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Max Wilhelm Roman


Max Roman, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1232.

Max Wilhelm Roman

Maler, * 30. April 1849 Freiburg i. Br., † 8. Mai 1910 Karlsruhe, ∞ 1891 Käthe Försterling, 1 Tochter, 1 Sohn.

Max Roman, Sohn eines höheren Beamten und jüngerer Bruder des Malers Viktor Roman, besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule Nürnberg, bevor er in den 1860er-Jahren zusammen mit dem Maler Emil Lugo Zeichen- und Malstudien in der Umgebung Freiburgs betrieb. Anschließend nahm er als Soldat des XIV. Armeekorps am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Danach widmete sich Roman wieder der Bildenden Kunst, wurde Schüler Lugos, und begleitete ihn im Herbst 1871 auf einer Studienreise nach Italien zu den Sabiner und Albaner Bergen. Im Laufe seines Lebens hielt sich Roman mehrmals in Italien auf, wobei ihm die Gegend um Assisi und Perugia, die Küstenlandschaften Venedigs und Dalmatiens sowie die Toskana, die Romagna und die Riviera als bevorzugte Motive dienten.

1873 kehrte Roman nach Deutschland zurück und studierte 1874 bis 1883 an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe, wo Hans Fredrik Gude und Gustav Schönleber seine Lehrer waren. Durch sie konzentrierte sich sein Stil in der Landschaftsmalerei von nun an auf die unmittelbare Darstellung der Natur, die er auf Wanderungen mit seinem Bruder durch Tirol, den Schwarzwald und die Rheinlandschaft erlebte. Zudem schuf er zahlreiche Panoramabilder mit Hof- oder Dorfszenen. 1886 wurde Roman Lehrer an der im Jahr zuvor gegründeten Karlsruher Malerinnenschule. 1895 übernahm er gemeinsam mit Otto Kemmer den Vorstand der Schule. Zu seinen Schülerinnen in der Landschaftsklasse gehörte Dora Horn-Zippelius. 1902 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Des Weiteren erhielt er für seine Verdienste um die Malerinnenschule das Ritterkreuz Erster Klasse.

1891 heiratete Roman die Malerin, Grafikerin und Kunstgewerblerin Käthe Försterling, Tochter des Malers Otto Försterling, die ebenfalls in Karlsruhe studiert hatte und anschließend 1901 bis 1907 die Blumen- und Stillebenklasse der Malerinnenschule sowie 1903 bis 1907 an der Kunstgewerbeschule unterrichtete.

René Gilbert 2017

Quellen

GLA 235/38257, 40214.; N Beringer 60, 338; N von Nicolai 8.

Werk

Landschaft bei Olevano, Öl auf Leinwand auf Pappe, 1872; Straße bei Tivoli, Öl auf Leinwand, um 1890; Sägemühle außerhalb Bad Teinach/Schwarzwald, um 1900; Bei Bordighera an der Riviera, Öl auf Leinwand; Italienische Landschaft, Öl auf Leinwand; Italienisches Gebirge, Radierung, 1907 (alle Staatliche Kunsthalle Karlsruhe).

Literatur

Ulrich Thieme/Felix Becker (Begr.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart Bd. 28, Leipzig 1934, S. 542; Joseph August Beringer: Badische Malerei 1770-1920, Karlsruhe 1922, Nachdruck 1979, S. 268; Joseph August Beringer: Max Roman, in Badische Biographien Bd. 6, hrsg. von Albert Krieger und Karl Obser, Heidelberg 1935, S. 725 f., https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/structure/247110 (Zugriff am 11. Mai 2022); Siegmar Holsten (Red.): Kunst in der Residenz. Karlsruhe zwischen Rokoko und Moderne, hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Heidelberg 1990, S. 342, S. 389.