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De:Lexikon:ins-1142: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:ins-1142_8_BA_Schlesiger_A4_101_1_3.jpg|200px|thumb|left|Bau der neuen Handelsschule (Friedrich-List-Schule) am Ettlinger Tor, 1956, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A4/101/1/3.]]
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=Handelsschule=
=Handelsschule=


Die städtische Handelsschule wurde 1871 als erste dieser Art in Baden gegründet, der Unterricht begann im folgenden Jahr mit drei Klassen. Der Leiter der <lex id="ins-0917">Höheren Bürgerschule</lex> war in Personalunion auch für die Handelsschule zuständig. Deren Vorgängerin, die am <lex id="ins-0910">Polytechnikum</lex> angesiedelte Handelslehranstalt, war 1865 im Zuge der Neuorganisation der Hochschule aufgelöst worden. Erst 1902/03 wurde der Besuch der Handelsschule für Handlungsgehilfen und Handlungslehrlinge Pflicht, 1906/07 auch für Frauen. Untergebracht war die Schule zunächst in der Höheren Bürgerschule in der <lex id="top-2854">Waldhornstraße</lex> 9, dann in der <lex id="top-1459">Karl-Friedrich-Straße</lex> 9, im ehemaligen <lex id="ins-1219">Lyceum</lex>.<br/>
Die städtische Handelsschule wurde 1871 als erste dieser Art in Baden gegründet, der Unterricht begann im folgenden Jahr mit drei Klassen. Der Leiter der <lex id="ins-1410">Höheren Bürgerschule</lex> war in Personalunion auch für die Handelsschule zuständig. Deren Vorgängerin, die am <lex id="ins-0909">Polytechnikum</lex> angesiedelte Handelslehranstalt, war 1865 im Zuge der Neuorganisation der Hochschule aufgelöst worden. Erst 1902/03 wurde der Besuch der Handelsschule für Handlungsgehilfen und Handlungslehrlinge Pflicht, 1906/07 auch für Frauen. Untergebracht war die Schule zunächst in der <lex id="top-2327">Ritterstraße</lex> 5, ab 1875 in der Höheren Bürgerschule in der <lex id="top-2854">Waldhornstraße</lex> 9 sowie ab 1878 in der <lex id="top-1459">Karl-Friedrich-Straße</lex> 9, im ehemaligen <lex id="ins-1219">Lyceum</lex>.
1883-1914 nutzte sie Räume in der Volksschule in der Gartenstraße, danach kamen weitere Unterrichtsstätten hinzu (unter anderem 1914 ehemalige Gewerbeschule, Zirkel 22, 1930er-Jahre Konzerthaus am Festplatz und Hofgebäude des <lex id="ins-0723">Badischen Frauenvereins</lex> in der <lex id="top-0879">Gartenstraße</lex>).<br/>
1926 war eine Handelsschule II als Mädchenschule gebildet worden, womit man auch dem deutlich gestiegenen Bedarf an Schulplätzen Rechnung trug. Diese Schule war zu Beginn des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> in der <lex id="top-1624">Kriegsstraße</lex> 118-120 und in der Gartenstraße 47 untergebracht. Bis auf die Kriegsstraße 118 wurden die Unterrichtsräume zerstört bzw. so stark beschädigt, dass ab Dezember 1944 dort kein Unterricht mehr möglich war. Deshalb wurden beide Handelsschulen 1944 wieder zu den Vereinigten Handelslehranstalten Karlsruhe zusammengeschlossen und deren Unterricht in der <lex id=”XX”>Kriegsstraße</lex> 118 fortgesetzt. Nach Wiederaufnahme des regulären Unterrichts 1946 erfolgte 1947 die erneute Trennung in die Handelslehranstalt I für Mädchen in dem wiederhergestellten Gebäude Gartenstraße 47 und die Handelslehranstalt II in der <lex id=”XX”>Kriegsstraße</lex> 118. 1956 war schließlich der Neubau am <lex id="top-3110">Ettlinger Tor</lex> am Platz des im Krieg zerstörten <lex id="ins-0278">Hotels Germania</lex> fertig gestellt. Die Handelslehranstalten setzten sich zusammen aus der 1934 gegründeten Wirtschaftsoberschule, der Höheren Handelsschule, der Handelsschule und der Kaufmännischen Berufsschule. Heute verfügt die Stadt mit der <lex id=”XX”>Engelbert-Bohn-Schule</lex>, der <lex id="ins-1422">Friedrich-List-Schule</lex>, der <lex id=”XX”>Ludwig-Erhard-Schule</lex> und der <lex id=”XX”>Walter-Eucken-Schule</lex> über ein breites Angebot an kaufmännischen Schulen.


1889-1914 nutzte sie Räume in der Volksschule in der <lex id="top-0879">Gartenstraße</lex> 22, danach kamen weitere Unterrichtsstätten hinzu (unter anderem 1914 ehemalige Gewerbeschule, <lex id="top-3043">Zirkel</lex> 22, 1930er-Jahre <lex id="ins-1234">Konzerthaus</lex> am <lex id="top-3130">Festplatz</lex> und Hofgebäude des <lex id="ins-0723">Badischen Frauenvereins</lex> in der Gartenstraße).
<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2012''</div>


Aufgrund einer 1925 vom Ministerium des Kultus und Unterrichts erlassenen Verordnung, dass Handelsschulen nicht mehr als 1.500 Schüler umfassen sollten, wurde 1926 eine Handelsschule II als Mädchenschule in der <lex id="ins-1446">Lindenschule</lex>, <lex id="top-1624">Kriegsstraße</lex> 118, gebildet. Diese Schule war zu Beginn des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> in der Kriegsstraße 118-120 und in der Gartenstraße 47 untergebracht. Bis auf die Kriegsstraße 118 wurden die Unterrichtsräume zerstört bzw. so stark beschädigt, dass ab Dezember 1944 dort kein Unterricht mehr möglich war. Deshalb wurden beide Handelsschulen 1944 wieder zu den Vereinigten Handelslehranstalten Karlsruhe zusammengeschlossen und deren Unterricht in der Kriegsstraße 118 fortgesetzt. Nach Wiederaufnahme des regulären Unterrichts 1946 erfolgte 1947 die erneute Trennung in die Handelslehranstalt I für Knaben (heute <lex id="ins-1422">Friedrich-List-Schule</lex>) in der Kriegsstraße 118 und Gartenstraße 22 und in die Handelslehranstalt II für Mädchen (heute <lex id="ins-1447">Ludwig-Erhard-Schule</lex>) in dem wiederhergestellten Gebäude Gartenstraße 47. 1956 war schließlich der erste Bauabschnitt des Neubaus am <lex id="top-3110">Ettlinger Tor</lex> am Platz des im Krieg zerstörten <lex id="ins-0278">Hotels Germania</lex> für die Handelslehranstalt I fertig gestellt.


Die Handelslehranstalten setzten sich zusammen aus der 1934 gegründeten Wirtschaftsoberschule, der Höheren Handelsschule, der Handelsschule und der Kaufmännischen Berufsschule. Heute verfügt die Stadt neben der Friedrich-List- und der Ludwig-Erhard-Schule mit der <lex id="ins-1540">Engelbert-Bohn-Schule</lex> und der <lex id="ins-1542">Walter-Eucken-Schule</lex> noch über zwei weitere kaufmännische Schulen.
==Quelle==
StadtAK 1/H-Reg 161 und 5063.


<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2012''</div>

==Quellen==
StadtAK 1/H-Reg 161 und 5063.
==Literatur==
==Literatur==
Leopold Stemmer: Die Karlsruher Handelslehranstalten, in: Karlsruhe. Das Buch der Stadt, Stuttgart 1926, S. 101 f.
Leopold Stemmer: Die Karlsruher Handelslehranstalten, in: Karlsruhe. Das Buch der Stadt, Stuttgart 1926, S. 101 f.

Aktuelle Version vom 14. November 2018, 15:49 Uhr


Bau der neuen Handelsschule (Friedrich-List-Schule) am Ettlinger Tor, 1956, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A4/101/1/3.

Handelsschule

Die städtische Handelsschule wurde 1871 als erste dieser Art in Baden gegründet, der Unterricht begann im folgenden Jahr mit drei Klassen. Der Leiter der Höheren Bürgerschule war in Personalunion auch für die Handelsschule zuständig. Deren Vorgängerin, die am Polytechnikum angesiedelte Handelslehranstalt, war 1865 im Zuge der Neuorganisation der Hochschule aufgelöst worden. Erst 1902/03 wurde der Besuch der Handelsschule für Handlungsgehilfen und Handlungslehrlinge Pflicht, 1906/07 auch für Frauen. Untergebracht war die Schule zunächst in der Ritterstraße 5, ab 1875 in der Höheren Bürgerschule in der Waldhornstraße 9 sowie ab 1878 in der Karl-Friedrich-Straße 9, im ehemaligen Lyceum.

1889-1914 nutzte sie Räume in der Volksschule in der Gartenstraße 22, danach kamen weitere Unterrichtsstätten hinzu (unter anderem 1914 ehemalige Gewerbeschule, Zirkel 22, 1930er-Jahre Konzerthaus am Festplatz und Hofgebäude des Badischen Frauenvereins in der Gartenstraße).

Aufgrund einer 1925 vom Ministerium des Kultus und Unterrichts erlassenen Verordnung, dass Handelsschulen nicht mehr als 1.500 Schüler umfassen sollten, wurde 1926 eine Handelsschule II als Mädchenschule in der Lindenschule, Kriegsstraße 118, gebildet. Diese Schule war zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in der Kriegsstraße 118-120 und in der Gartenstraße 47 untergebracht. Bis auf die Kriegsstraße 118 wurden die Unterrichtsräume zerstört bzw. so stark beschädigt, dass ab Dezember 1944 dort kein Unterricht mehr möglich war. Deshalb wurden beide Handelsschulen 1944 wieder zu den Vereinigten Handelslehranstalten Karlsruhe zusammengeschlossen und deren Unterricht in der Kriegsstraße 118 fortgesetzt. Nach Wiederaufnahme des regulären Unterrichts 1946 erfolgte 1947 die erneute Trennung in die Handelslehranstalt I für Knaben (heute Friedrich-List-Schule) in der Kriegsstraße 118 und Gartenstraße 22 und in die Handelslehranstalt II für Mädchen (heute Ludwig-Erhard-Schule) in dem wiederhergestellten Gebäude Gartenstraße 47. 1956 war schließlich der erste Bauabschnitt des Neubaus am Ettlinger Tor am Platz des im Krieg zerstörten Hotels Germania für die Handelslehranstalt I fertig gestellt.

Die Handelslehranstalten setzten sich zusammen aus der 1934 gegründeten Wirtschaftsoberschule, der Höheren Handelsschule, der Handelsschule und der Kaufmännischen Berufsschule. Heute verfügt die Stadt neben der Friedrich-List- und der Ludwig-Erhard-Schule mit der Engelbert-Bohn-Schule und der Walter-Eucken-Schule noch über zwei weitere kaufmännische Schulen.

Ernst Otto Bräunche 2012

Quellen

StadtAK 1/H-Reg 161 und 5063.

Literatur

Leopold Stemmer: Die Karlsruher Handelslehranstalten, in: Karlsruhe. Das Buch der Stadt, Stuttgart 1926, S. 101 f.