitere Stationen. 1925 übernahm er die Stelle eines artistischen Direktionssekretärs beim Badischen Landestheater, womit er erstmals im Kulturbereich tätig wurde, dem er mit einer fünfjährigen Unterbrechung treu bleiben sollte. Vor dem Zweiten Weltkrieg leitete er lange Jahre die Verwaltung der von ihm mitaufgebauten Badische Hochschule für Musik im Palais Bürklin. Nach den Zwischenstationen Rechnungsprüfungsamt und Wirtschaftsamt fand er 1944 den Weg schließlich zurück zur Kultur als Leiter des Kulturamts.

Nach Kriegsende führen ihn die ersten Organisationsplän der Stadt nach dem Krieg noch bis August 1945 als Leiter des Kulturamts und der Hauptverwaltung auf. Auf Anweisung der Militärregierung wurde er dann aber wegen seiner Mitgliedschaft in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) entlassen, Nach seiner Einstufung als Mitläufer und der Einstellung des Berufungsverfahrens wurde er 1947 bei der Musikhochschule wiedereingestellt und 1949 mit den Aufgaben des Stadtarchivars betraut. In dieser Zeit und von 1954-1963 als Amtsleiter von Archiv, Büchereien (Stadtbibliothek) und Sammlungen erwarb er sich unter anderem große Verdienste bei der Neuordnung des im Kriege ausgelagerten Stadtarchivs und der Wiedereinrichtung der Stadtgeschichtlichen Sammlungen im Sparkassengebäude am Marktplatz.

Auch nach seiner Pensionierung blieb er der Kultur verbunden und ging seinen vielfältigen Hobbys und Interessen nach: Malerei und Musik, Sprachen und Literatur, Botanik und Geologie waren fester Bestandteil seines Alltags. Bekannt wurde Mangler auch als passionierter Schmetterlingssammler und Orchideenzüchter. Auch sportlich war er aktiv, 1929 hatte er zu den Pionieren des Ringtennis gehört, die Karlsruhe den Ruf der Geburtsstadt dieser Sportart verschafften. Zur Geschichte seiner Heimatstadt Karlsruhe verfasste Mangler zahlreiche kleinere Beiträge.

Ernst Otto Bräunche 2013

Quelle

StadtAK 1/POA 1/5769; 1/H-Reg 2894.

Werk

Fünfzig Skizzen zur Geschichte der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe [1961].